Ungefähr das halbe Rieselfeld ist einmal im Jahr im Dunkeln an einem großen Feuer zu finden – nämlich dann, wenn im städtischen Tiergehege Mundenhof zur Sommersonnenwende das über ein Jahr gesammelte Holz angezündet wird. Das ist dann ziemlich hell und heiß, und bis in die Nacht hinein kann das Feuer zu Trommeln umtanzt werden. Was dann auch jedes Jahr wieder geschieht. So entstehen Traditionen.
Als symbolische Feier der Mitte nicht nur des Sommers, sondern auch des Jahres – ja, ab jetzt werden die Tage wieder kürzer – finde ich das Sonnwendfeuer auf dem Mundenhof immer wieder eine nette Sache.
Dieses Mal war’s allerdings etwas stressig, weil mein Kindergartenkind samt Kindergartenfreund ausgebüxt ist. Nachher erklärte er, das Warten auf den Fackelzug zum Feuer sei ihnen langweilig geworden, deswegen seien sie schon mal vorausgegangen. Zum Glück fielen die beiden Ausreißer Bekannten in die Hände, die sie kurzentschlossen mit zum Feuer nahmen und uns da dann wieder übergaben (Danke an Ella dafür!). Danach war’s dann noch bis nach Mitternacht schön und entspannt …
Wegen dieser Episode gibt’s von mir auch keine Fotos vom Fackelzug, sondern nur ziemlich viele von den Vorbereitungen und dann wieder vom Feuer selbst. Während des Fackelzugs war ich damit beschäftigt, mich in die Gedankenwelt von Vierjährigen hineinzuversetzen und sie mit wachsender Sorge auf den Spielplätzen rund um den Startpunkt zu suchen. Aber ist ja nochmal gut ausgegangen, und dank Mobiltelefon haben ich vom Fund der Kinder auch bereits erfahren, bevor ich das Feuer erreicht hatte. Was schön zum Thema der kleinen Ansprache zum Start der Prozession passte, die sich mit der Problematik immerwährender Erreichbarkeit auseinandersetzte.