Eigentlich dachte ich mir, ich verweise jetzt einfach mal auf die inzwischen ziemlich gut ins Laufen gekommene Grundeinkommensdebatte und fordere dazu auf, da mitzudiskutieren. Dann ist mir aber Hennings aktueller Beitrag in seinem privaten Blog unter die Augen (und die Finger) gekommen. Er berichtet nämlich darüber, dass der SPIEGEL darüber berichtet, dass in den aktuellen Umfragen Grüne zum ersten Mal seit der letzten Wahl wieder mit 12 Prozent geführt werden. Der SPIEGEL (und Henning) sehen darin ein Echo auf die derzeit diskursträchtige Klimadebatte. Ich bin mir da nicht so sicher und glaube eher, dass es sich bei 12 Prozent noch um die ganz normale Schwankungsbreite handelt – die letzte Wahl ist einige Zeit her, die Regierung macht einiges falsch und ist intern zerstritten, die Grünen machen ruhige, aber ansonsten durchaus sinnvolle Oppositionspolitik. Da können die Umfragewerte schon mal steigen. Von Klimawandelssympathieeffekten – so sehr wir sie verdienen würden – würde ich erst reden, wenn dieser steigende Trend in den Umfragen anhängt. Mir sind Grüne bei den aktuellen Klimadebatten und Tipps (bis hin zur BILD) allerdings viel zu wenig präsent. Insbesondere glaube ich, dass jetzt ein sehr guter Zeitpunkt dafür wäre, statt viele Einzelmaßnahmen (von der Energiewende bis zur Debatte um Hybridfahrzeuge) endlich mal eine positive Vision einer coolen, klimaneutralen und nachhaltigen Gesellschaft zu präsentieren. Von der Tonlage her könnte das in etwa den Optimismus von WorldChanging treffen. Grüne sind – gerade auch unter dem Vorzeichen eines radikalen Realismus in Umweltfragen – eigentlich prädestiniert für diesen großen Wurf, das Ziel, das deutlich macht, warum sich der Kampf gegen den Klimawandel lohnt, auch wenn er nicht mehr komplett aufzuhalten sein wird. Aber vermutlich ist das weder tagespolitiktauglich noch tagesschautauglich – schade; dann eben andere.
Warum blogge ich das? Weil ich die Diskussion um die Ausrichtung grüner Klimapolitik wichtig finde und diese Position mal loswerden wollte.
Eine Antwort auf „Wo bleibt die integrierte Zukunftsvision?“