Besetzt bei der T‑Com

Heu­te woll­te ich – der Grund tut nichts zur Sache – zu einem Punkt auf mei­ner Tele­fon­rech­nung etwas bei der T‑Com nach­fra­gen. Net­ter­wei­se steht ja schon auf der Rech­nung mehr­fach die rich­ti­ge Num­mer für Nach­fra­gen, näm­lich „free­call 0800 33 01020“. Ist auch die ein­zi­ge dort abge­druck­te Tele­fon­num­mer der T‑Com sel­ber. Also, Num­mer gewählt, ein schril­les Klin­geln und ein freund­li­cher Sprach­com­pu­ter. Es dau­ert sei­ne Zeit, bis wir uns drauf geei­nigt haben, wie so Wor­te wie „Tele­fon­rech­nung“, „Rech­nung“ und „ja“ aus­zu­spre­chen sind, aber irgend­wann klappt es doch (war­um bit­tet die T‑Com nicht zumin­dest alter­na­tiv die Ein­ga­be von Zah­len auf der Tele­fon­tas­ta­tur an?). Der freund­li­che Sprach­com­pu­ter sagt „ich ver­bin­de“, noch­mal schril­les Klin­geln, ein kur­zer Hin­weis dar­auf, dass ich doch bit­te nach dem Gespräch dran­blei­ben soll, um die erhal­te­ne Bera­tung zu bewer­ten, und dann: Besetzt­zei­chen bzw. Abbruch der Ver­bin­dung. Plötz­li­ches Ende der High-tech-Ausbaustrecke.

Nun gut, kann ja mal pas­sie­ren. Also: Wahl­wie­der­ho­lung, wie­der­um unge­fähr ein­ein­halb Minu­ten Spaß mit dem Sprach­com­pu­ter, Besetzzeichen.

Nach dem drit­ten, iden­tisch ver­lau­fen­den Mal (eigent­lich das vier­te, aber das der Sprach­com­pu­ter zwi­schen­drin mein­te, ich hät­te „Han­dy“ gesagt, zäh­le ich jetzt nicht mit) hat­te ich dann kei­ne Lust mehr und habe eine Mail geschrie­ben, statt das Pro­blem schnell am Tele­fon klä­ren zu können.

Etwas irri­tiert mich das gan­ze schon: bei einem der­ar­tig hoch­ge­sto­che­nen und läs­ti­gen Inter­face erwar­te ich schon, dass nach dem „ich ver­bin­de“ ein „tut mir leid, alle Plät­ze sind besetzt, bit­te war­ten sie“ kommt, und nicht ein­fach ein Tüt-tüt-tüt. Und dass es irgend­ei­ne Abkür­zung gibt, so dass, wenn schon jedes­mal neu ange­wählt wer­den muss, dann doch bit­te nicht jedes­mal wie­der eine Minu­te Sprech­übung statt­fin­det. Auch ein hyper­freund­li­cher Stimm­ge­ne­ra­tor kann eine Ser­vice­wüs­te sein.

Schwarze Schleifen

Auf Initia­ti­ve der Foto­jour­na­lis­tin Tatia­na Car­deal tra­gen mehr und mehr FlickR-„Buddy Icons“ schwar­ze Schlei­fen oder wer­den ganz dadurch ersetzt. War­um? Um ein Zei­chen des Pro­tes­tes dafür zu set­zen, dass die Waf­fen­ge­walt bei­der Sei­ten im Nahen Osten kei­ne Lösung dar­stel­len kann. Man mag die­ser Hal­tung vor­wer­fen, dass sie naiv ist – rich­tig ist sie trotz­dem. Und mehr als 3000 FlickR-Nut­ze­rIn­nen aus der gan­zen Welt haben sich der Initia­ti­ve schon angeschlossen.

