Wie Frauen und Männer das Internet nutzen

Ich war eigent­lich auf der Suche nach was ganz ande­rem (näm­lich sozio­de­mo­gra­phisch auf­ge­schlüs­sel­ten Daten zur Ver­füg­bar­keit von Mobil­te­le­fo­nen in pri­va­ten Haus­hal­ten) beim Sta­tis­ti­schen Bun­des­amt, bin dabei aber auf die Publi­ka­ti­on Pri­va­te Haus­hal­te in der Infor­ma­ti­ons­ge­sell­schaft gesto­ßen (Fach­se­rie 15, Rei­he 4, 2009). Das ist eine im April und Mai 2009 durch­ge­führ­te euro­pa­wei­te Erhe­bung zur Nut­zung und Ver­füg­bar­keit von Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie. Die­se fin­det alle drei Jah­re statt. 

Im ver­link­ten Ergeb­nis­band fin­den sich nun zwar lei­der kaum Aus­sa­gen zur IuK-Tech­no­lo­gie Mobil­te­le­fon (nur zur mobi­len Inter­net­nut­zung), aber dafür anders inter­es­san­tes – näm­lich nach Geschlecht* und nach Alter auf­ge­schlüs­sel­te Daten zur Nut­zung des Inter­net. Die wich­tigs­ten davon habe ich mal in zwei Tabel­len gepackt. Im eigent­li­chen Bericht sind noch eini­ge Daten mehr ent­hal­ten, aber die­se hier erschie­nen mir beson­ders interessant:


Tabel­len zur Netz­nut­zung, Daten­quel­le: Stat. Bun­des­amt, Fach­se­rie 15, Rei­he 4, 2009. Ankli­cken zum Vergrößern

In den Tabel­len sind jeweils Pro­zent­an­ga­ben nach Geschlecht (m/w/gesamt) und Alters­grup­pe ange­ge­ben; alle Anga­ben in der obe­ren Tabel­le bezie­hen sich auf Per­so­nen des ange­ge­be­nen Geschlechts und Alters, die im ers­ten Quar­tal 2009 das Netz genutzt haben. In der unte­ren Tabel­le sind die­se umge­rech­net auf die Gesamt­be­völ­ke­rung (also inkl. Nicht-Nut­ze­rIn­nen) in der jewei­li­gen Kom­bi­na­ti­on aus Geschlecht und Alters­grup­pe. Die Anga­be „u“ ist der „/“ aus der amt­li­chen Tabel­le und bedeu­tet, dass die Zahl der Fäl­le im Feld zu klein für eine siche­re Anga­be ist (d.h. weni­ger als 50 Fäl­le). Befragt wur­den in die­ser amt­li­chen Erhe­bung ins­ge­samt 23556 Personen.

Inter­es­sant ist nun der Blick auf die lachs­far­ben und baby­blau­en Fel­der. Baby­blau steht dafür, dass hier der jewei­li­ge Anteil bei den Män­nern um mehr als 3 Pro­zent­punk­te über dem der Frau­en liegt; lachs­far­ben mar­kiert die umge­kehr­te Dif­fe­renz. Auch wenn das nicht die sinn­volls­te Metho­de ist, um über die Signi­fi­kanz von Unter­schie­den zwi­schen zwei Grup­pen zu spre­chen, ergibt sich zumin­dest schnell ein Bild.

In der letz­ten Spal­te – Gesamt­be­völ­ke­rung unab­hän­gig vom Alter – sind es nur drei bzw. (bezo­gen auch auf die Nicht-Nut­ze­rIn­nen, die nach Geschlecht dif­fe­rie­ren) nur ein Item, bei dem die Nut­zung durch Män­ner nicht um min­des­tens drei Pro­zent­punk­te über der Nut­zung durch Frau­en liegt. Mehr Män­ner als Frau­en sind mobil im Inter­net, mehr Män­ner als Frau­en schau­en Fern­se­hen oder hören Radio im Inter­net, mehr Män­ner machen Online-Ban­king und laden Com­pu­ter­spie­le her­un­ter. Die Spann­wei­te der Unter­schie­de ist dabei beacht­lich und reicht von 5 Pro­zent­punk­ten beim E‑Government (Behör­den­kon­takt per Netz) bis zu 26 Pro­zent­punk­ten Dif­fe­renz beim Down­load von Software.

Kei­ne (nen­nens­wer­te) Dif­fe­renz ergibt sich in die­ser Betrach­tungs­wei­se für die drei „akti­ven“ Items: nicht nach Geschlecht unter­schied­lich fällt dem­nach die Netz­nut­zung für eMail und für ande­re Kom­mu­ni­ka­ti­ons­for­men (Chat­ten und Foren­kom­men­ta­re hat das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt hier zusam­men­ge­wor­fen) aus – und auch bei der Erstel­lung eige­ner Inhal­te gibt es kaum Differenzen. 

Soweit bestä­tigt sich zunächst das eta­blier­te Bild netz­af­fi­ner Män­ner und weni­ger netz­af­fi­ner Frauen.

