Durch die feuchtwarm-diesige Treibhausatmosphäre dieses Nachmittags habe ich es gerade erspäht: inzwischen haben auch die Straßenschilder nachgezogen. Mein Arbeitsplatz hat nämlich seine Adresse geändert – und das, ohne sich einen Millimeter zu bewegen. Statt „Werderring 6“ ist das Institut jetzt in der „Werthmannstraße 6“ zu finden. Die ist nach dem Caritas-Gründer Lorenz Werthmann benannt – mit katholischen Priestern habe ich sonst nicht so viel am Hut, aber keine Ahnung, wer oder was Werder war (aha: ein General, der Straßburg hat beschießen lassen). Da ist mir die Caritas dann doch lieber (schöner klingen tat der „Werderring“ allerdings). Aber auch Herr Werthmann hatte wohl so seine kolonialen Schattenseiten.
Status quo ante (links) – in groß gerade so zu erkennen. Bezüglich des Wetters gilt: Abb. ähnlich.
Warum das ganze? Um der Universität zum Jubiläum einen „Platz der Universität“ zu schenken. Und zwar im Ringtausch. Aus dem bisherigen „Werthmannplatz“ wurde der „Platz der Universität“, und aus dem „Werderring“ eben die „Werthmannstraße“. Und der „Platz der Universität“, an dem die in einen Glaspalast umzuwandelnde Universitätsbibliothek liegt, geht über in den „Platz der Alten Synagoge“. Beides soll demnächst irgendwann mal autofrei werden und dann städtebaulich umgestaltet werden. Irgendein grüner OB (oder wer auch immer) hat da allerdings den metropolen Hals zu voll gekriegt und will aus ziemlich viel Grün eine große graue Fläche machen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Warum blogge ich das? Um mich an den neuen Straßennamen zu gewöhnen.
Update:
Das Ziel des Ganzen: „Platz der Universität“ als Adresse der Kollegiengebäude