Seit kurzem gibt es für den Bilderdienst flickr ein mehrsprachiges Interface. Das wurde groß auf der Website bejubelt. Weniger prominent dagegen eine zweite Änderung: NutzerInnen aus Singapur, Korea, Hongkong und Deutschland – wie auch immer diese doch etwas seltsam anmutende Ländersammlung zusammengekommen ist – dürfen ab sofort keine Bilder mehr anschauen, die als „unsafe“ oder „restricted“ eingestuft wurden – also z.B. etwas gewagtere Aktfotos. Warum, weiss bisher niemand; ein offizielles Statement steht noch aus. Was aber schon gibt, ist eine kleine und wachsende recht große Protestbewegung.
Warum blogge ich das? Weil mich flickrs Vorgehen hier gewaltig ärgert.
Update: Wichtig vielleicht noch: NutzerInnen aus meint nicht die Staatsbügerschaft o.ä., sondern die Tatsache, dass die für flickr verwendete Yahoo-ID bei Yahoo Singapur, Korea, Hongkong oder Deutschland registriert ist.
Update 2: Meine Kopie des Protestbildes ist inzwischen das Bild mit den meisten Favoritisierungen in meinem Stream – bei einigen anderen dürfte das ähnlich sein. Jedenfalls hat’s eines davon es bis in die Explore-Startseite geschafft. Auch in diversen Blogs wird inzwischen über das Problem berichtet – hier ein Überblick. Hier übrigens der Startpunkt der Protestaktion. Von flickr noch immer keine Reaktion …
Update 3: Noch immer keine offizielle Reaktion, aber dafür tauchen (neben vielen interessanten Protestbildern) neue Boshaftigkeiten auf: anscheinend ist auch die Unterstützung für Paypal der Lokalisierung zum Opfer gefallen. Das ist ziemlich kontraproduktiv. Sollte jetzt irgendwo irgendwer zufälligerweise in den nächsten Tagen einen netten, am Original-Flickr orientierten Dienst mit einer Importmöglichkeit für FlickR-Accounts anbieten (technisch wäre das dank FlickR-API wohl möglich), gäbe es sicher ein großes Interesse daran.
P.S.: Wahrscheinlich hätte es einem schon verdächtig vorkommen müssen, dass seit ein paar Wochen das Logo nicht mehr „flickr beta“ bzw. „flickr gamma“, sondern „flickr loves you“ ist. Orwells großer Bruder auch.
CC-BY-NC-SA, Paul Trebor
Update 4: Noch ein Überblick über Blog-Einträge.
Update 5: (14.06.2007, 0:45 Uhr) – vor etwa einer Stunde gab es dann die erste offizielle Reaktion – der FlickR-Staff war auf diversen Partys weltweit (um die neuen Sprachen einzuweihen) – und ist erst jetzt in der Lage, zu reagieren.
Update 6: (11:30 Uhr) – die erste echte offizielle Reaktion ist ein „Non-Statement“ – aus irgendeinem Grund ist Flickr/Yahoo davon überzeugt, dass zusammen mit der deutschen Sprachversion auch harte Zensurvorschriften einzuführen sind. Warum, sagen sie immer noch nicht.
Update 7: Ich habe mal die PR-Abteilung der deutschen Yahoo-Niederlassung in einer höflichen Mail angefragt, was das ganze soll. Mal schauen, ob was zurückkommt.
Update 8: Neben heise berichtet jetzt auch golem.de und das Fontblog.
Update 9: (13:00) – weitere Statements des Flickr-Staffs (trotz später Nacht in Kalifornien); diesmal klingt es zumindest so, als seien sie ernsthaft daran interessiert, eine Lösung zu finden. Ich würde ja wirklich gerne wissen, was da eigentlich passiert ist (wäre ein schönes Fallbeispiel für Latours ANT).
Update 10: Neben Heise und Golem berichten jetzt auch Computerwoche, Focus und PC Magazin. Wo bleibt Spiegel Online und der Rest?
Update 11: (15:30 Uhr) – Spiegel Online berichtet jetzt auch in einem langen Artikel – inklusive der Spekulation, dass der Hintergrund des ganzen die deutsche Forenhaftung sein könnte, und der Versuch, statt teurer menschlicher Moderation lieber einfach alles wegzufiltern. Interessant auch die Tatsache, dass die deutsche Yahoo-Niederlassung für einen Kommentar nicht zur Verfügung stand.