Wird nun das gan­ze nach Alter dis­agr­eg­giert, zei­gen sich erstaun­li­che Dif­fe­ren­zen zwi­schen den­je­ni­gen ab 25 Jah­ren und den bei­den Alters­grup­pen dar­un­ter. Hier gibt es jetzt näm­lich plötz­lich Berei­che der Netz­nut­zung, die häu­fi­ger von Frau­en als von Män­nern betrie­ben wer­den. Nament­lich geht es dabei wie­der um die The­men EMail-Schrei­ben, sons­ti­ge Kom­mu­ni­ka­ti­on im Netz und das Erstel­len eige­ner Inhal­te. Dazu kommt ein leich­ter Vor­sprung beim E‑Government. Die Dif­fe­renz beim Online-Ban­king ebnet sich ein. 

Sowohl beim Down­load von Soft­ware, beim Down­load von Com­pu­ter­spie­len wie auch bei der Nut­zungs­häu­fig­keit und bei der mobi­len Nut­zung bleibt die Geschlech­ter­dif­fe­renz > 3 % dage­gen erhalten.

Wie sind die­se Daten nun zu inter­pre­tie­ren? Gehen weib­li­che digi­tal nati­ves ganz anders an das Netz ran als Frau­en über 24 Jah­ren? Oder sind hier Geschlech­ter­ver­hält­nis­se im Sin­ne bei­spiels­wei­se der zuneh­men­den Ver­ant­wor­tung für Fami­li­en­ar­beit, die dann weni­ger Zeit für einen – eh männ­lich kon­no­tier­ten (Schön­ber­ger 1999, 2008) – expe­ri­men­tel­len Umgang mit neu­en Tech­no­lo­gien lässt? 

Und natür­lich über­tra­gen sich die all­tags­welt­li­chen Pro­zes­se und Prak­ti­ken des doing gen­ders auch ins Netz – femi­nis­ti­sche Blogger(i/I)nnen kön­nen davon ein Lied sin­gen, das betrifft aber auch Zuwei­sun­gen von Tätig­keits­be­rei­chen, als nor­mal ange­se­he­ne Akti­vi­tä­ten und erwar­te­tes Ver­hal­ten. In die­sem Zusam­men­hang ist es auf­fäl­lig, dass es gera­de die „kom­mu­ni­ka­ti­ven“ Berei­che sind, in denen Frau­en stär­ker oder ähn­lich stark in der Netz­nut­zung ver­tre­ten sind wie Män­ner. Das könn­te jetzt natu­ra­lis­tisch inter­pre­tiert wer­den, im Sin­ne eines „Frau­en sind halt kom­mu­ni­ka­ti­ver, Män­ner repa­rie­ren halt lie­ber das Auto spie­len halt lie­ber Computerspiele“. 

Ich hal­te eine sol­che Inter­pre­ta­ti­on aber nicht nur für unwahr­schein­lich, son­dern auch für gefähr­lich – und wür­de eher davon aus­ge­hen, dass hier zwei Din­ge zu beob­ach­ten sind: Ers­tens die Nor­ma­li­sie­rung der Netz­nut­zung, also eine Ver­schie­bung vom expe­ri­men­tell-tech­ni­schen ins all­täg­lich-untech­ni­sche, so dass das Netz schon lan­ge nicht mehr als „Män­ner­do­mä­ne“ zu betrach­ten ist. Die­se Ver­all­täg­li­chung ist aber nicht auf alle Tätig­keits­fel­der und Gerä­te glei­cher­ma­ßen aus­ge­rich­tet und gleich­mä­ßig ver­teilt. Das Instal­lie­ren von Soft­ware oder der „neue“ mobi­le Netz­zu­gang ragen hier heraus.

Zwei­tens ist gera­de in die­sem ver­all­täg­lich­ten Netz ein Durch­schla­gen der ganz „nor­ma­len“ Selbst­ver­ständ­lich­kei­ten zu beob­ach­ten, und zwar sowohl auf der Ebe­ne „erlaub­ter“ und als rol­len­kon­form wahr­ge­nom­me­ner Akti­ons­fel­der als auch auf der Ebe­ne struk­tu­rel­ler Ein­schrän­kun­gen – also Kin­der­er­zie­hung als Bruch­li­nie zwi­schen den Alters­grup­pen. Das spie­gelt sich dann ver­mut­lich auch in den ein­zel­nen Berei­chen wie­der, also bei­spiels­wei­se trotz der fast iden­ti­schen Antei­le beim Erstel­len eige­ner Inhal­te, im Phä­no­men der männ­li­chen Alpha-Blogger.

