Zwischen Tür und Angel: Verwunderung darüber, dass der mit deutlicher Mehrheit gefasste Beschluss des Freiburger Gemeinderats, in Grundschulen und Kitas ab dem nächsten Schuljahr nur noch ein Menü anzubieten – das dann sinnvollerweise vegetarisch ist – bundesweit hohe Wellen schlägt. Der Landeslandwirtschaftsminister (CDU) grummelt, dass Fleisch zu einer ausgewogenen Ernährung dazugehöre, die Blätter und Rundfunkanstalten Schlagzeilen etwas von „Fleischverbot“ – und letztlich geht’s in der Stadt doch vor allem um Effizienz und den Versuch, die steigenden Kosten fürs Schulessen nicht in vollem Umfang an Eltern weiterzugeben. Und nebenbei ein bisschen um den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit. Hier ist’s jedenfalls längst nicht das Aufregerthema, dass es außerhalb der Grenzen der Stadt zu sein scheint. Oder: Freiburg, grün-linke Oase.
Wundert dich das jetzt nach Jahrzehnten des rechtskonservativen Agendasettings in diesem Sektor wirklich? Und nach der „Veggie Day“-Kampagne während des Bundestagswahlkampfes? Da sind halt Leute unterwegs, die Vegetarismus ganz heftig triggert und diese Kombi aus „vegetarische Schulverpflegung“, „Freiburg“ und „Grüne“ ist da halt der perfekte Sturm. Und da ist es dann auch total egal, ob die Gründe für die Entscheidung andere waren.