Bücher nach Farben ordnen?

Shelf the cat IBeim Rein­stel­len des Links auf den Bei­trag im Design Obser­ver ist mir ein ande­rer Ein­trag dort auf­ge­fal­len, der sich – nett bebil­dert – damit aus­ein­an­der­setzt, was die Vor- und Nach­tei­le davon sind, sei­ne Bücher nach Far­ben zu ord­nen. Als ein Vor­teil wird die ent­ste­hen­de Ästhe­tik genannt, als ein wei­te­rer die Tat­sa­che, dass so Bücher auf­ein­an­der sto­ßen, die sonst nie neben­ein­an­der ste­hen wür­den und viel­leicht inter­es­san­te Bezü­ge aufweisen.

Ich selbst mache das nur halb­her­zig, sprich, die meis­ten mei­ner Bücher sind nach Verlagen/Editionen geord­net, und wenn die ein eini­ger­ma­ßen ein­heit­li­ches Farb­kon­zept für ihre Umschlä­ge auf­wei­sen, gibt das ästhe­tisch anspre­chen­de Blö­cke im Bücherregal.

Neben diver­sen ande­ren Kom­men­ta­ren zu die­sem Bei­trag bin ich auch auf den Hin­weis gesto­ßen, dass die Far­ben der Suhr­kamp-Rei­he tat­säch­lich eine Bedeu­tung haben, jeden­falls mal so gedacht waren. Bei mir ste­hen die schwar­zen Suhr­kamp-Bän­de zusam­men, und die mit dem bun­ten Rücken auch, sind aller­dings bis­her nicht farb­lich geord­net (dafür habe ich das mal bei der ent­spre­chen­den Samm­lung mei­ner Eltern gemacht). Dass die Far­ben tat­säch­lich Bedeu­tun­gen tra­gen, scheint mir aber nicht (mehr) zu stim­men – die meis­ten Suhr­kamp-Bän­de, die ich habe, sind grün – das reicht the­ma­tisch von Städ­te­bau über Müll zu Poli­tain­ment und dem Cyber­hype. Zugleich sind Bücher, die klar das sel­be The­ma haben, ganz unter­schied­lich gefärbt – neben dem grü­nen Cyber­hype steht „Mythos Inter­net“ in rot, mehr oder weni­ger der Pra­xis­theo­rie zuzu­rech­nen­de Bän­de tau­chen in gelb, pink und oran­ge auf.

Die letzten Stunden vor der Wahl …

… wer­den noch mal rich­tig span­nend, und fin­den durch­aus auch im Inter­net statt. 

Nicht nur, dass SPD, CDU und Links­par­tei Anzei­gen z.B. bei Spie­gel-Online geschal­tet haben (teil­wei­se ste­hen alle gleich­zei­tig auf einer Sei­te, beson­ders lus­tig dann das neben­ein­an­der von SPD und CDU, bei­de in oran­ge, die CDU, weil sie glaubt, dass das neu­er­dings ihre Far­be sei, die SPD, weil sie auf Selt­sam­kei­ten der CDU hin­wei­sen will), auch die poli­ti­schen Akti­vi­tä­ten wer­den noch ein­mal hochgefahren. 

Z.B. ver­tei­len die Grü­nen einen Brief von Josch­ka Fischer an alle Wäh­le­rIn­nen und wer­ben dafür, dass sie in den letz­ten 24 Stun­den vor der Wahl per­ma­nent online sein wer­den, um Fra­gen zu beant­wor­ten. Außer­dem gibt es ein etwas selt­sam-humo­ri­ges 3‑Mi­nu­ten-Spiel (ich kann mir schon den­ken, wer sich das aus­ge­dacht hat). Über den Ton­fall des Wahl­kampfs gäbe es eini­ges zu mäkeln – aber das nach der Wahl, bis dahin zäh­len die Inhal­te und jede Stimme.


Screenshot Spiegel-online Wahlanzeigen

Mul­ti­ple Wahl­wer­bung inkl. Mimi­kry bei Spie­gel online

Sie­he zum The­ma Wahl­wer­bung auch: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,374850,00.html

Frühlingsanbruch

Vor ziem­lich genau einem Jahr habe ich geschrieben

Wed­nes­day, March 17, 2004

Früh­ling in Frei­burg heißt Sommer

Irgend­wie erscheint die Stadt wie ver­än­dert, kaum dass die war­me Jah­res­zeit ange­bro­chen ist. Das sprich­wört­li­che süd­länd­li­sche Flair wird ange­schal­tet, Fens­ter wer­den auf­ge­ris­sen, die Eis­ca­fes haben wie­der auf (Scho­ko­or­an­ge­zimt!). Und alle Welt rennt im T‑Shirt her­um und sitzt im Stra­ßen­ca­fe. Noch abends um sechs hat es jetzt 27°C: eine Stadt erwacht aus dem Winterschlaf.

Die­ses Jahr ist es genau­so – inner­halb von nur zwei, drei Tagen ist der letz­te Schnee geschmol­zen, die Tem­pe­ra­tu­ren lie­gen sicher­lich schon wie­der deut­lich über zwan­zig Grad, und jetzt noch mit Jacke rum­zu­lau­fen, erscheint irgend­wie unan­ge­mes­sen. Drei­sam­ufer und Men­sa­wi­e­se sind bevöl­kert, als hät­te es nie einen Winb­ter gege­ben, und die Luft riecht nach Früh­ling und Vita­li­tät. Viel­leicht ist dass der Augen­blick, in dem ich Frei­burg am liebs­ten mag.