So inter­es­sant die­se sta­tis­ti­schen Daten sind – eigent­li­ches Wis­sen dar­über, wie die­se Dif­fe­ren­zen zu Stan­de kom­men, war­um sie sich in bestimm­ten Berei­chen über die Alters­grup­pen hin­weg fort­set­zen und in ande­ren auf­bre­chen, braucht ande­re Metho­den – also den Blick auf die Prak­ti­ken der Netz­nut­zung, die Ana­ly­se des dis­kur­si­ven Doing Gen­ders und die Unter­su­chung der struk­tu­rel­len Mög­lich­kei­ten. Dane­ben wäre es m.E. auch sinn­voll, die Dif­fe­ren­zie­rung noch wei­ter zu trei­ben – die Sek­tio­nie­rung nach Alter und Geschlecht zeigt Abhän­gig­kei­ten vom Lebens­ver­lauf. Das sta­tis­ti­sche Bun­des­amt hat sei­ne Daten auch nach Bil­dungs­stand dis­agg­re­giert – aber eben nicht gekop­pelt mit den ande­ren Fak­to­ren. Natür­lich gerät auch da die Reprä­sen­ta­tiv­sta­tis­tik an ihre Gren­zen (schon jetzt sind eini­ge Fel­der nicht aus­wert­bar, weil die Fall­zah­len zu klein wer­den). Prin­zi­pi­ell jedoch wäre, wenn schon das quan­ti­ta­ti­ve Para­dig­ma bemüht wer­den soll, genau hier der nächs­te Schritt, also beim Blick dar­auf, wie sozia­le Her­kunft – viel­leicht auch die Fami­li­en­struk­tur – mit Alter und Geschlecht interagieren.

P.S.: Ich bin mir sicher, dass es Blogs und wei­te­re For­schungs­ar­bei­ten zu die­sem The­men­feld gibt. Nach­dem ich eigent­lich auf der Suche nach etwas ganz ande­rem war, habe ich da jetzt nicht wei­ter recher­chiert, son­dern nur das, was ich eh gera­de in der Hand hat­te, her­bei­ge­zo­gen. Über Hin­wei­se in den Kom­men­ta­ren wür­de ver­mut­lich nicht nur ich mich freuen.


* Selbst­ver­ständ­lich geht das sta­tis­ti­sche Bun­des­amt dabei von Zwei­ge­schlecht­lich­keit aus.

Lite­ra­tur
Schön­ber­ger, Klaus (1999): »Inter­net zwi­schen Spiel­wie­se und Fami­li­en­post. Doing Gen­der in der Netz­nut­zung«, in Eike Hebecker/Frank Kleemann/Harald Neymanns/Markus Stauff (Hrsg.): Neue Medi­en­wel­ten. Zwi­schen Regu­lie­rungs­pro­zes­sen und all­täg­li­cher Aneig­nung. Frank­furt: Cam­pus, S. 249–270.

Schön­ber­ger, Klaus (2008): »Doing Gen­der, kul­tu­rel­les Kapi­tal und Prak­ti­ken des Blog­gens«, in Hen­gart­ner, Thomas/Simon Micha­el: Bil­der-Bücher-Bytes. Ber­lin. www.

Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt (2009): Pri­va­te Haus­hal­te in der Infor­ma­ti­ons­ge­sell­schaft – Nut­zung von Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie. Wirt­schafts­rech­nun­gen. Fach­se­rie 15 Rei­he 4. Wies­ba­den: Sta­tis­ti­sches Bundesamt.

War­um blog­ge ich das? Weil ich nicht den Ein­druck habe, dass Daten
wie die­se all­ge­mein bekannt sind.

Nach­trag: Das gan­ze als Dia­gram­me visua­li­siert gibt es hier:

diagramme-netznutzung
Abbil­dung. Netz­nut­zung nach Alter und Geschlecht.
Quel­le: Stat. Bun­des­amt, eige­ne Dar­stel­lung. Ankli­cken zum Vergrößen.

Nicht ganz so kleiner Nachtrag zum Facebook-Text

Convention foyer

Zu mei­nem Face­book-Text ist mir gera­de noch ein Nach­trag ein­ge­fal­len. Es gäbe auch netz­po­li­tisch noch eini­ges dazu zu sagen, dass aber ein ande­res Mal. 

Eine The­se dort war ja, dass „social net­works“ letzt­lich aus ich über­lap­pen­den Tei­löf­fent­lich­kei­ten bestehen. Anders gesagt: jede/r hat dort sei­ne oder ihre „pri­va­te Öffent­lich­keit“. Das lässt sich aber auch anders­her­um betrach­ten. Hilf­reich ist dazu Goff­manns Bild von der Vor­der- und der Hin­ter­büh­ne. Goff­man beschreibt, dass es je nach Rah­mung der sozia­len Inter­ak­ti­on unter­schied­li­che Inter­ak­ti­ons­re­geln gibt. Typi­sches Bei­spiel: im Par­la­ment (Vor­der­büh­ne) hau­en die Poli­ti­ke­rIn­nen ver­bal auf­ein­an­der ein, beim Par­la­ments­abend (Hin­ter­büh­ne) trin­ken sie dann trotz­dem gemein­sam ein Bier. Etwas moder­ner aus­ge­drückt: die kom­mu­ni­ka­ti­ons­re­le­van­ten sozia­len Prak­ti­ken sind situa­tiv ein­ge­bet­tet, und es lässt sich recht klar zwi­schen Pra­xis­bün­deln für „öffent­li­che“ und für „pri­va­te“ Sphä­ren unterscheiden.