Update 12: (22:30 Uhr) – Es gibt noch immer keine Erklärung über das Warum. Dafür inzwischen 1250 Diskussionsbeiträge, etwa 6000 registrierte Mitglieder in der Against-Censorship-Gruppe und inzwischen auch Berichte in der englischsprachigen Presse (BoingBoing, Salon).
Update 13: (15.06.2007, 11:30 Uhr) – Nachts um 2.00 Uhr kam dann zumindest mal eine Erläuterung: der Grund für das ganze sind die Jugendschutzbestimmungen; „The central problem is that Germany has much more stringent age verification laws than its neighboring countries and specifies much harsher penalties, including jail time, for those with direct responsibility“. Viel mehr steht da noch nicht, aber auch: „We’ve made and admitted to a couple of big mistakes lately, and as many of you have commented, we should have handled this issue differently.“ Immerhin. Allerdings bringt das Statement des Flickr-Staffs die tobenden Massen auch nicht wirklich zur Ruhe – das Problem Jugendschutz scheinen andere Websites (z.B. mit Postident ja irgendwie auch hingekriegt zu haben (und wenn das ganze nur wegen der neuen Sprachoberfläche gemacht wurde, solle die – eh schlecht übersetzt und vom Flair her falsch – dann doch eh lieber wieder weg.) Außerdem bleibt unklar, warum Flickr erst jetzt damit herausrückt – nach fast zwei Tagen Spekulation über mögliche Gründe und heftigen Verschwörungstheorien. Außerdem wird Yahoo vorgeworfen, übervorsichtig mit dem Jugendschutzmedienstaatsvertrag umzugehen – andere Seiten seien da deutlich gelassener: „I think it is not so much the German laws, but Yahoo’s braindead interpretation.“. Und letztlich durch die Art der Filterung das Ziel doch nicht zu erreichen.
Update 14: Inzwischen gibt’s Flickr Statement auch als dpa-Mitteilung. Wirklich hilfreich ist das nicht – und es klingt auch nicht so, als würde sich die Situation bald ändern.
„@flickr: putting things together“, Flickr-User Velozipedist, CC-BY
Update 15: Das Handelsblatt schreibt: „Voll in die Hose gegangen ist in dieser Woche die Internationalisierung von Flickr, der Foto-Community aus dem Hause Yahoo.“ Genau!
Update 16: (21:00 Uhr) – Flickr scheint genug von den Protesten zu haben; es gibt Beschwerden anderer NutzerInnen darüber, dass auf Explore Protestplakate auftauchen, deswegen werden diese jetzt zensiert.
Update 17: (23:30 Uhr) – ich habe gerade einen förmlichen Protestbrief an den Geschäftsführer von Yahoo Deutschland, Terry von Bibra, geschrieben.
Update 18: Noch immer alles offen (und inzwischen grau), aber dafür habe ich ’nen schönen Blogeintrag über die Besonderheiten von Web2.0‑Diensten gefunden – darüber mache ich mir auch gerade einiges an Gedanken.
Update 19: (16.06.2007, 10:30 Uhr) – Inzwischen gibt es ein weiteres Statement von Flickr-Gründer Stewart Butterfield. Kurzgefasst: wir hören weiter zu, können derzeit aber nichts tun, und unter anderem wegen des Wochenendes wird es noch einige Zeit dauern, bis wir was neues zu berichten haben. Dazu wird es dann einen neuen Thread geben. Außerdem ein impliziter Hinweis darauf, dass die Vermutung richtig ist, dass Flickr weiterhin versucht, eine bessere Lösung zu finden, aber dass das derzeit nicht diskutieren darf. Und schließlich noch die ebenfalls zwischen den Zeilen zu interpretierende Aussage (wiederum S.B.), dass NutzerInnen aus Österreich und der Schweiz sich ja nicht über Yahoo Deutschland einloggen müssen, sondern yahoo.com verwenden können, um die Zensurmaßnahmen zu umgehen.
Inzwischen berichten auch AP und die US-Medien.
Update 20: (11:45 Uhr) – eine neue Meldung bei Heise fasst den Stand der Diskussion und das Statement von Yahoo zusammen.
Update 21: Einen schönen offenen Brief, der gut zusammenfasst, warum es so viel Protest gegen das Vorgehen von Flickr gibt, hat Kawazu geschrieben – ich kann ihm nur zustimmen.
Update 22: (13:20 Uhr) – Diskussion darüber, wieso auf einmal keine Protestbilder in „Explore“, dem Flickr-Schaufenster, mehr zu sehen sind. Ergebnis: für 2 bis 3 Tage wurden die Sicherheitsmaßnahmen, die sonst verhindern, dass jemand den Algorithmus ausnutzt, ausgesetzt – das dürfte dazu beigetragen haben, dass der Protest auf Flickr sehr sichtbar war. Interessant ist nun natürlich die Frage, was für ein Interesse der Flickr-Staff daran hatte, den Protest hier sichtbar werden zu lassen.
