Leute, wir machen das jetzt wie bei Formspring. Zum Politcamp 11 könnte ich ziemlich viel schreiben – oder auch gar nichts. Zu ganz unterschiedlichen Themen, die was damit zu tun haben – von der Regenschirmdichte im Unwetter (nahe null) bis zu den Auseinandersetzung mit den hinter Post-Privacy stehenden Utopien. Und über Vorurteile, darüber ganz klar auch. Aber: wir machen das jetzt wie bei Formspring. Konkret soll das heißen: Macht mir – in Form konkreter Fragen, eine pro Person, hier im Kommentarbereich – mal ’ne Vorgabe. So bis heute abend. Auf die werde ich dann in einem zweiten Blogeintrag reagieren.
Kurz: Fundsache Vorratsdatenspeicherung
„Bei der Vorratsdatenspeicherung setzen wir uns dafür ein, die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts präzise einzuhalten.“
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In eigener Sache: Was Flattr empfiehlt
Na gut, ich habe mich heute mal wieder in meinem Flattr-Dashboard umgetan. Und für ein Nebenbei-Blog sieht das doch eigentlich recht erfreulich aus – also vielen Dank allen, die mich mehr oder weniger regelmäßig „flattrn“!
Interessant ist ja, ob das meistgeflattrte auch das interessanteste ist. Deswegen hier statt Content (grade keine Zeit dazu) mal schnell eben eine Liste der sieben Artikel, die fünfmal oder häufiger geflattrt wurden:
- Äpfel und Birnen vergleichen – Über Bioessen. [Flattr].
- Ein Plädoyer für ungewöhnliche Kombinationen – Was statt Wulff nach Köhler hätte kommen können. [Flattr.].
- Der schmale Grat der SPD – Über das Verhältnis SPD/Grüne [Flattr.].
- Die taz fragt: Müssen Linke bio essen? – Nochmal über Bioessen. Und Linke. [Flattr.].
- Nicht mehr einsam – Rede zur Netzpolitik [Flattr.].
- Kontrollverlust paradox – Mein meistgelesener Artikel überhaupt. Über mspro vs FAZ. [Flattr.].
- Experiment Minderheitsregierung – Plädoyer dafür, in NRW eine Minderheitsregierung einzugehen. Ein bisschen stolz bin ich darauf, weil ich das gefordert habe, lange, bevor es wirklich auf der Agenda stand. [Flattr.].
Kurz: Orwell, die FDP und die Grünen (Update)
Im Jahr 1984, dem titelgebenden Jahr von George Orwells Erzählung über den großen Bruder und den totalitären Staat, erschien ein von Fritz Kuhn und Wolfgang Schmitt im Auftrag des damaligen Landesarbeitskreises „Neue Medien“ der Grünen herausgegebenes Buch mit dem schönen Titel Einsam, überwacht und arbeitslos – Technokraten verdaten unser Leben. Das Buch ist ein spannendes Dokument der Zeitgeschichte – nicht zuletzt als Vergleichsfolie dafür, wie sich grüne Netzpolitik seit 1984 weiterentwickelt hat. Auch ich habe es deswegen schon herangezogen – eben als historische Vergleichsfolie. Schließlich ist seit 1984 mehr als ein Vierteljahrhundert vergangen, und die beteiligten Personen ebenso wie die Partei der Grünen – heute Bündnis 90/Die Grünen – hat sich deutlich weiterentwickelt. Umso spannender ist der Vergleich.
Ich bin allerdings nicht der einzige, der Einsam, überwacht und arbeitslos gerne heranzieht. Die damalige sehr kritische Auseinandersetzung mit ISDN, Breitbandkabeln und BTX ist auch der FDP in Erinnerung geblieben. Vielleicht, weil die FDP gerne an die 1980er Jahre zurückdenkt, oder vielleicht auch, weil sie glaubt, sich noch immer dort zu befinden. Wie dem auch sei: Wer nur die Slogans der FDP betrachtet, könnte glauben, dass Einsam, überwacht und arbeitslos auch heute noch Position der Grünen sei. Quatsch!
Leider ist das Dokument nicht online zugänglich, damit sich jede/r selbst ein Bild machen kann. Ich habe jetzt zumindest mal den Titel, das Inhaltsverzeichnis und das Vorwort abfotografiert (da grade kein Scanner zur Hand) – bitte sehr:
P.S.: Hier noch ein paar Gedanken zum Wandel der Ökos im Verhältnis zu Technik.
P.P.S.: Um die Diskussion zu erleichtern, habe ich das Vorwort mal durch eine OCR gejagt – online, so sind die modernen Informationstechnologien – und dokumentiere es nach dem Klick auf Weiterlesen:
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Kurz: Noch ein paar Sätze zum JMSTV
Ich hatte gestern ja ein paar eher am politischen Verfahren orientierte Sätze zum Jugendmedienstaatsvertrag geschrieben. Mit dem Versuch der NRW-Grünen, jetzt doch noch einmal auf die SPD einzuwirken, kommt vielleicht noch etwas in Bewegung. Politisch geht’s jetzt wohl vor allem darum, die SPD-MdLs in NRW davon zu überzeugen, dass der JMSTV sinnlos ist – dem Hörensagen nach ist die Fraktion gespalten.
Im Beitrag gestern habe ich nichts zu den angekündigten Schließungen einiger großer Blogs gesagt. Wie auch andere halte ich davon wenig. Das fängt bei der Frage an, ob Blogs überhaupt faktisch vom JMSTV betroffen sind, und endet bei der Thematik „voreilender Gehorsam“. Als Protestaktion – große Blogs etc. machen mal ’ne Woche zu – wäre sowas gut; als Reaktion auf ein noch nicht verabschiedetes Gesetz – nö. Besser ist da schon die Idee, gegen den JMSTV zu klagen – und eine „Solikasse“ für Abmahnbetroffene einzurichten.
In dem Kontext wäre es vermutlich auch eine gute Idee, wenn irgendwer – zum Beispiel eine dem JMSTV gegenüber eher kritisch eingestellte Partei – sich drum kümmert, juristisch abzuklären, was der JMSTV für z.B. private BlogbetreiberInnen, Webshop-BetreiberInnen oder persönliche Websites von z.B. PolitikerInnen und Parteien tatsächlich bedeutet: also Sachverstand statt Kaffeesatzleserei.