Kommunalwahl Freiburg: Altersstruktur (Update)

Für die dies­jäh­ri­ge Gemein­de­rats­wahl tre­ten in Frei­burg inzwi­schen 18 Lis­ten an – das sind noch ein­mal fünf mehr als 2014. Auf der Wahl­sei­te der Stadt sind zu allen Kandidat*innen Lis­ten­platz, Name, Beruf und Alter ange­ge­ben. Im Amts­blatt schreibt die Stadt, dass es ins­ge­samt 54 Pro­zent Män­ner und 46 Pro­zent Frau­en sind, die kan­di­die­ren. Die Kandidat*innen sind zwi­schen 18 und 87 Jah­ren alt, das Durch­schnitts­al­ter liegt bei etwa 45 Jahren.

Aus den Daten der ein­zel­nen Kandidat*innen las­sen sich aber noch weit mehr Infor­ma­tio­nen zie­hen. Für den Anfang habe ich mir das Alter – also die Geburts­jah­re – noch­mal genau­er ange­schaut. „Kom­mu­nal­wahl Frei­burg: Alters­struk­tur (Update)“ weiterlesen

Photo of the week: Karlsruhe, 6:32

Karlsruhe, 6:32

 
Nor­ma­ler­wei­se neh­me ich den durch­ge­hen­den 6:46-Zug ab Frei­burg, um nach Stutt­gart zu kom­men. Dann bin ich etwa um 9 Uhr dort. Wenn es noch frü­her sein muss, gibt es noch zwei Züge davor, jeweils mit Umstei­gen in Karls­ru­he. Nor­ma­ler­wei­se jeden­falls. Aktu­ell sieht der Fahr­plan mor­gens anders aus. Das führ­te dazu, dass ich in Karls­ru­he über­nach­tet habe, um recht­zei­tig um 8 Uhr in Stutt­gart sein zu kön­nen – und das wie­der­um bot dann beim War­ten auf den Zug Gele­gen­heit für die­ses Foto, auf dem die Bögen des Karls­ru­her Haupt­bahn­hofs zur Gel­tung kom­men. (Lus­ti­ger­wei­se fah­ren hier zwei IC fast gleich­zei­tig nach Stutt­gart ab – der, der schon dasteht, kommt aller­dings erst deut­lich nach dem, der noch kommt, in Stutt­gart an – schuld sind die unter­schied­li­chen Stre­cken­füh­run­gen über Mühl­acker bzw. über Bruchsal.)

Kurz: Wie Klima und Freiheit zusammenhängen

Ver­meint­lich wit­zig been­det Jas­per von Alten­bo­ckum eine FAZ-Kolum­ne heu­te mit dem Poe­sie­al­bums­spruch, ihm sei­en zwei Grad höhe­re Tem­pe­ra­tu­ren lie­ber als zwei Grad weni­ger Frei­heit. Die­se Hal­tung ist so ärger­lich wie auf­schluss­reich, lie­gen ihr doch zwei Irr­tü­mer zu Grun­de. Ers­tens scheint Herr von Alten­bo­ckum anzu­neh­men, zwei Grad höhe­re Durch­schnitts­tem­pe­ra­tu­ren sei­en schon nicht so schlimm. Viel­leicht fehlt ihm das Wis­sen oder das Ver­trau­en in die Wis­sen­schaft. Viel­leicht hat er sich nie mit Kipp­punk­ten, Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen, mit stei­gen­den Mee­res­spie­geln oder mit den Aus­wir­kun­gen „leicht“ stei­gen­der Tem­pe­ra­tu­ren auf mensch­li­che Gesund­heit oder auf die bio­lo­gi­sche Viel­falt befasst. Oder, noch schlim­mer: viel­leicht hat er schon ein­mal davon gehört, hält das aber für – neu­es kon­ser­va­ti­ves Lieb­lings­wort – „kli­ma­re­li­giö­se“ Spin­ne­rei­en und nicht für den Stand der Wissenschaft.

