Brandung – eine SF-Fortsetzungsgeschichte

Auf mei­nem Haupt­blog habe ich jetzt die ers­ten drei Tei­le einer SF-Fort­set­zungs­ge­schich­te ver­öf­fent­licht. Aus­gangs­punkt dafür war mein Wunsch, mal wie­der was fik­tio­na­les zu schrei­ben – und drei Stich­wor­te, die ich via Twitter/Facebook zuge­reicht bekom­men habe, näm­lich „tota­ler Strom­aus­fall“, „glo­ba­le Was­ser­kon­zer­ne“ und „ein Schmet­ter­ling“. Bis­her pla­ne ich, da mehr oder weni­ger täg­lich ein neu­es Stück­chen der Geschich­te um Kath zu pos­ten – mal sehen, wie lan­ge ich das durch­hal­te, und was das Ergeb­nis ganz am Schluss sein wird.

Feed­back und Kom­men­ta­re eben­so wie Leser­wün­sche neh­me ich ger­ne entgegen.

Uff, Kinder ins Bett gebracht

Puh. Es ist halb zehn. Zora und Ras­mus schla­fen end­lich. Zum Ritu­al gehört: Schlaf­an­zug anzie­hen, Zäh­ne put­zen, je Kind min­des­tens ein Buch vor­le­sen, ins Bett ste­cken, und dann noch ein paar Lie­der sin­gen (Wobei ich zuge­ben muss, dass mein Reper­toire an aus­wen­di­gen Lie­dern sich mehr oder weni­ger auf „Schlaf, Anne, schlaf“ und „Rit­ter Rufus“ erstreckt, dann gibt’s noch ein paar Lieb­lings­lie­der aus dem Lie­der­buch. Und sin­gen kann ich auch nicht wirk­lich, also nicht so mit Noten und so …). Und dann schla­fen die Kin­der, meis­tens.* Wenn sie nicht noch was trin­ken wol­len, Hun­ger bekom­men, ein Kuschel­tier ver­mis­sen, eine Decke mehr/weniger brau­chen oder noch­mal die Hand gehal­ten haben wol­len oder auf den Schoß krab­beln möch­ten. Oder mit­ter­nachts auf­wa­chen und Eltern suchen.

Dass es nicht nur mir so geht, zeigt die gro­ße Reso­nanz, die die­ser Link (pdf) u.a. bei Face­book her­vor­ge­ru­fen hat. Hin­ter dem Link steckt ein (urhe­ber­recht­lich wohl eher frag­wür­di­ger) Scan des Buchs Go the fuck to sleep (gefun­den via Boing­Bo­ing).

Go the fuck to sleep scheint das idea­le Buch für ermü­de­te Eltern zu sein. Geschrie­ben von Adam Mans­bach und illus­triert von Ricar­do Cor­tés kommt – in klas­si­schem Kin­der­buch­for­mat, aber wohl nicht unbe­dingt zum Vor­le­sen gedacht ;-) – all das vor, was den abend­li­chen All­tag von Eltern klei­ner Kin­der so aus­macht. Der Wie­der­erken­nungs­fak­tor ist jeden­falls extrem hoch …

Klei­nes Bei­spiel gefällig?

The cats nest­le clo­se to their kit­tens now.
The lambs have laid down with the sheep.
You’re cozy and warm in your bed, my dear.
Plea­se go the fuck to sleep.** 

Das Buch ist bei ama­zon gra­de ent­we­der aus­ver­kauft oder noch nicht wirk­lich erschie­nen, aber trotz­dem sehr beliebt. Mit­te Juni soll es wie­der erhält­lich sein. Wer’s vor­be­stel­len mag, kann das unter die­sem Link tun.

War­um blog­ge ich das? Weil ich das For­mat „Bil­der­bü­cher für Eltern“ span­nend finde.

* So läuft das ab, wenn Zora und Ras­mus zur glei­chen Zeit ins Bett gebracht wer­den. Meis­tens aber will Zora län­ger auf­blei­ben als Ras­mus, was am bes­ten funk­tio­niert, wenn zwei Eltern­tei­le gleich­zei­tig da sind.