Update 23: Ein Artikel im Wired-Blog Epicenter.
Update 24: (17.06.2007, 0:30 Uhr) – Das Flickr-Debakel ist auch HAL in seiner Wochenschau einen Beitrag wert. Ich zitiere:
*** Wie die Strategie funktioniert, wenn eine „moral panic“ ausgelöst werden soll, kann man auch abseits des leidigen Themas Terrorismus sehen, beim noch leidigeren Thema Kinderpornografie. Es musste als Begründung dafür herhalten, dass der Start des deutschen Flickr gründlich misslingen konnte. Natürlich wird in keinster Weise Zensur ausgeübt, sondern nur nach Recht und Gesetz gesperrt. Ubi bene, ibi patria, oder wie das auf Chinesisch heißt. Ganz furchtbar getroffen hat es so manche Blogger mit markanten Inhalten, bei denen Werbung nicht von Herzen kommt.
Und ein weiterer Medienlink: ZDF heute online.
Update 25: (23:00 Uhr) – im Diskussionsforum zwar inzwischen deutlich über 3000 Einträge, in der Protestgruppe deutlich über 10.000 Mitglieder, aber inhaltlich nichts neues (doch – der erste „Pro Zensur“-Demonstrant/Troll warnt davior, dass Kinder Fotos sich paarender Löwen sehen könnten; außerdem die Frage nach dem Flickr-Organigramm, die niemand so richtig beanworten kann, vor allem auch nicht nach den genauen Zusammenhängen zwischen Yahoo, Yahoo Deutschland und Flickr), aber wohl heftige Disziplinarmaßnahmen gegen einzelne Flickr-Nutzer (Update dazu). Und ein paar harte Fakten über die Mitgliederzahlen von Yahoo, von Flickr, den Umsatz usw.
Update 26: (18.06.2007, 0:30 Uhr) – es gibt Gerüchte darüber, dass Flickr die Protestgruppe Against Censorship zumachen will oder als „unsicher“ eingestuft hat. Bisher ist unklar, aus welchem Hintergrund heraus einige Accounts nicht auf diese Gruppe zugreifen können.
Update 27: Aktueller Stand der Dinge: der Inhalt der Gruppe „Against Censorship“ ist derzeit für Nicht-Gruppenmitglieder nicht zugänglich. Hintergründe weiterhin unklar. (Update: inzwischen ist die Gruppe wieder zugänglich; wie es dazu kam, ist weiterhin mysteriös).
Update 28: Wie ich gerade sehe, hat Flickr auf eine zu Beginn der ganzen Sache eingereichte Beschwerde inzwischen geantwortet. Ich zitiere (Hervorhebung von mir):
Hello,
Thank you for your email. We kindly ask that you read our official response in the forum:
www.flickr.com/help/forum/42597/page16/#reply230304
Again, thanks for writing. We hope that you will continue to be patient with us as we work towards the best solution for everyone.
Kind regards,
Michelle
Update 29: (14:30 Uhr) – Die Diskussion dreht sich im Kreis, noch kein neues Staff-Statement, aber ein Kommentar im Guardian.
Update 30: (16:45 Uhr) – Obwohl jetzt auch in Kalifornien wieder Arbeitswoche herrscht, noch immer nichts neues vom Flickr-Staff. Dafür ein Hinweis darauf, dass auch die heutige FAZ eine kurze Notiz zu Flicks Deutschland-Debakel enthalten hat.
Update 31: The Register hat einen kurzen Artikel (inzwischen auch bei Reddit recht weit vorne).
Update 32: (19.06.2007, 11:30 Uhr) – Nach lauter werdenden Beschwerden darüber, dass von Seiten Flickrs aus nichts zu hören ist, hat sich Stewart Butterfield erneut zu Wort gemeldet. Hauptaussage: noch gibt es keine Lösung, aber es wird weiter daran gearbeitet; innerhalb von etwa 24 Stunden ist hoffentlich etwas gefunden, was zumindest besser ist als der Status Quo. Stewart entschuldigt sich für das Schweigen, begründet wird es damit, dass nicht vorschnell Dinge verkündet werden sollen, die dann doch nicht gehen (und mit der laufenden transatlantischen Kommunikation). Er räumt ein, dass einiges hätte besser laufen können, sagt aber auch: „but for those of you who do have some trust in us, let me say that it is not as simple as it looks from the outside.“ Ich jedenfalls bin froh, ein Lebenszeichen von Flickr zu sehen und gespannt, was dann morgen als Lösung vorgestellt wird.
