Irgendwie erleben wir so etwas wie eine Aprilscherzdämmerung; die mehrfache Krise, in der wir uns befinden, ist für diese Art des Humors, die mit Wahrheiten spielt und unglaubwürdiges glaubwürdig erscheinen lässt, nicht so richtig gut geeignet. Wenn jeden Tag Dinge berichtet werden, die vielleicht nicht stimmen, oder die stimmen, aber die vor wenigen Jahren kaum jemand geglaubt hätte, dann passt der Aprilscherz nicht. Es gab gestern trotzdem den einen oder anderen Versuch, insbesondere von institutionellen Accounts (eine M100-ÖPNV-Linie statt der Autobahn A100, BVG; ein Konzern, der seine Salami-Pizza angeblich auf vegan umstellt, …). War aber alles eher halbherzig und nicht wirklich lustig. Und auf der anderen Seite kamen dann Meldungen (die re:publica dieses Jahr vegetarisch), die auf den ersten Blick wie Aprilscherze wirkten, aber keine waren.
Mein Versuch eines Meta-Aprilscherzes – gestern, am 1. April zu schreiben, dass Aprilscherze verboten worden sind – half auch nicht wirklich weiter.
Stimmungslage also: Keine Zeit für Scherze! Vielleicht irgendwann in der Zukunft mal wieder. Oder vielleicht endet die Tradition, an einem Tag im Jahr zu versuchen, alle hereinzulegen, auch, und wird in Vergessenheit geraten.