Robert Habeck reist zur Zeit durch die Republik; in Freiburg waren 3000 Leute in der Sick-Arena, weitere standen in der Schlange, kamen aber nicht mehr rein. Die Rede war eindrucksvoll, hatte Niveau, kanzlerangemessen. Es ging um Trump, um China, um autokratische Verlockungen und darum, dass Europa gemeinsam gegen den Populismus stehen muss, wenn heutige und künftige Freiheit – Klima! – eine Chance bekommen soll.
Richtung Merz machte Habeck sehr deutlich, dass wir weder Österreich noch Ungarn sind. Er erinnerte an die europäische Tradition der Konservativen und fragte, ob Merz diese wirklich in einer unangemessenen Kurzschlussreaktion des Verschärfens und des Flirtens mit der AfD über den Haufen werfen will – so kurz vor dem Wortbruch (hier die entsprechende Geste dazudenken).
Zur Tragik dieser ersten großen Wahl nach Trump gehört allerdings die Feststellung, dass es sein kann, dass am Schluss eine Koalition mit der Union (Schwarz-Rot, Schwarz-Grün, Kenia) der einzige Weg ist, Merz daran zu hindern, leider-leider mit der AfD zusammenarbeiten zu müssen.
Wünschen würde ich mir das nicht. Und genau deswegen finde ich es wichtig, dass jede*r sich fragt, ob seine/ihre Stimme eine Kanzlerschaft Merzens wahrscheinlicher macht oder nicht. Mit Robert Habeck gibt es einen Kandidaten mit Format. Wer ihn will, muss grün wählen. So einfach und so kompliziert ist das.