Ich mag ja den Herbst. Und das Frühjahr. Also die Jahreszeiten, in denen Tage und Nächte etwa gleich lang sind, in denen es nicht zu kalt und nicht zu heiß ist, und in denen es besonders schöne Fotomotive gibt. Zum Beispiel das Herbstlaub, das sich allmählich verfärbt und in der Sonne leuchtet.
Photo of the week: Stripes
Schnell noch, bevor das Wetter noch schlechter wird, das Foto der Woche – vor ein paar Tagen sah’s im Novemberherbst noch so aus. (Und ich konnte mich kaum entscheiden, welches Foto ich zum Foto der Woche adeln wollen würde).
Kurz: Sonnenfinsternis
Mir ging’s wie vielen: Als mir klar wurde, dass es zum Frühlingsbeginn heute zu einer doch halbwegs eindrucksvollen partiellen Sonnenfinsternis kommen würde, waren Schutzbrillen dafür längst ausverkauft. In der Schule meiner Tochter wurde dieses Problem durch Abwechseln beim Durch-die-Brille-Gucken (und nicht durch das Zuziehen der Vorhänge) gelöst, wie es wohl überhaupt eine ganze Reihe von Schulen gab, die das Naturspektakel als gelungene Gelegenheit nutzten, um Erdkunde oder Physik am Objekt zu unterrichten.
Zuhause habe ich – a la citizen science – beide in den letzten Tagen propagierten Methoden der Beobachtung ausprobiert. Zum einen habe ich schnell aus einem Karton, einem Loch und einem Stück Backtrennpapier eine Lochkamera (pdf) gebastelt. Und tatsächlich – wurde dieser Karton in die Sonne gehalten, war die Sonnensichel auf der „Mattscheibe“ zu beobachten. Zum anderen gab es ja diverse Vorschläge für „Sonnenfinsternis-Selfies“ und dergleichen mehr. Den Fotochip der Handykamera zu riskieren fand ich dann deutlich weniger problematisch als irgendwelche Netzhautexperimente anzustellen, und habe deswegen – siehe oben – mal so und mal so um die Ecke fotografiert. Besonders herausragende Fotos sind dabei nicht entstanden – auch die zu über 60 Prozent abgedunkelte Sonne war noch viel zu hell für die Belichtungskorrektur des Handys. Was aber zu sehen ist, ist die Sonnensichel im lense flare, bzw. in irgendwelchen internen Reflektionen. So mediatisiert hatte ich dann also doch noch was von der Sonnenfinsternis. Mal ganz abgesehen von der deutlichen Verdunklung und Verfärbung des grellen Frühlingslichts heute vormittag.
Ach ja: 1999 bin ich, so erinnere ich mich, extra zusammen mit meiner Mutter hoch in den Schwarzwald gefahren, weil unten in Freiburg alles mit Wolken zugezogen war. Aber auch in St. Peter war dann trotz ordentlicher Sonnenfinsternisbrille nicht wirklich viel zu sehen (ähnlich wie hier …).
2015 war die Sonnenfinsternis dann vor allem auch eines: neben dem großen Spektakel wurde sie zum Risiko aufgeblasen – für die Augen, für die Stromnetze (die den Einbruch der PV-Produktion gut verkraftet haben), und überhaupt. Da hat sich was geändert – nicht unbedingt zum Besseren.
Photo of the week: Schloßberg XVI
Heute ist Wintersonnenwende, also der eigentliche, kalendarische Winteranfang. Nach Rauhreif, Nebel und Minustemperaturen hat es jetzt wieder +10 °C, gerne mit Regen. Also die üblichen Weihnachten im Matsch. Immerhin wird es jetzt langsam wieder heller, die Tage ganz allmählich wieder länger. Ein Grund zum Feiern, und deswegen schon jetzt: Alles Gute für die kommenden Feiertage!
Tourist in der eigenen Stadt
Ich hatte diese Woche Urlaub, eigentlich eher aus familienarbeitslogistischen Gründen. Das hat zum einen dazu geführt, dass ich ständig mit dem Fotoapparat rumgelaufen bin. Wer mir auf Flickr folgt, wird’s gemerkt haben. Zum anderen hatte ich die Muße, heute morgen – spontan, angesichts eines extremen Wetterkontrasts zwischen dem nebelig-frostig-weißen Rieselfeld und Sonne in der Innenstadt – mal Tourist in Freiburg zu spielen. Natürlich mit dem Fotoapparat in der Hand.
Und habe dann gemacht, was TouristInnen so machen: Über Fischerau und Gerberau auf den Schloßberg hoch, über den Stadtgarten durch die Altstadt bis zum Münstermarkt, und dann noch einen kurzen Abstecher auf den Weihnachtsmarkt. Und dann bin ich aus der Stadt mit ihren Sonnenflecken (was mich dran erinnert, dass ich unbedingt noch was längeres über die MERIAN-Schlagzeile „Stadt im Glück“ schreiben muss, aber dazu sollte ich das Heft mal lesen) wieder zurück ins Rieselfeld gefahren. In die Nebelwand hinein, in eine Puderzucker-Welt. Kein Schnee, aber den ganzen Tag über Raureif und Frost auf allen denkbaren Oberflächen. Insbesondere die Straßenbäume sahen regelrecht verzaubert aus.
Wer sich das selbst ansehen will, kann das unter dem Tag „Tourist in der eigenen Stadt“ (chronologisch rückwärts) auf meinem Flickr-Account tun. Oder hier einige typische touristische Highlights bewundern:
Warum blogge ich das? Na, aus dem Urlaub muss ja gebloggt werden, oder?