Update 33: Yahoo-CEO abgesetzt – hat wohl nicht direkt was mit Flickr zu tun, aber immerhin wird das Flickr-Debakel in dem Artikel als Beispiel für die mangelhafte Kommunikation von Yahoo mit Presse und Öffentlichkeit genannt. Vielleicht war’s ja auch der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte.
Update 34: Der Spiegel online hat einen zweiten, umfangreichen Artikeln dazu, was bei Flickr alles falsch gelaufen ist.
Update 35: (16.30 Uhr) – Einzelne NutzerInnen berichten darüber, dass auch mit deutschen Accounts (aber nicht mit allen) SafeSearch wieder ausgeschaltet werden kann.
Update 36: (20.06.2007, 11:00 Uhr) – Die angekündigte Lösung verschiebt sich noch um etwa 6 Stunden, d.h. heute nachmittag sollte es soweit sein. Außerdem möchte ich noch auf einen Artikel von mir hinweisen, der heute in der Telepolis erschienen ist und sich mit dem Thema „Wechsel nicht möglich – Der Fall Flickr: Soziale Netzwerke als Ware“ auseinandersetzt (Update: siehe hier für ein paar rahmende Worte).
Update 37: Nichts neues, aber eine schöne szenische Darstellung des möglichen Verhältnisses zwischen Yahoo und Flickr, gefunden in der großen Diskussion (Riccardo Mori):
Yahoo: Do this and that, and thou shalt not disclose (that is, shut up), OK?
flickr staff: But it’s not…
Yahoo: (Opens the suitcase, takes out contract) You signed here, remember?
flickr staff: Yes, but…
Yahoo: (A faint smirk) You didn’t read the small print, did you?
flickr staff: – – –
Yahoo: Sorry, you can’t talk about this. But I’m sure you can be friendly, you can do that.
flickr staff: (Weakly) You don’t have the faintest idea of the outcry this is going to create…
Yahoo: We’ll see. Now, the meeting’s off, we have business to do and a CEO to sack… erm… reposition. See ya.
flick staff: (Gulps)
Update 38: (15:00 Uhr) – Noch immer nichts aus der Flickr-Leitung, aber eine neue Nachricht im Heise-Ticker: ein Vertreter von jugendschutz.de erklärt, dass die von Yahoo/Flickr durchgeführten Maßnahmen weit über das rechtlich erforderliche hinausgehen, und dass es seiner Kenntnis nach auch keine Aufforderung an Yahoo gab, einen derartigen Filter einzuführen.
Update 39: (20:0022:00 Uhr) – Das lange erwartete Statement ist noch immer nicht erschienen, und liegt inzwischen dreifünf Stunden hinter der angekündigten Zeit dafür. Die Stimmung schwankt zwischen „Warten auf’s Christkind“ und „Warten auf Godot“.
Update 40: (21.06.2007, 0:15 Uhr) – Einige zunehmend müde & albern werdende Deutsche diskutieren tapfer weiter, aber die große Lösung ist noch immer nicht da (vermutlich weil sie auf Diskussionseintrag Nr. 5000 fallen soll) – ich gehe jetzt jedenfalls ins Bett, bevor das hier twitter-artige Ausmaße annimmt.
Update 41: (11:45 Uhr) – Die Lösung kam dann gegen 3 Uhr nachts – und enttäuscht insofern, als sie einfach nur darin besteht, dass jetzt zumindest die Kategorie der als „moderate“ eingestuften Bilder auch NutzerInnen von Yahoo.de wieder zugänglich ist. Für die Bilder der Kategorie „restricted“ wird weiterhin nach einer Lösung gesucht (d.h. einer den deutschen Jugendschutzbestimmungen entsprechenden Altersverifikation für die Kategorie „restricted“). Warum das drei Tage dauerte, bleibt ebenso unklar wie die äußerst strikte Interpretation des Jugendmedien-Staatsvertrag (siehe Heise-Meldung oben). Ich habe die über 500 Reaktionen darauf noch nicht durchgesehen, kam mir aber kaum vorstellen, dass das Ergebnis viele zufriedenstellt. Vor allem bleibt offen, wieso Yahoo den Jugendschutz plötzlich so ernst nimmt.