** Frei übersetzt: 

Kätz­chen und Kat­zen schmie­gen sich an
Läm­mer haben’s bei Scha­fen gemütlich
Du kuschelst dich ins Bett, mein Liebling -
Ver­dammt noch mal, jetzt schlaf endlich!

Kurz: Tagungsband zur NGU-Tagung 2010 erschienen

Entscheidungen mit Umweltfolgen zwischen Freiheit und ZwangSeit weni­gen Tagen ist der Kon­gress­band zur 7. Tagung der Nach­wuchs­grup­pe Umwelt­so­zio­lo­gie (NGU) online („Ent­schei­dun­gen mit Umwelt­fol­gen zwi­schen Frei­heit und Zwang“). Ich habe an die­sem Band in zwei ver­schie­de­nen Funk­tio­nen mit­ge­wirkt habe: zum einen als Mit­or­ga­ni­sa­tor der Tagung und damit dann auch als Mit­her­aus­ge­ber (die aller­al­ler­meis­te Arbeit mit dem Band hat­te aller­dings Fenn, der des­we­gen auch zurecht an ers­ter Stel­le steht) – und als Vor­tra­gen­der. Wer schon immer mal wis­sen woll­te, was eigent­lich mit mei­ner Diss. so vor sich geht, und in wel­che Rich­tung ich mich damit bewe­ge (naja, Rich­tung Ende …), kann im Tagungs­band mei­nen Bei­trag „Mobil­funk­nut­zung in Nach­hal­tig­keits­mi­lieus zwi­schen Frei­heit und Zwang“ fin­den, der dar­über, wie ich mei­ne, ganz gut Aus­kunft gibt.

Ganz unab­hän­gig davon gibt der Band eine gan­ze Rei­he Ein­bli­cke in die The­men und Arbeits­an­sät­ze jun­ger Umwelt­so­zi­al­wis­sen­schaft­le­rIn­nen. Im Call for Papers der Tagung hat­ten wir rela­tiv breit nach Arbei­ten gefragt, die sich in irgend­ei­ner Wei­se mit den Spiel­räu­men und Zwän­gen von Han­deln mit Umwelt­fol­gen befas­sen. Die Band­brei­te der im Tagungs­band ent­hal­te­nen Bei­trä­ge reicht nun vom Umgang mit gen­tech­nisch modif­zier­ten Orga­nis­men über deli­be­ra­ti­ve Zugän­ge zu Umwelt­pro­ble­men bis hin zur gene­rel­len Debat­te der Trag­fä­hig­keit einer Effi­zi­enz­stra­te­gie. Also ein brei­tes und anre­gen­des Feld.

Wir haben den Tagungs­band bei Frei­Dok publi­ziert (dem Online-Repo­si­to­ry der UB Frei­burg), d.h. er ist über die­sen Link online zugäng­lich. In einer klei­nen Stück­zahl wird er wohl auch gedruckt wer­den. Das Insti­tut für Forst­öko­no­mie der Uni Frei­burg hat es dan­kens­wer­ter­wei­se mög­lich gemacht, den Band in Frei­Dok in die Arbeits­be­rich­te-Rei­he des Insti­tuts zu stellen.

Faber, Fenn; Jay, Mari­on; Rei­ne­cke, Sabi­ne; Wes­ter­may­er, Till (Hrsg.) (2011): Ent­schei­dun­gen mit Umwelt­fol­gen zwi­schen Frei­heit und Zwang. Tagungs­band der 7. Tagung der Nach­wuchs­grup­pe Umwelt­so­zio­lo­gie (NGU). Arbeits­be­richt 55–2011, Frei­burg: Insti­tut für Forst­öko­no­mie. Elek­tro­ni­sches Doku­ment, URL: http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/7944/.

Buch da!

Nach den Wald­be­sit­ze­rin­nen und den „zwei Her­zen der Forst­wirt­schaft“ kann ich stolz (und ein wenig erleich­tert* …) die drit­te** gro­ße Pro­jekt­ver­öf­fent­li­chung in die­sem Jahr ankün­di­gen – seit ges­tern ist der Abschied vom grü­nen Rock gedruckt und erhältlich.

