Unten ist der erste Teil einer SF-Geschichte zu finden, die ich hier Stück für Stück veröffentlichen möchte, und die ich unter den Arbeitstitel „Brandung“ gestellt habe. Kommentare sind gerne gesehen (und ja: die anderen Stichworte aus dem Netz tauchen in den folgenden Teilen auch noch auf).
Brandung (1)
Die Skyline der Stadt hatte sich verändert. Das erste, was vom offenen Meer aus zu sehen war, wenn sich der Blick nach Süden, zum Festland hin richtete, war der blau schimmernde Water Tower, Hauptsitz der Global Water. Er überragte die anderen Bauwerke – die alten Speicherbauten aus Backstein, die Kirchtürme, die Glaskuben, wie sie zu Beginn des Jahrhunderts modern gewesen waren. Gleich geblieben war dagegen das Geschrei der Möwen, das alle ankommenden Schiffe begleitete.
Schon in der Uni war es für Kath ein Problem gewesen, ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf sonor dahin plätschernde Vorträge zu richten. Jetzt saß sie im 23. Stockwerk des Water Towers. Dr. Maymoth hatte sich von ihrem Sitz in der Reihe der AbteilungsleiterInnen erhoben und war an das Redepult getreten. Ein schlechtes Zeichen, hatte Kath gedacht, und richtig – die Leiterin der Forschungsabteilung setzte zu einem ihrer ausufernden Vorträge an. „1,4 Milliarden Kubikmeter Wasser existieren auf der Erde. Nur drei Prozent davon sind Süßwasser – der Rest ist Salzwasser. Technischen Lösungen zur Meerwasserentsalzung kommt damit eine zunehmend größere Bedeutung zu.“ Und immer so weiter. Dr. Maymoth referierte hier Fakten, die jeder und jede im Raum auswendig aufsagen konnte. Wie im Hörsaal.
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