Ich habe mich jetzt gefragt, was Face­book eigent­lich für eine Büh­ne ist. Die Ant­wort ist ein kla­res „kommt drauf an“. Face­book kann sowohl Vor­der- wie auch Hin­ter­büh­ne sein, und ist manch­mal für ein und diessel­be Per­son bei­des. Es koexis­tie­ren also ver­schie­de­ne kom­mu­ni­ka­ti­ve Prak­ti­ken. Bei­spiel (um bei der Poli­tik zu blei­ben): eine Poli­ti­ke­rin insze­niert sich hier als the­ma­ti­sche Exper­tin (Vor­der­büh­ne) für ihre gro­ße „pri­va­te Öffent­lich­keit“ – ein ande­rer Poli­ti­ker nutzt Face­book als Forum „öffent­li­cher Pri­vat­heit“ (Hin­ter­büh­ne) und kom­mu­ni­ziert dort über Bahn­ver­spä­tun­gen, sei­ne Erkäl­tung oder den Ärger über unauf­schieb­ba­re Ter­mi­ne. Bei­de Sta­tus­mel­dun­gen kön­nen kurz hin­ter­ein­an­der von einem Nut­zer oder einer Nut­ze­rin gele­sen werden.

Anders gesagt: Face­book ver­wirrt die Unter­schei­dung zwi­schen Vor­der- und Hin­ter­büh­ne. Damit ist Face­book nicht allei­ne (hier kommt mir sowohl Sen­nett in den Sinn, der über soviel Inti­mi­täts­ver­lust ver­mut­lich die Hän­de über den Kopf zusam­men­schla­gen wür­de, als auch ande­re Bei­spie­le, an denen die kla­re situa­ti­ve Rah­mung ver­sagt: das reicht von „Big Brot­her“ und „geskrip­te­ten Doku­men­tar­fil­men“ als Bei­spie­len für klar insze­nier­te öffent­li­che Pri­vat­heit bis hin zu der Fra­ge, ob eigent­lich Arbeits­plät­ze Vor­der- oder Hin­ter­büh­nen sind – aus dem Büro, das gera­de noch Hin­ter­büh­ne war, wird beim Ein­tre­ten der Kun­din plötz­lich eine kom­plett ande­re Situa­ti­on. Auch hier als Koexis­tenz unter­schied­li­cher Bün­del kom­mu­ni­ka­ti­ver Prak­ti­ken und Erwartungen).

Etwas wei­ter gedacht: Face­book ver­wirrt nicht nur die Unter­schei­dung zwi­schen „pri­vat“ und „öffent­lich“, son­dern kann sogar dazu genutzt wer­den, durch die tei­löf­fent­li­che Insze­nie­rung von Pri­vat­heit den Anschein von Authen­ti­zi­tät zu erwe­cken. Der Poli­ti­ker, der dort über Zug­ver­spä­tun­gen redet, macht dies viel­leicht, um sei­nem Ärger dar­über, schon wie­der war­ten zu müs­sen, Luft zu machen. Viel­leicht macht er es aber auch, um ganz ande­re Din­ge zu kom­mu­ni­zie­ren (oder bewirkt dies zumin­dest zugleich) : „ich fah­re auch nur mit dem Zug“, „ich bin öko­lo­gisch“, „wir sind uns da ganz ähn­lich“, „ihr könnt an dem teil­ha­ben, was mich bewegt“. Es über­schnei­den sich bei Face­book etc. also nicht nur Nut­zungs­prak­ti­ken, die der Unter­schei­dung privat/öffentlich unter­lie­gen, son­dern auch Nut­zungs­prak­ti­ken, die der Unter­schei­dung authentisch/künstlich unterliegen. 

Wie gesagt: das ist nicht unbe­dingt etwas, was nur Face­book und ande­re sozia­le Netz­wer­ke betrifft. Auch ande­re halb-öffent­li­che Orte sind ähn­li­chen Über­schnei­dun­gen hete­ro­ge­ner Pra­xis­bün­del aus­ge­setzt. Es hilft viel­leicht, Face­book etc. dabei weni­ger als einen Ort zu betrach­ten, son­dern eher als Infra­struk­tur bzw. als Medi­um. Auch im Medi­um „E‑Mail“ oder „Brief“ kön­nen sowohl pri­va­te wie auch öffent­li­che Kom­mu­ni­ka­tio­nen statt­fin­den. Mög­li­cher­wei­se sogar in direk­te zeit­li­cher Abfol­ge zwi­schen iden­ti­schen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­teil­neh­me­rIn­nen. Anders als bei die­sen Medi­en ist aber bei social net­works die fak­ti­sche und öffent­lich sicht­ba­re Inter­pe­ne­tra­ti­on unter­schied­li­cher Sti­le und Prak­ti­ken. Auch in mei­ner Mail­box mischen sich pri­va­te und öffent­li­che, authen­ti­sche und künst­lich insze­nier­te Mails. In den über­lap­pen­den Tei­löf­fent­lich­kei­ten sozia­ler Netz­wer­ke ste­hen die­se aber doch stär­ker mit­ein­an­der ver­wo­ben dar. Zum sozia­len Netz­werk kommt das Netz der Bezü­ge und Kom­men­tie­run­gen, das Quer­ver­bin­dun­gen zwi­schen unter­schied­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­prak­ti­ken herstellt.