Update 42: Interessant am neuen Thread sind die vielen Einlassungen des Staffs – teilweise (Heather) in Richtung „benehmt euch bloß, sonst werfen wir euch raus“, teilweise (z.B. Eric, nochmal Eric, und nochmal – und viele andere Staff-Mitglieder, die ihm zustimmen) eher in Richtung „bitte habt Verständnis für uns, wir versuchen, etwas zu tun, aber es ist halt nicht so einfach“ und, jetzt mal im Wortlaut:
„If we could say more than we have, we would. It might cause you to lose faith in us that we can’t talk. Sadly, that does not change the fact. […] We did not handle this well at all. But we’re just people.“
Was ist das los? Geht’s wirklich um Non-Disclosure-Agreements mit Yahoo? Leider weigern sich die Flickr-Leute, die rechtliche Seite des ganzen zu diskutieren.
Spiegel Online berichtet auch bereits.
Unklar bleibt weiterhin, warum es keine offizielle Entschuldigung gibt, und wieso die Modifikation des Filters eine Woche gedauert hat. Jedenfalls sind die Gruppendynamiken in der Diskussion spannend zu beobachten – insbesondere die Staff-Postings, die sehr viel häufiger sind als im letzten Thread. Keine Ahnung, ob das ein Wechsel der Kommunikationspolitik ist, oder ob da einfach alle nur noch genervt sind. Benj erklärt es damit, dass die Stimmung im letzten Thread so feindselig war, dass niemand Lust hatte, sich zu äußern. Wundert mich etwas – einige Diskussionen in AgainstCensorship habe ich so empfunden, die Stimmung in der großen Diskussion aber eher nicht (anderen geht es ähnlich).
Update 43: (12:30 Uhr) – Stewart Butterfield äußert sich zu den rechtlichen Hintergründen, verweist ziemlich explizit auf interne Kontroversen und begründet, warum er so vorgegangen ist, wie er es getan hat. Außerdem gibt’s endlich mal eine Entschuldigung.
Update 44: (22.06.2007, 14.00 Uhr) Bzw.: kein Update, nur der Hinweis, dass das versprochene zweite Statement von Stewart Butterfield zur Beantwortung offener Fragen noch immer nicht vorliegt.
Update 45: (23.06.2007, 17.00 Uhr) Das versprochene Statement ist inzwischen da und handelt vornehmlich die Frage ab, ob Flickr eine Community darstellt (nein, sondern einen Rahmen, in dem es viele Gruppen gibt) und ob eine stärkere Beteiligung der NutzerInnen erwünscht ist (nein, weil die Mathematik nicht mitspielt). Als Reaktion darauf gibt es viele lange Beiträge, die ich jetzt nicht alle verlinke, und die von Zustimmung über Ablehnung („es zählen nur noch die Zahlen, oder?“) bis hin zu Vorschlägen reichen, wie eine sehr große, globale Web-Community trotzdem partizipativ gestaltbar ist.
Update 46: (27.06.2007, 10:00 Uhr) Heute gab es nochmal einige Reaktionen von Flickr auf ein paar Tage zuvor gestellte Fragen, ansonsten passiert gerade wenig (na gut, die selben Diskussionen haben sich ein paar Mal im Kreis gedreht) – wer gehen wollte, ist gegangen, wer protestieren wollte, hat protestiert, wer weiter bei Flickr bleiben will, wartet (mit eher schlechtem Gefühl dabei) ab.
Update 47 und Schluss: (29.06.2007, 22:00 Uhr) Die große Diskussion, Teil II tröpfelt so langsam aus, offiziellen Status hat sie auch nicht mehr. Ein paar Aufrechte diskutieren seit Tagen hin und her, wie genau die deutschen Gesetze zu interpretieren sind und warum alles nicht so einfach ist. Ich mache diese Update-Orgie jetzt einfach mal zu – wenn’s was neues geben sollte, werde ich einen neuen Beitrag dazu schreiben und ein Trackback hierhin einrichten. Bis dahin allen eifrigen LeserInnen (weit mehr als bei jedem anderen Blogeintrag bisher) viel Vergnügen bei Flickr oder anderswo.
Weil ich mein Pingback immer noch nicht repariert habe, hier manuell: Alex Degenhardt, Sebastian Nohn, Kosmar, Alltagskakaphonie und eine Krähe. Neu dabei: zanzig.com und franztoo.Außerdem BureauBlumenberg, DreamCATcher sowie Fontblog und u1amo01 (die es irgendwie geschafft haben, einen Trackback zu setzen). Und noch ein paar: Punctilio, /bin/basti, frank hunck, Wissen belastet und macvillage.de. Noch neuer: Würzblog und Linkdump.