Brandung – eine SF-Fortsetzungsgeschichte

Auf mei­nem Haupt­blog habe ich jetzt die ers­ten drei Tei­le einer SF-Fort­set­zungs­ge­schich­te ver­öf­fent­licht. Aus­gangs­punkt dafür war mein Wunsch, mal wie­der was fik­tio­na­les zu schrei­ben – und drei Stich­wor­te, die ich via Twitter/Facebook zuge­reicht bekom­men habe, näm­lich „tota­ler Strom­aus­fall“, „glo­ba­le Was­ser­kon­zer­ne“ und „ein Schmet­ter­ling“. Bis­her pla­ne ich, da mehr oder weni­ger täg­lich ein neu­es Stück­chen der Geschich­te um Kath zu pos­ten – mal sehen, wie lan­ge ich das durch­hal­te, und was das Ergeb­nis ganz am Schluss sein wird.

Feed­back und Kom­men­ta­re eben­so wie Leser­wün­sche neh­me ich ger­ne entgegen.

Brandung (2)

Teil II mei­ner SF-Fort­set­zungs­ge­schich­te. Teil I fin­det sich hier.

Blue night I

Brandung (2)

Von der im som­mer­li­chen Spät­nach­mit­tags­licht tief­blau glän­zen­den Fas­sa­de des Water Tower bis zum alten Hafen­vier­tel waren es nur weni­ge Sta­tio­nen mit der Stadt­bahn. Wie immer um die­se Uhr­zeit waren die Wagen nicht kli­ma­ti­siert und gedrängt voll. Auch wegen der Men­schen­men­ge hat­te Kath den Schmet­ter­ling in ihre schwar­ze Kurier­ta­sche gesteckt. Bei­des, Schmet­ter­ling wie Kurier­ta­sche, wirk­ten inzwi­schen alt­mo­disch. Davon war Kath über­zeugt. Denn wer lief schon mit zwan­zig Jah­re alter Mode oder mit einem zwei Jah­re alten Nano­spiel­zeug her­um? Manch­mal kam es ihr vor wie eine klei­ne Rebel­li­on, soviel Rebel­li­on eben, wie ein Büch­sen­fisch es sich zwi­schen all den ande­ren Büch­sen­fi­schen im Stadt­bahn­wa­gen erlau­ben kann. 

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Photo of the week: Kühlungsborn X

Kühlungsborn X

 

Mei­ne Urlaubs­fo­tos von der Ost­see sind jetzt online (und es sind trotz aller Bemü­hun­gen dann doch ein paar mehr gewor­den, die ich ins Netz gestellt habe, als ich eigent­lich woll­te – ich glau­be, aus­sor­tie­ren kön­nen ist einer der wich­tigs­ten Schrit­te auf dem Weg zu gro­ßer Kunst ;-)).

Brandung (1)

Unten ist der ers­te Teil einer SF-Geschich­te zu fin­den, die ich hier Stück für Stück ver­öf­fent­li­chen möch­te, und die ich unter den Arbeits­ti­tel „Bran­dung“ gestellt habe. Kom­men­ta­re sind ger­ne gese­hen (und ja: die ande­ren Stich­wor­te aus dem Netz tau­chen in den fol­gen­den Tei­len auch noch auf).

Flight of the seagull I

Brandung (1)

Die Sky­line der Stadt hat­te sich ver­än­dert. Das ers­te, was vom offe­nen Meer aus zu sehen war, wenn sich der Blick nach Süden, zum Fest­land hin rich­te­te, war der blau schim­mern­de Water Tower, Haupt­sitz der Glo­bal Water. Er über­rag­te die ande­ren Bau­wer­ke – die alten Spei­cher­bau­ten aus Back­stein, die Kirch­tür­me, die Glas­ku­ben, wie sie zu Beginn des Jahr­hun­derts modern gewe­sen waren. Gleich geblie­ben war dage­gen das Geschrei der Möwen, das alle ankom­men­den Schif­fe begleitete.

Schon in der Uni war es für Kath ein Pro­blem gewe­sen, ihre Auf­merk­sam­keit voll und ganz auf sonor dahin plät­schern­de Vor­trä­ge zu rich­ten. Jetzt saß sie im 23. Stock­werk des Water Towers. Dr. May­mo­th hat­te sich von ihrem Sitz in der Rei­he der Abtei­lungs­lei­te­rIn­nen erho­ben und war an das Rede­pult getre­ten. Ein schlech­tes Zei­chen, hat­te Kath gedacht, und rich­tig – die Lei­te­rin der For­schungs­ab­tei­lung setz­te zu einem ihrer aus­ufern­den Vor­trä­ge an. „1,4 Mil­li­ar­den Kubik­me­ter Was­ser exis­tie­ren auf der Erde. Nur drei Pro­zent davon sind Süß­was­ser – der Rest ist Salz­was­ser. Tech­ni­schen Lösun­gen zur Meer­was­ser­ent­sal­zung kommt damit eine zuneh­mend grö­ße­re Bedeu­tung zu.“ Und immer so wei­ter. Dr. May­mo­th refe­rier­te hier Fak­ten, die jeder und jede im Raum aus­wen­dig auf­sa­gen konn­te. Wie im Hörsaal. 

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Kurz: Teebenennungen

Ich gebe zu: Ich trin­ke ger­ne das, was gemein­hin als „Yogi-Tee“ bekannt ist. Unser Bio­la­den hat seit eini­gen Mona­ten eine neue Mar­ke für die­se Sor­te Tee im Ange­bot. Ich will da jetzt gar nicht Wer­bung für machen (oder mich der schwie­ri­gen Fra­ge stel­len, wel­che reli­giö­se Gemein­schaft durch den Kauf sol­chen Tees unter­stützt wird), son­dern dar­auf hin­wei­sen, dass es eine lus­ti­ge Deutsch-Eng­lisch-Dis­kre­panz in der Teeben­nen­ung gibt. Die vier Sor­ten, die ich momen­tan hier im Küchen­re­gal ste­hen habe (sie­he Bild), hei­ßen – von links nach rechts – auf deutsch: Kraft & Wär­me – Balan­ce – Visi­on – Ein­klang. Klingt alles ein biss­chen eso­te­risch, und scheint drauf anzu­spie­len, wel­che ech­te oder ver­meint­li­che Wir­kung die jewei­li­ge Mischung aus Tee, Min­ze, Ing­wer, Zimt, Zitro­nen­gras, Sal­bei oder Laven­del haben soll.

Auf eng­lisch tra­gen die sel­ben Tees dage­gen ganz ande­re Namen (zu erwar­ten wäre ja so was wie „Fire – Balan­ce – Visi­on – Harm­o­ny“ gewe­sen, von den deut­schen Beschrif­tun­gen aus­ge­hend). Nein, hier heißt es jetzt: „I am“ – „Harm­o­ny“ – „Deligh­ted“ – „Talk to Me“. Es gibt noch ein paar Sor­ten mehr – viel­leicht wer­de ich sie allein schon der kurio­sen Namen wegen ausprobieren. 

Die eng­li­schen Benen­nun­gen haben den Vor­teil, dass sich damit Sät­ze bil­den las­sen. Ob die Wir­kun­gen sich je nach Auf­ent­halts­ort und damit der „gül­ti­gen“ Beschrif­tung unter­schei­den, müss­te hin­ge­gen noch empi­risch getes­tet werden.