Ver­wirr­rend wird es daher dann, wenn – und da schei­nen mir die meta­kom­mu­ni­ka­ti­ven Prak­ti­ken in social net­works noch nicht ganz aus­ge­reift – Nut­ze­rIn­nen nicht wis­sen, womit sie es zu tun haben. Wenn also die beob­ach­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­prak­ti­ken und die dar­an gerich­te­ten Erwar­tun­gen nicht über­ein­stim­men. Wenn die pro­fes­sio­nell-öffent­li­che Poli­ti­ke­rin­nen-Kom­mu­ni­ka­ti­on mit authen­tisch-pri­va­ten Kom­men­ta­ren ver­se­hen wird, die die Insze­nie­rung stö­ren. Oder wenn Poli­ti­ke­rIn­nen, die Face­book als tei­löf­fent­li­ches Medi­um betrach­ten, das bei­spiels­wei­se für einen Wahl­kampf genutzt wer­den kann, nach der Wahl auf­hö­ren, zu twit­tern und Face­book zu nut­zen, und die vor­her der authen­ti­schen Per­son zuge­schrie­be­ne Auf­recht­erhal­tung der Kom­mu­ni­ka­ti­on nun plötz­lich umkippt und ent­spre­chen­de Erwar­tun­gen ent­täuscht werden.

(Glei­ches gilt natür­lich eben­so, wenn nicht Poli­ti­ke­rIn­nen und der Wahl­kampf betrach­tet wer­den, son­dern bei­spiels­wei­se eben­so für Stars und für Unter­neh­men oder ande­re Orga­ni­sa­tio­nen, deren Ange­hö­ri­ge sich als pri­vat und authen­tisch insze­nie­ren – und dann eine gro­ße Erwar­tungs­ent­täu­schung pro­du­zie­ren, wenn die­se Insze­nie­rung nicht auf­recht erhal­ten wer­den kann.)

Lite­ra­tur
Goff­man, Erving (1971): Ver­hal­ten in sozia­len Situa­tio­nen. Struk­tu­ren und Regeln der Inter­ak­ti­on im öffent­li­chen Raum. Güters­loh: Bertelsmann. 

Goff­man, Erving (1998 [1969]): Wir alle spie­len Thea­ter. Die Selbst­dar­stel­lung im All­tag. Mün­chen / Zürich: Pieper. 

Schatz­ki, Theo­do­re R. (1996): Social Prac­ti­ces. A Witt­gen­stei­ni­an Approach to Human Acti­vi­ty and the Social. Cam­bridge: Cam­bridge Uni­ver­si­ty Press. 

Sen­nett, Richard (1996): Ver­fall und Ende des öffent­li­chen Lebens. Die Tyran­nei der Inti­mi­tät. Frank­furt am Main: Fischer.

War­um blog­ge ich das? Weil mir das heu­te mor­gen – unter der Dusche – so ein­fiel und mir dann kei­ne Ruhe gelas­sen hat.

Öko-Praktiken in Ratgebern – Manuskript

Im Novem­ber 2005 nahm ich am Kon­gress kul­tur­wis­sen­schaft­li­che Tech­nik­for­schung des gleich­na­mi­gen Kol­legs der Uni Ham­burg teil. Ich habe dort damals auch vor­ge­tra­gen, näm­lich etwas zum nach­hal­ti­gen Umgang mit Din­gen anhand der pra­xis­theo­re­ti­schen Ana­ly­se von Öko-Ratgebern. 

Vor ein paar Wochen ist mir nun zufäl­lig beim Auf­räu­men mei­ner Fest­plat­te das Manu­skript für mei­nen Bei­trag für den Kon­gress­band wie­der in die Hän­de gefal­len. Der Kon­gress­band ist seit gerau­mer Zeit „im Druck“. „Im Druck“ ist so unge­fähr das sel­be wie die wis­sen­schaft­li­che Ver­si­on der katho­li­schen Vor­höl­le. Auch eine Nach­fra­ge bei der kul­tur­wis­sen­schaft­li­chen Tech­nik­for­schung konn­te lei­der nicht auf­klä­ren, obwann mit einem Wech­sel des Sta­tus von „im Druck“ zu „erschie­nen“ zu rech­nen ist. 

Ich habe mich des­we­gen ent­schie­den, dass dort ein­ge­reich­te Manu­skript zu mei­nem Vor­trag hier publik zu machen – ich glau­be, dass es für alle, die sich für eine umwelt­so­zio­lo­gi­sche Anwen­dung von Pra­xis­theo­rie und Akteur-Netz­werks-Theo­rie inter­es­sie­ren, durch­aus inter­es­sant sein könn­te. Das Manu­skript ist (bis auf die ein­gangs ein­ge­füg­te Notiz zur Zitier­wei­se) auf dem Stand von 2005/2006 – aber bes­ser so als nie:

Natur/Gesellschaft: Technik an der Grenze – Beispiel Mobiltelefon

Fragestellung: Technik als Schnittstelle?