Der Sam­mel­band infor­miert über die Ergeb­nis­se aus dem Pro­jekt­ver­bund „wa’gen“ (Wald­wis­sen und Natur­er­fah­run­gen auf dem Prüf­stand Gen­der-Ana­ly­se in der Waldinformations‑, Öffent­lich­keits- und Bil­dungs­ar­beit sowie Ent­wick­lung von Gestal­tungs­an­sät­zen, 2005–2008), einer Koope­ra­ti­on zwi­schen dem Insti­tut für Umwelt­stra­te­gien, Umwelt­pla­nung (Lüne­burg) und dem Insti­tut für Forst­be­nut­zung und Forst­li­che Arbeits­wis­sen­schaft (Frei­burg).

Über die Inhal­te infor­miert der Klap­pen­text am bes­ten, des­we­gen zitie­re ich den jetzt ein­fach, statt noch­mal neu was zu formulieren:

Forst­ver­wal­tun­gen und ihre wald­be­zo­ge­ne Bil­dungs­ar­beit befin­den sich in Deutsch­land der­zeit in einem Reform­pro­zess. Unter den Vor­zei­chen betriebs­wirt­schaft­li­cher Opti­mie­rung und der Öff­nung gegen­über neu­en Ziel­grup­pen ste­hen alte Tra­di­tio­nen zur Debat­te. Ist mit dem Abschied vom „grü­nen Rock“ der forst­li­chen Uni­form ein Auf­bruch ver­bun­den? Der For­schungs­ver­bund wa’­gen (Wald­wis­sen & Gen­der) hat im Rah­men des BMBF-Pro­gramms „Nach­hal­ti­ge Wald­wirt­schaft“ danach gefragt, wie Natur- und Geschlech­ter­bil­der im „Wald­wis­sen“ zusam­men­kom­men, wel­che Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen für die wald­be­zo­ge­ne Umwelt­bil­dung damit ver­bun­den sind, und wie Wald­wis­sen, Orga­ni­sa­ti­ons­re­for­men und die tra­di­tio­nel­le Orga­ni­sa­ti­ons­kul­tur der „Män­ner­do­mä­ne Forst­ver­wal­tung“ inein­an­der greifen.
Aus der allen AutorIn­nen gemein­sa­men Geschlech­ter­per­spek­ti­ve her­aus wer­den anhand von Fall­bei­spie­len The­men wie das Natur­ver­ständ­nis, die „unsi­che­re“ Pro­fes­sio­na­li­sie­rung der Umwelt­bil­dung, die his­to­ri­schen Mecha­nis­men des Frau­en­aus­schlus­ses aus dem Forst­dienst und die lau­fen­den Reor­ga­ni­sa­ti­ons­pro­zes­se beleuch­tet. Damit ver­steht sich Abschied vom grü­nen Rock als Bei­trag zur Suche der Forst­or­ga­ni­sa­tio­nen nach zukunfts­fä­hi­gen Ant­wor­ten auf die gegen­wär­ti­gen Umbrüche. 

Wer sich für die Zukunft der Forst­ver­wal­tun­gen aus einer der beschrie­be­nen zwei Per­spek­ti­ven – Geschlech­ter­ver­hält­nis­se in Forst­or­ga­ni­sa­tio­nen bzw. in der wald­be­zo­ge­nen Umwelt­bil­dung – inter­es­siert, wird dem Band auf jeden Fall was abge­win­nen kön­nen. Eini­ges dürf­te aber auch dar­über hin­aus inter­es­sant sein.

Von mir sind (neben der Mit­ar­beit an der Ein­lei­tung) drei Tex­te, an denen ich betei­ligt war – da geht es um das Inein­an­der­grei­fen von forst­li­chen Geschlech­ter­ver­hält­nis­sen und orga­ni­sa­to­ri­schem Wan­del gene­rell („Staat­li­che Forst­ver­wal­tun­gen im Wan­del: Orga­ni­sa­ti­ons­re­form und Geschlecht“) bzw. am Fall­bei­spiel Rhein­land-Pfalz („Fall­bei­spiel: Geschlech­ter­ver­hält­nis­se in einer deut­schen Forst­ver­wal­tung“, mit Sabi­ne Blum) bzw. in einem Zwi­schen­ruf*** um die Zusam­men­hän­ge zwi­schen Geschlecht, Orga­ni­sa­ti­on und Pro­fes­si­on (mit Mari­on Mayer).

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen beim Ver­lag (oekom), bestell­bar u.a. bei ama­zon.