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„Freiburger Kessel“ – die Grüne Jugend meldet sich zu Wort

Sehr viel sym­pa­thi­scher als die unten kom­men­tier­te Pres­se­mit­tei­lung der Jun­gen Uni­on ist mir die der Grü­nen Jugend Frei­burg. Lei­der scheint die Web­site gera­de nicht zu funk­tio­nie­ren, des­we­gen doku­men­tie­re die Pres­se­mit­tei­lung (und las­se sie ansons­ten mal unkommentiert):

Grü­ne Jugend ver­ur­teilt Poli­zei­ein­satz und kri­ti­siert OB Die­ter Salomon

Die Grü­ne Jugend Frei­burg ver­ur­teilt aufs Schärfs­te das unver­hält­nis­mä­ßi­ge und rechts­wid­ri­ge Vor­ge­hen der Poli­zei gegen fried­li­che Demons­tran­tIn­nen am ver­gan­ge­nen Samstag.

Ent­ge­gen ander­wei­ti­ger Stel­lung­nah­men stand die­se Demons­tra­ti­on in kei­nem erkenn­ba­ren Zusam­men­hang mit der schwe­ren Ver­let­zung eines Poli­zei­be­am­ten in der Nacht zum Frei­tag. Wäh­rend die Grü­ne Jugend die­sen Angriff aufs Deut­lichs­te ver­ur­teilt, kann er nicht zur Recht­fer­ti­gung eines Poli­zei­ein­sat­zes her­an­ge­zo­gen wer­den, der eine fried­li­che Ver­samm­lung zwei Tage spä­ter ein­kes­selt und damit das Grund­recht der Ver­samm­lungs­frei­heit verletzt.

„Dass sich der grü­ne OB Die­ter Salo­mon trotz laut­star­kem Pro­test in Pres­se, Öffent­lich­keit und Par­tei anschei­nend blind auf die Ver­si­che­run­gen der Poli­zei ver­lässt und sich kri­tik­los hin­ter das Vor­ge­hen der Poli­zei stellt, ist völ­lig unver­ständ­lich“, so Juli­an Kar­wath von der Grü­nen Jugend. Die Grü­ne Jugend kri­ti­siert außer­dem die Art und Wei­se, wie am Diens­tag das Gelän­de der „Stra­ßen­punks“ am Esels­win­kel geräumt wur­de. Es ist nicht ver­ständ­lich, dass die Stadt­ver­wal­tung hier nicht auf die voll­zie­hen­de Gewalt ein­wirkt, um so eine Ent­span­nung der Lage zu fördern.

Die Grü­ne Jugend for­dert die Stadt­ver­wal­tung dazu auf, von die­ser pro­vo­zie­ren­den Stra­te­gie abstand zu neh­men und sich kon­se­quent für den Erhalt der libe­ra­len und offe­nen Atmo­sphä­re Frei­burgs einzusetzen.

Wer jedoch, wie der JU-Vor­sit­zen­de Dani­el San­der und die CDU-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Fei­er­ling-Rom­bach, die alter­na­ti­ve Sze­ne in Frei­burg pau­schal für den Über­griff Ein­zel­ner ver­ant­wort­lich macht, scha­det nicht nur der gesam­ten Stadt. „Hier offen­bart sich ein von Vor­ur­tei­len und Ver­all­ge­mei­ne­run­gen gepräg­tes Gesell­schafts­bild, das einer ernst­haf­ten poli­ti­schen Dis­kus­si­on nicht wür­dig ist“ so Hen­ri­ke Hepp­rich von der Grü­nen Jugend. „Im Gegen­teil rufen wir alle Frei­bur­ge­rIn­nen dazu auf, sich dafür ein­zu­set­zen, dass Frei­burg eine offe­ne und tole­ran­te Stadt bleibt.“

Daher ruft die Grü­ne Jugend alle Frei­bur­ge­rIn­nen zur fried­li­chen Teil­nah­me an der für Sams­tag um 14 Uhr ange­kün­dig­ten Demons­tra­ti­on auf.