In mei­nem Pro­mo­ti­ons­vor­ha­ben beschäf­ti­ge ich mich mit dem Umgang mit all­täg­li­cher Tech­nik in Nach­hal­tig­keits­mi­lieus – ein Bei­spiel ist das Mobil­te­le­fon. An die­ser Stel­le möch­te ich aller­dings nur ein Detail her­aus­grei­fen, näm­lich pas­send zum The­ma „Grenz­über­schrei­tun­gen“ das Drei­ecks­ver­hält­nis zwi­schen „Gesell­schaft“, „Natur“ und „Tech­nik“ (Abb. 1). Zwi­schen den zwei For­men von Mate­ria­li­tät spannt sich ein Kon­ti­nu­um mit den Polen „Natur“, die ich als im Ver­hält­nis zum Men­schen unbe­streit­bar eigen­sin­ni­ge Mate­ria­li­tät defi­nie­re, und „Tech­nik“ als in Form gebrach­te und „infor­mier­te“ Mate­ria­li­tät. Am Bei­spiel des Mobil­te­le­fons sol­len nun unter­schied­li­che Ebe­nen dar­ge­stellt wer­den, auf denen Tech­nik an der Schnittstelle/Grenze zwi­schen Natur und Gesell­schaft agiert.

Abb. 1. Wechselwirkungen zwischen Materialität (Kontinuum 'Natur' – 'Technik') und Sozialität ('Gesellschaft')
Abb. 1. Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen Mate­ria­li­tät (Kon­ti­nu­um „Natur“ – „Tech­nik“) und Sozia­li­tät („Gesell­schaft“)

Theorien sozio-materieller Wechselwirkung

Im tra­di­tio­nel­len Blick der Sozio­lo­gie von Durk­heim bis Luh­mann zählt nur, was inner­halb der Gesell­schaft geschieht. „Natur“ wie „Tech­nik“ sind nur als kom­mu­ni­ka­ti­ve, also kul­tu­rel­le Reprä­sen­ta­tio­nen ver­tre­ten. Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen Sozia­li­tät und Mate­ria­li­tät wer­den igno­riert, eben­so die Tat­sa­che, dass sozia­le Prak­ti­ken (Reck­witz 2000; Sho­ve 2002) durch ihre mate­ri­el­len Grund­la­gen ulti­ma­tiv begrenzt sind und zugleich erst ermög­licht wer­den. Gleich­zei­tig trans­for­mie­ren Prak­ti­ken immer Mate­rie: gezielt in der Her­stel­lung z.B. einer tech­ni­schen Kon­fi­gu­ra­ti­on, aber eben­so in Form nicht inten­dier­ter und zuerst ein­mal „unsicht­ba­rer“ Hand­lungs­fol­gen (vgl. Beck 1986; Gid­dens 1992). Geziel­ten Trans­for­ma­tio­nen sind aller­dings auf­grund der mate­ri­el­len Eigen­dy­na­mik Gren­zen gesetzt (Picke­ring spricht von „mate­ri­al agen­cy“, Micha­el von „co-agen­cy“). Eine nicht in gesell­schaft­li­cher Selbst­be­schau ver­blei­ben­de Umwelt­so­zio­lo­gie muss die­se Bezü­ge auf­neh­men (vgl. Brand 1998); etwa im inter­dis­zi­pli­nä­ren Ansatz sozi­al-öko­lo­gi­scher For­schung (Becker/Jahn 2006). Über die bereits von Marx betrach­te­te Arbeits­welt (vgl. Görg 1999) hin­aus sind es Arte­fak­te, die die­se Wech­sel­wir­kun­gen im All­tag ver­mit­teln und verstärken.

Abb. 2. An der Praxis des Mobiltelefonierens beteiligte 'Akteure'
Abb. 2. An der Pra­xis des Mobil­te­le­fo­nie­rens betei­lig­te „Akteu­re“

Veranschaulichung am Beispiel Mobiltelefon

Eine heu­te sim­pel erschei­nen­de Pra­xis wie die Nut­zung eines Mobil­te­le­fons ist vor­aus­set­zungs- und fol­gen­reich. Neben der sozia­len Ein­bet­tung und kul­tu­rel­len Zuschrei­bun­gen (vgl. Bur­kart 2007) spielt dabei Mate­ria­li­tät eine gro­ße Rol­le (vgl. Agar 2003, Rel­ler et al. 2009). Das Arte­fakt Mobil­te­le­fon ist, getra­gen von viel­fäl­ti­gen „Akteu­ren“ (Abb. 2), in mehr­fa­cher Wei­se in die Ver­mitt­lung zwi­schen Natur und Gesell­schaft eingebunden:

1. Vor­aus­set­zung der Nut­zungs­pra­xis ist das Arte­fakt Mobil­te­le­fon als Pro­dukt eines glo­ba­len Her­stel­lungs­pro­zes­ses, der auf knap­pe Roh­stof­fe ange­wie­sen ist und der ris­kan­te Neben­ef­fek­te in der Roh­stoff­ge­win­nung und Pro­duk­ti­on aus­lö­sen kann.

