Nobelpreisträger Crutzen schlägt vor, experimentell jedes Jahr Millionen Tonnen Schwefel in der Stratosphäre zu verbrennen, um so Partikel zu erzeugen, die einfallendes Sonnenlicht reflektieren und zu einer Abkühlung beitragen. Auch wenn ich kaum glaube, dass sich dieser Vorschlag durchsetzt: anscheinend sind inzwischen auch relativ ernsthafte Leute damit beschäftigt, sich Gedanken dazu zu machen, wie der Klimawandel mit großräumigen „Realexperimenten“ aufgehalten werden kann. Oder anders ausgedrückt: in Science-Fiction-Romane kommen derlei Gedankenspiele recht häufig vor, abgesehen von einigen Klimawandel-Geschichten (50 degrees below von Kim Stanley Robinson z.B.) vor allem dann, wenn es darum geht, andere Planeten bewohnbar zu machen: Terraforming. Inzwischen geht es um „Terraforming the Earth“ – oder den Versuch, ganz großräumig und global Ökosystemmanagement zu betreiben. Ob die bisherigen Kenntnisse über die oftmals chaotischen Wechselwirkungen im Klima etc. dazu ausreichen, derartige Experimente und Eingriffe vorzunehmen – ich befürchte, eher nicht.
> http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,425979,00.html