Die grün-nahe Heinrich-Böll-Stiftung veranstaltet am 9. Oktober eine durchaus spannende Tagung zur Netzpolitik – mit einer Menge geladener Redner und Referenten und Slots, um Beiträge aus der „community“ aufzunehmen. Klingt erstmal spannend. Bis … Moment: Redner und Referenten? Anne Roth weist darauf hin, dass …
Yo, die Böll-Stiftung lädt zur gänzlich frauenfreien Netzpolitikveranstaltung, Bingo! http://bit.ly/aLV1t5
Und sie hat wohl recht. Was ich schade finde, weil ich die Böll-Stiftung bisher – als Stipendiat, aber auch als Mitorganisator von Veranstaltungen – als eine Organisation erlebt habe, die Gender und Diversity einen extrem hohen Stellenwert einräumt. Das spiegelt sich zum Beispiel im Leitbild der Böll-Stiftung wider, und hat – so habe ich das jedenfalls bisher erlebt – auch bei netzpolitischen Veranstaltungen in der Vergangenheit dazu geführt, dass eben auch nach Rednerinnen und Referentinnen gesucht wurde – zumeist mit Erfolg. Auch das hat nicht unbedingt zu einer ausgewogenen Verteilung geführt (und wenn nur eine einzelne Person etwas vorträgt, kann das dann eben auch mal ein Mann sein) – aber eine Veranstaltung mit einem nummerischen Geschlechterverhältnis von 21:0 wirft dann doch ein schlechtes Licht darauf, wie dieses Leitbild gelebt wird. Und weil ich weiss, dass die Böll-Stiftung es besser kann, ärgert mich das umso mehr.