2. Die Nut­zung des Mobil­te­le­fons ist an die Exis­tenz meh­re­rer Infra­struk­tu­ren gebun­den (Strom­netz; Funk­tür­me, um mobi­le Kom­mu­ni­ka­ti­on zu ermög­li­chen; IT), die wie­der­um fol­gen­reich sind.

3. Der meist dis­ku­tier­te Effekt wäh­rend der Nut­zung sind die Emis­sio­nen des Tele­fons und der Funk­tür­me („Elek­tro­smog“). Auch der ver­wen­de­te Ener­gie­mix ist nicht ohne Umwelt­fol­gen. Zudem wirkt das Arte­fakt selbst als mate­ri­el­ler Kör­per im Raum.

4. Am Ende der Gebrauchs­pha­se steht nicht nur die Ent­sor­gung (Elek­tro­schrott, Müll­hal­de, Recy­cling?), son­dern bei­spiels­wei­se auch der damit ver­bun­de­ne Ver­lust sel­te­ner Metalle.

5. Zu die­sen „direk­ten“ mate­ri­el­len Effek­ten kommt die Ebe­ne kom­mu­ni­ka­ti­ver Ver­mitt­lung: von der Land­schafts­wahr­neh­mung im Han­dy-Foto bis hin zur Umwelt­in­for­ma­ti­on per SMS.

Fehlende Verschränkung der Perspektiven

In sozio­lo­gi­scher Per­spek­ti­ve wird das Mobil­te­le­fon v.a. als per­so-nali­sier­tes, kul­tu­rell auf­ge­la­de­nes Kom­mu­ni­ka­ti­ons­me­di­um behan­delt, das sozia­le Bezie­hun­gen trans­for­miert. In öko­lo­gi­scher Per­spek­ti­ve steht das mög­li­che Gesund­heits­ri­si­ko im Vor­der­grund; in neue­rer Zeit kommt der Blick auf glo­ba­le Effek­te der Ver­wen­dung sel­te­ner Metal­le hin­zu. Dage­gen fehlt bis­her der sys­te­ma­ti­sche Blick auf die Ver­schrän­kung „mate­ri­el­ler“ und „dis­kur­si­ver“ Effek­te beim all­täg­li­chen Mobil­te­le­fo­nie­ren, bzw. auf deren Fehlen.

Zitierte Literatur

Agar, Jon (2003): Con­stant Touch. Cam­bridge: Icon Books.
Beck, Ulrich (1986): Risi­ko­ge­sell­schaft. Frank­furt am Main: Suhrkamp.
Becker, Egon; Jahn, Tho­mas (Hrsg.) (2006): Sozia­le Öko­lo­gie. Frank­furt am Main, New York: Campus.
Brand, Karl-Wer­ner (Hrsg.) (1998): Sozio­lo­gie und Natur. Opla­den: Leske+Budrich.
Bur­kart, Gün­ter (2007): Han­dy­ma­nia. Frank­furt am Main/New York: Campus.
Gid­dens, Antho­ny (1992): Die Kon­sti­tu­ti­on der Gesell­schaft. Frankfurt/ New York: Campus.
Görg, Chris­toph (1999): Gesell­schaft­li­che Natur­ver­hält­nis­se. Müns­ter: West­fä­li­sches Dampfboot.
Micha­el, Mike (2000): Recon­nec­ting Cul­tu­re, Tech­no­lo­gy and Natu­re: Lon­don: Routledge.
Picke­ring, Andrew (1995): The Mang­le of Prac­ti­ce. Chicago/London: Uni­ver­si­ty of Chi­ca­go Press.
Reck­witz, Andre­as (2000): Die Trans­for­ma­ti­on der Kul­tur­theo­rien. Wei­ler­swist: Velbrück.
Rel­ler, Armin et al. (2009): „The Mobi­le Pho­ne: Powerful Com­mu­ni­ca­tor and Poten­ti­al Metal Dis­si­pa­tor“, in GAIA 18, 2, 127–135.
Sho­ve, Eliza­beth (2002): Sus­taina­bi­li­ty, sys­tem inno­va­ti­on and the laun­dry. Lan­cas­ter: Lan­cas­ter University.

War­um blog­ge ich das? Text für ein Pos­ter für ein Pro­mo­vie­ren­den-Kol­lo­qui­um an der Uni­ver­si­tät Frei­burg – bin damit nicht so ganz zufrie­den (naja, vor allem unglück­lich über das von mir für das gewähl­te The­ma eher als ein­schrän­kend emp­fun­de­ne Pos­ter-For­mat) und woll­te das gan­ze mal in einem ande­ren For­mat und mit Feed­back-Mög­lich­keit sehen.

P.S.: War natür­lich der ein­zi­ge, der nicht genau gele­sen hat und A0 abge­lie­fert hat statt des erwünsch­te A1-For­mats, hat aber kei­ne gro­ße Rol­le gespielt. Das Pos­ter als PDF: Pos­ter „Natur/Gesellschaft“, Mile­sto­nes-Tagung 2009.