Jeden­falls scheint mir das der ers­te Feh­ler zu sein: ein feh­len­des Bewusst­sein für due exis­ten­zi­el­le Dring­lich­keit der Kli­ma­kri­se. Ein Tem­pe­ra­tur­an­stieg um zwei Grad ist ein Pro­blem – und selbst um die­sen zu errei­chen, sind heu­te dra­ma­ti­sche Maß­nah­men not­wen­dig. Vor zehn oder zwan­zig Jah­ren wäre es noch mög­lich gewe­sen, das gan­ze nicht im Kri­sen­mo­dus anzu­ge­hen. Statt des­sen ist viel zu wenig pas­siert, die CO2-Wer­te im der Atmo­sphä­re sind auf Rekord­stand, und das noch ver­blei­ben­de Treib­haus­gas­bud­get pro Jahr redu­ziert sich rapi­de.

Damit sind wir beim zwei­ten Feh­ler des Herrn Alten­bo­ckum. Selbst für sei­ne Gene­ra­ti­on dürf­te ein Nicht­han­deln beim Kli­ma­schutz sehr schnell zu mas­si­ven Ein­schrän­kun­gen sei­ner Frei­heit füh­ren. Nicht im Sin­ne eines Gefäng­nis­ses, aber in dem Sin­ne, dass unser Han­deln ja immer eine mate­ri­el­le Grund­la­ge hat. Irgend­et­was aus – sagen wir ein­mal – unbe­wohn­bar wer­den­den Urlaubs­ge­bie­ten, land­eirt­schaft­li­chen Dür­ren mit erheb­li­chen Ern­te­ein­bu­ßen, sin­ken­den Immo­bi­li­en­wer­ten an Küs­ten und im Som­mer schmel­zen­dem Asphalt auf Auto­bah­nen dürf­te selbst Herr von Alten­bo­ckum als Redu­zie­rung an Frei­heit wahr­neh­men. Und ich mei­ne das nicht apo­ka­lyp­tisch – das ist schlicht die Extra­po­la­ti­on des­sen, was Treib­haus­gas­emis­sio­nen und Kli­ma­kur­ven unterm Strich bedeu­ten. Ent­spre­chend hef­ti­ger sieht das aus, wenn es um die Frei­heit der Fri­days-for-Future-Gene­ra­ti­on geht. Die wird, wenn nicht jetzt ent­schlos­sen gehan­delt wird, deut­lich klei­ner sein als unse­re Frei­heits­gra­de heu­te. Und des­we­gen ist es reich­lich zynisch, zu glau­ben, die Abwä­gung läge zwi­schen Frei­heit heu­te und Kli­ma­schutz. Nein: es geht dar­um, unser Han­deln und Wirt­schaf­ten – zum Bei­spiel mit Hil­fe eines rea­lis­ti­schen CO2-Prei­ses – heu­te so zu gestal­ten, dass es mor­gen noch Frei­heit geben kann!

Meine Ur-Ur-Großeltern, Teil II

Nach­dem ich im ers­ten Teil mei­ne Ur-Urgroß­el­tern väter­li­cher­seits vor­ge­stellt habe, geht es dies­mal um die Ur-Urgroß­el­tern müt­ter­li­cher­seits. Damit geht es jetzt weg von Leut­kirch und Bopfin­gen im Süden nach Nord­deutsch­land – an den Harz, Rich­tung Bre­men und umzu sowie an die Ost­see­küs­te, nach Grömitz.

Gras­dorf (heu­te Teil von Hol­le), zwi­schen Hil­des­heim, Gos­lar und Salz­git­ter, Kar­ten­da­ten: © Open­Street­Map-Mit­wir­ken­de, SRTM | Kar­ten­dar­stel­lung: © Open­To­po­Map (CC-BY-SA)

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