Biblio­gra­phi­sche Anga­ben: Maria Hehn, Chris­ti­ne Katz, Mari­on May­er, Till Wes­ter­may­er (Hrsg.): Abschied vom grü­nen Rock. Forst­ver­wal­tun­gen, wald­be­zo­ge­ne Umwelt­bil­dung und Geschlech­ter­ver­hält­nis­se im Wan­del. Mün­chen: oekom. 230 Sei­ten, 34,90 Euro. ISBN 978–3‑86581–131‑8.

* Erleich­tert vor allem des­we­gen, weil mit dem Abschluss­band ein letz­ter gro­ßer Bro­cken ande­rer Akti­vi­tä­ten aus dem Weg zu mei­ner Diss. geräumt ist …

** Es gibt auch noch ein Buch­ma­nu­skript zu einem Pro­jekt, das von 2002 bis 2005 gelau­fen ist, und an dem ich betei­ligt war … mal schau­en, ob und wann das dann tat­säch­lich sei­nen Weg in die Öffent­lich­keit findet.

*** Zwi­schen­ruf: eine aus mei­ner Sicht inno­va­ti­ve Form, die wir zwei­mal in das Buch gepackt haben – jeweils zwei AutorIn­nen unter­hal­ten sich dar­in über ihre Buch­tex­te und arbei­ten Quer­be­zü­ge heraus.

Flash Fiction: Elfenflügel

Als Rode­rich heu­te sei­ne Maus in die Hand neh­men woll­te, ent­deck­te er einen Elfen­flü­gel. Den hob er ganz vor­sich­tig ins Licht – bei jedem Atem­hauch droh­te er ihm zu ent­flie­hen – und sah die fei­nen Struk­tu­ren, die in die gla­si­ge Sub­stanz hin­ein­ge­wirkt waren. Er seufz­te. So wie ein Flü­gel eines Ahorn­sa­mens, aber viel klei­ner und durch­sich­ti­ger und fei­ner. So wie eine Feder, aber eben doch ganz anders. Jemand ande­res hät­te die­sen Flü­gel für den eines Insekts hal­ten kön­nen. Aber wie­so soll­te ein Insekt aus­ge­rech­net auf sei­ner Maus einen Flü­gel ver­lie­ren, und wozu? Rode­rich war sich sicher, dass er einen Elfen­flü­gel gefun­den hat­te, und um das zu ver­ste­hen, braucht es eine Vor­stel­lung davon, wie sein Schreib­tisch aussieht.

Nicht jeder Schreib­tisch ist so voll­ge­packt wie der von Rode­rich. Orga­nisch gewach­se­ne Papier­ber­ge bil­den das Roh­ma­te­ri­al die­ser Archi­tek­tur, gebän­digt durch meh­re­re inzwi­schen tief in der Schreib­tisch­stadt ver­bor­ge­ne Bücher, Büro­werk­zeu­ge, die lan­ge ver­miss­te Klei­der­bü­gel, die Metall­ver­stre­bung der Schreib­tisch­lam­pe – so eine, die Inge­nieu­re an ihren Zei­chen­ti­schen haben – und natür­lich durch den Schreib­tisch selbst. Die fein zise­lier­te Stadt aus Papier erstreckt sich über meh­re­re Stock­wer­ke. Unter­ir­disch – also unter­halb der Schreib­tisch­plat­te – fin­den sich über­ein­an­der gela­ger­te Akten­ord­ner, die aus der Per­spek­ti­ve sehr klei­ner Lebe­we­sen wie Kel­ler­ge­wöb­le wir­ken wür­den. Dar­über tür­men sich, wohl auf zwei Drit­teln der Schreib­tisch­flä­che, kom­pakt ver­schach­tel­te Bau­wer­ke mit baro­cken Aus­buch­tun­gen, Erkern und behaue­nen Seiten. 

Ein Drit­tel des Tisches bleibt Rode­rich, aber mit den gan­zen digi­ta­len Medi­en braucht er ja nicht mehr viel Platz. Da steht der Bild­schirm, da liegt die Tas­ta­tur, und für die Maus ist auch noch Platz. Mit eini­ger Sor­ge betrach­tet Rode­rich aller­dings den sich nach und nach ent­wi­ckeln­den Über­hang, der hin­ter dem Maus­pad in die Höhe ragt. Wenn der so wei­ter­wächst, dann wird das Maus­pad in nicht allz­uf­er­ner Zukunft in einer Höh­le liegen.

