Dieser Fudder-Artikel machte mich dann doch neugierig. Steampunk – eine Subkultur, die sich an einer Mischung aus viktorianischen Umgangsformen und dem mad scientist, der mit allerlei Gerätschaften dampfbetriebene Roboter baut, orientiert, also sozusagen Cyberpunk, nur ein paar hundert Jahre in der Zeit zurück verlegt – war mir bisher vor allem in Form von Webcomics und dem einen oder anderen Buch begegnet. Dass es auch in Südbaden Menschen gibt, die Steampunk nicht konsumieren, sondern auch ausüben, war mir vage bekannt. Und weil ich zufällig Zeit hatte, schaute ich dann heute mal im Crash vorbei. Insofern dort jede Menge elegant gekleidete Damen und Herren zu finden waren, die allesamt optische Gerätschaften an und mit sich trugen bzw. zum Verkauf und Bestaunen ausstellten, wurde ich nicht enttäuscht. Die Szene scheint recht rührig zu sein, wurde mir berichtet. Ein junger Schweizer Autor, Martin Riesen, las aus seinem in Offenburg spielenden Steampunk-Roman Aussergewöhnliche Automatons, und ein Tee-Duell fand auch statt. Soweit alles ganz nett – aber irgendwie packte mich dann doch eher der soziologische Blick als dass der Steampunk-Virus überspringen wollte. Gut zu wissen, dass es das gibt, sicherlich ein besseres Hobby als beispielsweise Fußball, aber irgendwie war’s mir – nicht verspielt genug? Kann sein, dass das daran lag, dass ich (wenn auch halbwegs im Dresscode) einfach ins Crash reingeschneit bin, aber irgendwie hatte ich mir mehr Rollenspiel erwartet, mehr alternate reality. Mal sehen.
Kurz: Zufällige Bewegung, oder: Ich als Elementarteilchen
Die kürzeste – also, schnellste – Straßenbahnverbindung zwischen dem Rieselfeld und dem Freiburger Hauptbahnhof sieht vor, an der Haltestelle Am Lindenwäldle umzusteigen. Da warten dann die Bahnen auch halbwegs aufeinander. Das selbe gilt natürlich für den Rückweg vom Bahnhof ins Rieselfeld. Abends allerdings bin ich etwas erratisch in meiner Straßenbahnnutzung. Nicht, weil die Verbindung nicht auch da gut aufeinander abgestimmt wäre – meist sind es ein bis zwei Minuten, bis die Anschlussbahn kommt – sondern weil ich dann manchmal denke, dass es doch eigentlich gut wäre, mich zu bewegen. Also, nicht in strömendem Regen oder bei eisiger Kälte. So ungefähr jedes zweite Mal entscheide ich mich gegen die Bahn und für den Fußweg ins Rieselfeld. Wegen der Bewegung. Was ich schon schrieb. Und weil die Bank auf dem Weg liegt, ich also noch Geld holen kann. Und weil es mir unerträglich erscheint, zwei Minuten auf die nächste Bahn zu warten. Oder weil ich nach zwei Stunden im Zug und zehn Minuten in der Straßenbahn einfach genug vom Gedränge und der besonderen Indoor-Atmosphäre des öffentlichen Verkehrs habe. Meist überholt die Straßenbahn mich dann – mal direkt vor der Ampel, die ins Rieselfeld führt, mal erst irgendwann im Stadtteil. Interessanterweise geht mir das nur abends so. Morgens könnte ich theoretisch ja auch bis zur Haltestelle Am Lindenwäldle laufen. Die Argumente wären dieselben. Aber da geht es darum, die Bahn nicht zu verpassen. Deswegen warte ich morgens geduldig und schlaftrunken. Und gehe lieber abends ein paar Schritte zu Fuß. An manchen Tagen jedenfalls.
P.S.: Einen Schrittzähler habe ich nicht. Hielte ich auch eher für Quatsch. Und nachdem mein Fairphone keine im Hintergrund laufenden Bewegungsmessapps mag, scheidet das auch aus. Insofern – stellt euch das vor – weiß ich gar nicht, wie viele Schritte ich am Tag gehe. Und kann das auch nicht zur rationalen Entscheidungen Straßenbahn ja/nein heranziehen!
Kurz: Schulanfang
Ehrlich gesagt, bin ich ganz froh, dass am Montag die Schule wieder anfängt. Mein Schulkind war in den letzten Tagen schon ziemlich grummelig – in diesen langen Ferienwochen mit sich klarzukommen, ist nicht ganz einfach.
Apropos Schulanfang: Ich bin nach wie vor recht zufrieden mit unserer Schule – eine staatliche Grundschule, die sich an Montessori anlehnt und Familienklassen (je sechs Kinder aus einem Jahrgang bilden zusammen eine Klasse mit 24 Kindern) anbietet. Das funktioniert, weil Montessori viel Eigenarbeit der SchülerInnen bedeutet – und heißt dann umgekehrt auch, dass die LehrerInnen recht intensiv auf die einzelnen SchülerInnen eingehen muss.
Passt für uns sehr gut – aber selbst in diesem Setting ist es für mein Schulkind nicht immer ganz einfach, von Schule motiviert zu bleiben. Üben ist mühsam. Aber jetzt bin ich trotzdem erst einmal froh, dass die Schule wieder anfängt.
Photo of the week: Flying Leitz II
Die städtische Kita hier im Rieselfeld macht ziemlich coole Sachen. Zum Beispiel gibt es einmal im Jahr ein Kunstprojekt (zusammen mit Bagage), genauer gesagt, eine Projektwoche, wo mit den Kindern Kunst produziert wird, die dann in einem Fest (zur Vernisage) endet. Dieses Mal waren Blumen das Thema, letztes Jahr waren es Farben. Was dabei an Kunst im Gartenatelier entsteht, ist erstaunlich (ebenso wie einige der Dinge, die im ganz normalen Kindergartenalltag mit nach Hause gebracht werden).
Photo of the week: Stadtteilfest 2014 – 53
Juli ist irgendwie Fest-Hochsaison – das Bild (das jetzt nur den Stadtteil in einer typischen Ansicht, aber nicht das Fest zeigt) entstand beim diesjährigen Stadtteilfest im Freiburger Rieselfeld (mehr Fotos vom Fest, auch fest-typischere, hier).
Diverse Geburtstags‑, Klassen- und Kindergartenfestbilder warten noch auf der Festplatte auf das Hochgeladenwerden. Und dann wären da noch die ganzen Feste, bei denen ich nicht war – vom ZMF bis zum grünen Sommerfest oder dem Sommerfest des Hortes. Oder bei denen ich keine Fotos gemacht habe, wie beim grünen Pressefest in Stuttgart. Da wäre vorletzte Woche auch jeden Tag ein Festbesuch möglich gewesen – SPD-Sommerfest, Pressefest, Landtagsfest … bei sonnigem Monsun-Wetter.
Ein bisschen zeitliche Variabilität würde den Festen ganz gut tun. Sonst staut sich das.


