Kurz: Am Samstag für die Wissenschaft auf die Straße gehen

Nach dem Vor­bild des über­aus rege nach­ge­frag­ten „Women’s March“ folgt am Sams­tag der March for Sci­ence. Wissenschaftler*innen gehen in Washing­ton D.C. auf die Stra­ße – am Tag der Erde. Ich fin­de das rich­tig, denn auch wenn Wis­sen­schaft nicht per se poli­tisch ist, so ist es doch abso­lut rich­tig, in einer Zeit, in der Wis­sen­schaft zuneh­mend unter Druck gerät, ein Zei­chen zu set­zen. Beson­ders sicht­bar wird das beim The­ma Kli­ma­wan­del – und wenn US-Prä­si­dent Trump einen Kli­ma­leug­ner an die Spit­ze der Umwelt­be­hör­de setzt, dann ist das auch ein Zei­chen der Ver­ach­tung für wis­sen­schaft­li­ches Wis­sen; genau­so wie die in sei­nem Bud­get­ent­wurf ent­hal­te­nen Kür­zun­gen für die Gesund­heits­for­schung oder bei den Geis­tes- und Sozi­al­wis­sen­schaf­ten. Aber es ist nicht nur Trump: auch die AfD mag nur als Wis­sen­schaft gel­ten las­sen, was ihr passt. In der Tür­kei wirft Erdo­gan hal­be Unis ins Gefäng­nis oder treibt Wissenschaftler*innen ins Exil. In Ungarn wird ein Lex CEU erlas­sen, um die pri­va­te Cen­tral Euro­pean Uni­ver­si­ty zu schlie­ßen. Auch des­we­gen fin­de ich den March for Sci­ence genau rich­tig. Inso­fern schlie­ße ich mich dem Auf­ruf diver­ser Wis­sen­schafts­or­ga­ni­sa­tio­nen (und auch mei­ner Alma Mater) ger­ne an, an die­sem Pro­test teilzunehmen.

Ich selbst wer­de zu mei­nem gro­ßen Bedau­ern nur vir­tu­ell dabei sein kön­nen, weil mir ein lan­ge geplan­ter pri­va­ter Ter­min in die Que­re kommt. Wer es aber mög­lich machen kann, an die­sem Sams­tag­vor­mit­tag (22.04.2017) zu einer der Demons­tra­tio­nen zu gehen, soll­te das tun. In Deutsch­land fin­den Satel­li­te Mar­ches in vie­len Uni­städ­ten statt: Ber­lin – Bonn – Dres­den – Frank­furt – Frei­burg – Greif­wald – Göt­tin­gen – Ham­burg – Hei­del­berg – Leip­zig – Mün­chen – Stutt­gart – Tübin­gen. Da soll­te für jede*n was in erreich­ba­rer Nähe dabei sein.

Und auch wenn es wich­tig ist, dass die­se Pro­tes­te par­tei­un­ab­hän­gig sind, so freut es mich doch, dass diver­se Abge­ord­ne­te, die Wis­sen­schafts­mi­nis­te­rin The­re­sia Bau­er, aber auch unser Lan­des­vor­sit­zen­der Oli­ver Hil­den­brand ange­kün­digt haben, mit für die Frei­heit der Wis­sen­schaft zu demons­trie­ren. Es freut mich gera­de auch des­we­gen, weil es ein biss­chen gedau­ert hat, bis umfäng­lich ver­stan­de­ne Wis­sen­schafts­frei­heit – auch jen­seits der Zweck­bin­dung „Welt­ret­ten“ – in eini­gen Krei­sen inner­halb mei­ner Par­tei auf Akzep­tanz gesto­ßen ist. 

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