Seit kurzem habe ich mehr als 1000 Follower bei Twitter. Das freut mich natürlich, aber gleichzeitig sind das sind schon ganz schön viele potenzielle Tweet-LeserInnen.* Zum Vergleich: so ein grüner Bundesparteitag umfasst ungefähr so viele Menschen (inkl. Gäste und Presse), und die hören ungefähr genauso (wenig) aufmerksam zu wie die durchschnittlichen VerfolgerInnen bei Twitter. Und die richtig großen Uni-Hörsäle umfassen so 400 bis 800 Leute. Heißt das jetzt, dass jeder Tweet identisch mit einer Parteitagsrede, mit einer sehr großen Vorlesung ist? Bin ich ein Kanal?
Das wohl nicht, aber wenn ich schon als exemplarischer grüner Parteipolitikblogger gehandelt werde, und wenn ich bei jedem Tweet, den ich schreibe, diese Zahl an potenziellen Lesenden sehe, dann bleibt das nicht ganz ohne Einfluss darauf, was ich twittere. In welche Richtung dieser Einfluss gehen wird? Darüber bin ich mir selbst noch nicht ganz klar. Sicher ist jedenfalls: ganz unreflektiert twittere ich nicht (mehr). Hallo, Publikum!
* Wobei die Zahl in zwei Richtungen in die Irre führt. Zum einen sind unter den aktuell 1003 Followern garantiert auch eine ganze Reihe an nicht mehr genutzten Accounts, Werbeaccounts, Doppelaccounts usw., und zum anderen weiss ich, dass es Menschen gibt, die meine Tweets verfolgen (zum Beispiel hier im Blog), aber Twitter selbst gar nicht nutzen.