Von die­ser Klip­pe aus muss­te der Elfen­flü­gel auf die Maus hin­ab­ge­fal­len sein. Als Bot­schaft? Es wäre nicht das ers­te Mal. Schon vor eini­gen Wochen war Rode­rich auf Wider­stand gesto­ßen, als er ver­sucht hat­te, einen der Papier­sta­pel umzu­gra­ben, auf der Suche nach einem Buch, das bereits vor Wochen wie­der in der Biblio­thek hät­te ste­hen sol­len. Inzwi­schen nahm Rode­rich lan­ge Umwe­ge in Kauf, um das Pro­vi­so­ri­um zu umge­hen, in dem die Biblio­thek der­zeit unter­ge­bracht war. Er fand es erstaun­lich, dass Mahn­ge­büh­ren einen zu sol­chen Schrit­ten zwin­gen kön­nen, aber so war es halt. Aber lie­ber der Biblio­thek aus dem Weg gehen als noch ein­mal zu erle­ben, wie eine harm­los aus­se­hen­de Akten­map­pe sich beim Ver­such, sie hoch­zu­he­ben, als zent­ner­schwer erwies. Auch der Weg von der ande­ren Sei­te war ver­sperrt. Zwar konn­te er eini­ge Blät­ter umschich­ten – und mein­te dabei, ein Grol­len und lei­ses Flu­chen zu hören – aber dann hät­te er fast in die offe­ne Sche­re gegrif­fen. Und er war sich sicher, dass hier weni­ge Minu­ten zuvor noch kein geöff­ne­tes Sche­ren­blatt in die Höhe geragt hat­te. Als er erneut nach dem Sta­pel griff, tra­fen drei Steck­na­deln sei­ne Fin­ger. Das tat weh und ging zu weit. 

Rode­rich kleb­te ein Pflas­ter auf den Hand­rü­cken, setz­te sich wie­der auf sei­nen Schreib­tisch­stuhl und wun­der­te sich dar­über, dass der Bild­schirm schwarz blieb. Bei genaue­rem Hin­se­hen leuch­te kei­ne der Leucht­di­oden. Und als er unter den Schreib­tisch kroch, um nach der Ursa­che zu for­schen, fand er die Steck­do­sen­leis­te aus­ge­steckt. Er fürch­te schon um sei­ne Fest­plat­te, fass­te sich dann aber mit einem Schmer­zen­schrei an den Kopf. Die spit­ze Kan­te eines der hier gesta­pel­ten Akten­ord­ner hat­te ihn gerammt! Auch hier eine blu­ten­de Wun­de, und ein wei­te­res Pflas­ter, die­ses direkt am Haar­an­satz. Danach lief der Rech­ner wie­der, als wäre nichts gewe­sen, und auch die Tage und Wochen dar­auf hat­te sich sein Schreib­tisch wie ein Schreib­tisch und nicht wie eine wehr­haf­te Elfen­stadt verhalten. 

Doch jetzt: der win­zig­klei­ne Elfen­flü­gel, der so harm­los glän­zend auf sei­ner Maus gele­gen war. Rode­rich ahn­te, was das zu bedeu­ten hat­te. Ja, er brauch­te gar nicht mal die Wiki­pe­dia auf­ru­fen oder ins Rol­len­spiel-Hand­buch zu schau­en: ein der­ar­ti­ges Opfer einer der Elfen konn­te nur eine – womög­lich töd­li­che? – Dro­hung aus der Schreib­tisch­stadt sein. Er seufz­te noch ein zwei­tes Mal. 

Wenn er die Maus vor die Tas­ta­tur schob – das Maus­pad als Bau­grund muss­te er natür­lich an sei­nem Platz lie­gen las­sen – ja, so konn­te es gehen. Das Schrei­ben am Com­pu­ter war auf die­se Wei­se zwar ein wenig unbe­quem; aber doch bes­ser, als sich mit den Elfen aus der papier­er­nen Stadt anzu­le­gen. Viel­leicht war es an der Zeit, den Tisch ganz aufzugeben.