Dass es jetzt einmal am Tag wieder eine durchgehende Verbindung von Freiburg nach Stuttgart gibt, ist eigentlich eine tolle Sache. Bisher musste ich immer in Karlsruhe umsteigen. Das war meist kein Problem, weil ICE aus Freiburg und IC nach Stuttgart aufeinander abgestimmt sind, aber es heißt doch jedesmal: Sachen zusammensuchen, Mantel anziehen, von Gleis 2 zu Gleis 7/8/9 laufen, einen neuen Sitzplatz finden. Und manchmal klappt es mit dem Anschluss doch nicht.
Jetzt gibt es die durchgehende Verbindung, aber so richtig warm geworden bin ich damit noch nicht. Irgendwie fühlt es sich „trödelig“ an, den durchgehenden IC zu nehmen. Das hat etwas damit zu tun, dass dieser langsamer fährt und im Gegensatz zum ICE auch in Lahr hält. Wichtiger aber noch ist die schlechte Vertaktung mit dem ÖPNV. Bisher ist mein Standardzug der ICE um 6.23. Um den zu erreichen, muss ich im Rieselfeld um 5.59 eine Bahn nehmen, einmal umsteigen, und habe dann am Hauptbahnhof gerade noch Zeit, schnell einen Kaffee zu kaufen.
Der durchgehende IC fährt um 6.43 ab. Faktisch heißt das, dass ich – wenn ich nicht mehrfach zwischen Bus und Straßenbahn umsteigen will – dass ich im Rieselfeld um 5.59 in die Straßenbahn steige, nicht umsteige, am Hauptbahnhof den vorherigen ICE gerade noch abfahren sehe und dann fast 20 Minuten warten muss. Letztlich bin ich bei gleicher Startzeit an der Haustür 19 Minuten später in Stuttgart. Oder anders gesagt: Ich könnte auch eine halbe Stunde später als üblich im Rieselfeld los, würde den 6.52-ICE erwischen (der den IC in Lahr überholt) – und wäre genau so schnell in Stuttgart. Ob das bequeme Sitzenbleiben und die Chance, theoretisch ohne Unterbrechung im Zug arbeiten zu können, dies aufwiegen, muss ich noch sehen.