Über 6000 Seiten Soziologie – der DGS-Kongressband 2006 ist da

Die aka­de­mi­schen Publi­ka­ti­ons­müh­len mah­len lang­sam, aber recht­zei­tig vor dem nächs­ten Kon­gress der Deut­schen Gesell­schaft in Sozio­lo­gie (DGS), der im Okto­ber 2008 in Jena statt­fin­den wird, ist jetzt end­lich der DGS-Kon­gress­band 2006 „Die Umwelt der Gesell­schaft“ erschie­nen (und wur­de jetzt den Tagungs­teil­neh­me­rIn­nen zugestellt). 

Kassel university campus I

Wie auch schon beim letz­ten Mal ist der Band so auf­ge­baut, dass – dies­mal in zwei Teil­bän­den – die Tex­te zu den Mit­tags­vor­le­sun­gen und Ple­nar­sit­zun­gen in gedruck­ter Form erschie­nen sind (und zum ein­fa­che­ren Zugriff auch auf CD), die Sit­zun­gen der Sek­tio­nen, Arbeits­grup­pen und ad-hoc-Grup­pen dage­gen nur auf der CD-ROM ent­hal­ten sind.

Wer sich das anschaut, weiss ich auch nicht so genau. Die CD-ROM ent­hält dies­mal nicht nur die PDFs, son­dern auch ein klei­nes Tool, um dar­in her­um­zu­blät­tern, nach AutorIn­nen oder nach dem Inhalts­ver­zeich­nis geord­net. Außer­dem gibt es auch eine Voll­text­su­che. Das macht die Daten­flut – ins­ge­samt über 6000 Druck­sei­ten, 1350 davon auch tat­säch­lich auf Papier – etwas über­sicht­li­cher, und ermög­licht es viel­leicht tat­säch­lich, die für die eige­ne Arbeit rele­van­ten Tex­te raus­zu­su­chen (zu den dun­kel erin­ner­ten Vor­trä­gen, oder auch zu denen, bei denen es nicht mög­lich war, hinzugehen).

Ich selbst war auf dem letzt­jäh­ri­gen Kon­gress auch zwei­mal prä­sent: ein­mal als Mit­or­ga­ni­sa­tor der Ad-hoc-Grup­pe „Natur und Gesell­schaft in ein neu­es Ver­hält­nis set­zen – das Bei­spiel Wald“ und ein­mal als Refe­rent in der Ad-hoc-Grup­pe „Natur­ge­walt, Gewalt gegen Natur, hybri­de Zivi­li­sa­ti­on?“ der Nach­wuchs­grup­pe Umwelt­so­zio­lo­gie (NGU). Wit­zi­ger­wei­se scheint das DGS-Her­aus­ge­ber­team um Prof. Reh­berg das etwas durch­ein­an­der gebracht zu haben – mein umwelt­so­zio­lo­gi­scher Text „Umwelt als Pra­xis“ ist jeden­falls gleich zwei­mal auf der CD zu fin­den, ein­mal da, wo er hin­ge­hört, näm­lich in der NGU-Sit­zung, und ein­mal bei der Wald-Gruppe.

Einen Über­blick über die Abs­tracts etc. gibt es übri­gens auf der Kon­gress­web­site http://www.dgs2006.de.

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Karl-Sieg­bert Reh­berg (Hrsg.): Die Natur der Gesell­schaft. Ver­hand­lun­gen des 33. Kon­gres­ses der Deut­schen Gesell­schaft für Sozio­lo­gie in Kas­sel 2006. Frank­furt am Main/New York: Cam­pus. 2 Teil­bän­de + CD-ROM, ins­ge­samt über 6000 Sei­ten. 99 Euro. Bei ama­zon bestellen.

Wes­ter­may­er, Till (2008): »Umwelt als Pra­xis – Refle­xio­nen anläss­lich einer pra­xis­theo­re­ti­schen Ana­ly­se von Umwelt­rat­ge­bern«, in Karl-Sieg­bert Reh­berg (Hrsg.): Die Natur der Gesell­schaft. Ver­hand­lun­gen des 33. Kon­gres­ses der Deut­schen Gesell­schaft für Sozio­lo­gie in Kas­sel 2006, CD-ROM-Bei­la­ge. Frank­furt am Main, New York: Cam­pus, S. 3641–3652 (hier als PDF).

Won­ne­ber­ger, Eva; Wes­ter­may­er, Till (2008): »War­um Wald ein gutes Bei­spiel dafür ist, das Ver­hält­nis von Natur und Gesell­schaft zu dis­ku­tie­ren – Ein­füh­ren­de The­sen«, in Karl-Sieg­bert Reh­berg (Hrsg.): Die Natur der Gesell­schaft. Ver­hand­lun­gen des 33. Kon­gres­ses der Deut­schen Gesell­schaft für Sozio­lo­gie in Kas­sel 2006, CD-ROM-Bei­la­ge. Frank­furt am Main, New York: Cam­pus, S. 3769.

War­um blog­ge ich das? Sowohl wegen mei­nes noch immer vor­han­de­nen Erstau­nens dar­über, wie schwer­fäl­lig das Medi­um Papier im aka­de­mi­schen Bereich sein kann, als auch, um auf mei­nen gleich zwei­mal auf der CD-ROM zu fin­den­den Bei­trag hinzuweisen.