Heute ausnahmsweise schon heute, das Foto der Woche – üblicherweise poste ich es ja immer erst am Wochenende. Apropos Wochenende: Hier in Baden-Württemberg war diese Woche durch den Feiertag ja mal wieder ziemlich zerrupft. Oder wäre sie es für mich gewesen, wenn ich nicht eh Urlaub hätte. Urlaub, Feiertag, und die Tatsache, dass meine Kinder wegen Schulferien den ganzen Tag zuhause waren (aktuell machen die beiden Urlaub bei den Großeltern), fand ich ziemlich irritierend. Also, für mein Zeitgefühl. Jedenfalls hatte ich die ganze Woche über so einen Eindruck von „heute ist Freitag“. Oder „Sonntag“. Normal war das nicht.
Was mich zum Thema Feiertage bringt. Fronleichnam ist ja einer dieser Feiertage, mit denen ich gar nichts anfangen kann. Anders als bei Ostern (Frühling) oder Weihnachten (Mittwinter) sind Pfingsten und Fronleichnam für mich einfach arbeitsfreie Tage. Jetzt gab es den (aus säkularer Sicht streng genommen korrekten) Vorschlag, diese kirchlichen Feiertage abzuschaffen. Sie könnten durch Verfassungsfeiertage oder Tage mit Themenmotiven („Tag der Arbeit“) ersetzt werden. Das würde dann aber ChristInnen vor das Problem stellen, das heute schon Anhängerinnen anderer Religionsgemeinschaften haben: Feiertag, aber um ihn zu feiern, müsste Urlaub genommen werden. Oder sie werden ganz abgeschafft und arbeitsrechtlich der Urlaubsanspruch vergrößert.
Was ich mit Blick auf den nach wie vor existierenden Neoliberalismus am Arbeitsplatz auch nicht richtig fände: So, als allgemein geltende Feiertage, gibt es zumindest eine gewisse Synchronisation, und vor allem ein gewisses gesellschaftliches Tabu, nicht zu arbeiten. Das ist – so mein Eindruck – härter als Überstunden und „ich müsste eigentlich auch mal Urlaub nehmen“. Insofern finde ich allgemein verbindliche Feiertage (na ja, zumindest allgemein in einem Bundesland …) sinnvoll. Und nehme den Traditionsballast in Kauf.
Um die Argumentation auf die Spitze zu treiben: Auch Samstag und Sonntag könnten ja bei entsprechender Ausweitung des Urlaubsanspruchs abgeschafft werden. Ich glaube aber nicht, dass das funktioniert – zu viele würden dann, dank externer oder selbstgesetzter Zwänge, regelmäßig Siebentagewochen durcharbeiten. Oder?