Nachdem ich das als Jugendlicher und junger Erwachsener ziemlich intensiv gemacht hatte – erst ganz klassisch mit Tinte (in Geheimschrift …) auf Papier, dann in Dateien – ließ ich das Tagebuchschreiben irgendwann sein. Mein Blog und später auch Twitter wurden zu einem gewissen Ersatz, auch wenn keine komplette funktionale Äquivalenz besteht. Jetzt habe ich wieder damit angefangen, diesmal mit dem Stift auf dem iPad, das geht sogar halbwegs leserlich und fühlt sich zugleich anders an ala schnödes Tippen. Plus: ich nutze GoodNotes – da funktioniert auch das Hinzufügen von Fotos, Skizzen, abfotografierten Eintrittskarten usw. recht einfach.
Das funktioniert soweit ganz gut – und meine Befürchtung, dass das Jahr 2020 ein interessantes werden könnte, bestätigt sich leider auch. Insofern …
Nexus 7 – Googles Vektor für die schöne neue Medienwelt
Als das iPad herauskam, habe ich sinngemäß geschrieben, dass so ein Tablet ja durchaus reizvoll ist, dass ich aber keine Lust auf den ummauerten Obstgarten von Apple habe.
In der Zwischenzeit tauchten einige Android-Tablets auf. Die wirkten aber entweder billig oder waren teuer (oder beides). Insofern blieb ich erst einmal tabletlos, und dachte, ein Smartphone sei ja fast so etwas. Seit gestern ist nun alles anders: Google hat sein (bzw. das für Google von Asus generalunternommene) Nexus 7 auf den europäischen Markt gebracht. Für 200 Euro in der 8‑GB-Variante, für 50 Euro mehr auch mit 16 GB.
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Kurz: Gerät gesucht
Nachdem ich arbeitsbedingt jetzt mindestens zweimal pro Woche von Freiburg nach Stuttgart pendle, und außerdem gerne Arbeitsplatzrechner und persönliche Social-Media-Accounts trennen möchte, frage ich mich, ob ich nicht ein Gerät (Smartphone, Tab, eBook-Reader) brauche. Bisher nehme ich mein Netbook mit, mit dem ich aber im Zug nicht ins Netz gehen kann*, und das mir eigentlich auch zu groß und schwer ist. Und mein relativ smartes Nokia E65.**
Das Gerät, das ich suche, gibt es vermutlich nicht. Wenn doch jemand ein solches Gerät kennt, bitte ich um sachdienliche Hinweise. Oder gerne auch dazu, wie ihr ähnliche „use cases“ gelöst habt.
Hier meine Wünsche:
- leicht, klein, einfach ständig mitzunehmen, aber groß genug, um Facebook, Twitter und/oder Bücher drauf lesen zu können;
- möglichst „grün“ (also geringer Energieverbrauch, geringe SAR-Werte, sozial-ökologische Standards bei der Herstellung);
- günstig: sowohl in Bezug auf den Anschaffungspreis als auch in Bezug auf Netzkosten;
- nicht unbedingt von Apple (hatte mal wegen Walled Garden geschrieben, dass ich nie ein iPad haben möchte), möglichst offen;
- komfortabel zu bedienen; vor allem für Lesen, aber auch für das Schreiben von Tweets, Notizen, kurzen Texten.
* D.h. theoretisch über WLAN und die T‑Mobile-Hotspots, aber passt nicht zu meinem derzeitigen Vertrag. Und einen Surfstick habe ich derzeit nicht.
** Das aber als einziges Interface zum Netz ein bisschen arg unkomfortabel ist, sich nicht als eBook-Reader eignet und ebenfalls an einem T‑Mobile-Vertrag hängt, der für ständige Netznutzung so nicht gedacht ist.
Kurz: Warum ich mir kein iPad kaufen werde
Eigentlich wäre der Hype um das Apple-iPad einen langen Artikel wert. Die Zeit dafür habe ich aber gerade nicht. Eine gute Auseinandersetzung damit, warum das iPad nicht nur toll ist, findet sich bei netzwertig. Das wichtigste daran ist mir folgender Absatz:
Das iPad ist damit nicht weniger als der größte Angriff auf das, was Zittrain in „The Future Of The Internet And How To Stop It“ als die Generativität der Endgeräte bezeichnete. Generativität bedeutet, die Endnutzer und Drittanbieter bestimmen, wofür ein Gerät, ein Dienst, eine Technologie, ein Standard benutzt wird. Laptop-Hersteller können genauso wenig wie Microsoft oder Apple beim Mac beeinflussen, welche Programme für die Systeme geschrieben und vertrieben werden.
Genau das scheint mir der Kern der Sache zu sein: das iPad (und das iPod, und das iPho, und so weiter) sind zwar „eigentlich“ vollwertige Computer, aber sie sind auf ein (durch Apple) kontrolliertes Maß an „Apps“ zugeschnitten. Das hat den Vorteil des nahtlosen Funktionierens – und den Nachteil, dass ein iP*d nicht frei programmierbar ist (z.B. keine Flash-basierten Websites – das bezieht sich nicht nur auf das Abspielen von Filmen, sondern z.B. auch auf webbasierte Computerspiele), vermutlich seine Medien größtenteils aus Apple-kontrollierten Bibliotheken beziehen wird, nicht mit dem USB-Standard kompatibel ist (selbst um Digitalfotos aus einer Kamera auszulesen, braucht es Extrahardware – das wird wohl erst recht für z.B. externe Festplatten, externe DVD-Player oder Tastaturen von Drittanbietern gelten). Dazu kommt die Notwendigkeit, für die Monatsdatenrate zu bezahlen, um die Funktionalität des Geräts nutzen zu können. Das alles heißt z.B. auch: es wird nie ein legales „Linux for iP*d“ geben.
So gut ich mir auch vorstellen kann, dass ein iP*d ein nettes Ding ist – und so viel schöner es als mein Netbook aussieht: solange ich nicht selbst bestimmen kann, welche Programme darauf laufen, kaufe ich mir sowas nicht.
Nachtrag: Wer das so ähnlich sieht, kann bei dieser „defective by design“-Petition (Achtung: Server langsam!) zum Thema iPad und Digital Rights Management (DRM) mitmachen und mit seiner oder ihrer Unterschrift sagen: „Mr. Jobs, The iPad’s unprecedented use of DRM to control all capabilities of a general purpose computer is a dangerous step backward for computing and for media distribution. We demand that Apple remove all DRM from its devices.“