Kurz: Kurs auf 2017

Der­zeit macht eine Pres­se­mit­tei­lung des schles­wig-hol­stei­ni­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Albig (SPD) die Run­de, in der er in Fra­ge stellt, ob die SPD ange­sichts der aktu­el­len Umfra­ge­wer­te über­haupt 2017 einen eige­nen Kanz­ler­kan­di­da­ten auf­stel­len soll. Offen­sicht­lich fühlt sich die SPD im Wind­schat­ten der ewi­gen Kanz­le­rin wohl. Und auch Gabri­el hat ja schon anklin­gen las­sen, dass die Wahl 2017 ver­lo­ren gege­ben wer­den könne.

Ich fin­de das vor­ei­lig. Aus grü­ner Per­spek­ti­ve flammt jetzt reflex­haft wie­der eine Debat­te über Rot-Grün-Rot vs. Schwarz-Grün auf. Ich will einen ande­ren Vor­schlag machen, der ange­sichts von 10 Pro­zent in den Umfra­gen viel­leicht ein biss­chen grö­ßen­wahn­sin­nig sein mag, aber über den wir mal dis­ku­tie­ren soll­ten. Wir gehen nicht mit einem Spit­zen­kan­di­da­tIn­nen-Duo in die Wahl 2017, son­dern mit einem Kanz­ler­kan­di­da­ten oder einer Kanz­ler­kan­di­da­tin. Eine Person!

Dazu müss­te früh klar sein, wer das ist – Urwahl, war­um nicht – und dann stün­den Bun­des­tags­frak­ti­on, Par­tei und die­se Per­son vor der Her­aus­for­de­rung, in den dann noch fol­gen­den ein­ein­halb Jah­ren von 10 Pro­zent auf 25 Pro­zent in den Bun­des­um­fra­gen zu klet­tern. Mit einer nicht nur unse­re eige­ne Mit­glie­der­schaft über­zeu­gen­den Per­son, mit Geschlos­sen­heit und mit einem kla­ren Gestal­tungs­an­spruch wäre das zwar sicher immer noch nicht ein­fach, aber eben auch nicht unmög­lich – und wür­de wie kein ande­res Vor­ha­ben den Anspruch grü­ner Eigen­stän­dig­keit unter­strei­chen. Die SPD will nicht Kanz­ler wer­den? Wir schon!

3 Antworten auf „Kurz: Kurs auf 2017“

  1. Das klingt für mich erst­mal wie eine Neu­auf­la­ge der 18%-Kampagne der FDP 2002. Die ist damit ziem­lich auf die Nase gefal­len. Das Grü­ne damit erfolg­rei­cher wären, glau­be ich nicht.

    Grü­ne wer­den stär­ker als ande­re Par­tei­en für ihre Inhal­te und Kon­zep­te gewählt, nicht pri­mär für Per­so­nen. Grü­ne wol­len Din­ge ver­än­dern, nicht Kanz­ler wer­den. Dar­auf soll­ten wir uns kon­zen­trie­ren. Die Lan­des­ebe­ne in BaWü mag dies­be­züg­lich ein Son­der­fall sein, weil Grü­ne hier beson­ders vie­le Nicht-Stamm­wäh­ler anspre­chen (müs­sen); aber auf Bun­des­ebe­ne wür­den wir uns aber mit einem Kanz­ler­kan­di­da­ten lächer­lich machen und eher die eige­ne Wäh­ler­schaft ent­frem­den als dass wir neue Wäh­ler gewin­nen würden.

  2. Es hat was grö­ßen­wahn­sin­ni­ges, schrei­be ich ja auch, aber die Umstän­de sind ande­re – und ich glau­be, dass es uns auch hel­fen wür­de, aus dem gefühl­ten Loch auf Bun­des­ebe­ne raus­zu­kom­men. (Inter­es­sant, wer das auf zB. FB und Twit­ter alles gut fin­det – und wer mit Argu­men­ten wie „ach nö, lie­ber Inhal­te nach vor­ne“ lie­ber bei 10 Pro­zent blei­ben möchte …).

    Mot­to: Be bold!

  3. Soll­te so eine Debat­te tat­säch­lich geführt wer­den, wären auch die inner­par­tei­li­chen Effek­te inter­es­sant. Denn es gibt eini­ge Grü­ne, die man sich wohl als „Spit­zen­kan­di­dat“ vor­stel­len kann, nicht unbe­dingt aber als „Kanz­ler­kan­di­dat“. Folg­lich kön­nen ins­be­son­de­re bekann­te Phra­sen­dre­scher aus dem Erm­s­tal kaum Inter­es­se an der Umset­zung Dei­nes Vor­schlags haben.

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