Photo of the week: Fog VI

Fog VI

 
Nach einer klei­nen jah­res­wech­sel­be­ding­ten Pau­se mache ich mal mit die­sem Foto der Woche wei­ter – zwi­schen den Jah­ren auf dem Weg zum Kyb­fel­sen über Frei­burg auf­ge­nom­men. Da war es ganz schön neblig.

Photo of the week: Seems like there was a small forest fire I

Seems like there was a small forest fire I

 
Letz­te Woche war ich im Natur­schutz­ge­biet hin­term Rie­sel­feld spa­zie­ren. Neben dem zuletzt gepos­te­ten Holz im Was­ser habe ich dabei auch die­ses Foto auf­ge­nom­men – ein ziem­lich ver­kohl­ter Baum. Genau­er gesagt: einer von fünf oder sechs, die zumin­dest im Wur­zel­be­reich mit Ruß bedeckt waren, auch der Boden und das Gebüsch waren schwarz. Sah ins­ge­samt so aus, als hät­te es die­sen Som­mer im Natur­schutz­ge­biet mal einen zum Glück nur sehr klei­nen Wald­brand gege­ben. Blitz­ein­schlag? Oder doch die Trockenheit?

Lesenswert: Walter Mossmanns bewegte Autobiografie

Vor ein paar Wochen war ich – dienst­lich – im Archiv sozia­le Bewe­gun­gen in Frei­burg, immer­hin wird das jnzwi­schen auch aus Lan­des­mit­teln geför­dert. Zum Abschied hat uns Volk­mar Vogt, der Archi­var, ein Buch in die Hand gedrückt. Inzwi­schen hab ich’s gele­sen und bin beeindruckt.

Kon­kret: die 2009 erschie­ne­ne Auto­bio­gra­fie von Wal­ter Moss­mann. Natür­lich war mir Moss­mann ein Begriff, Bewe­gungs­pro­mi, habe ihn auf der einen oder ande­ren Demons­tra­ti­on oder Kund­ge­bung im Dreyeck­land sin­gen oder reden gehört. 2015 verstorben.

In rea­lis­tisch sein: das unmög­li­che ver­lan­gen, Unter­ti­tel Wahr­heits­ge­treu gefälsch­te Erin­ne­run­gen, plau­dert Moss­mann über die 1960er, 1970er, 1980er. Er erzählt, und gleich­zei­tig ist das eine sehr leben­di­ge Geschichts­stun­de. Über das soge­nann­te Nach­kriegs­deutsch­land. Musik, natür­lich. Das stu­den­tisch-inter­na­tio­na­lis­ti­sche Milieu Frei­burgs. Noch mehr Musik. Das „Tol­le Jahr“ 1968. Die Geburt der badisch-elsäs­si­schen Bür­ger­initia­ti­ven aus dem Geist des Wider­stands (Geburts­hel­fer W.M.) gegen AKW und Che­mie­in­dus­trie, gegen den tech­no­kra­ti­schen Plan zur Indus­tria­li­sie­rung des Rhein­tals. Als, wie es so schön heißt, multi­tu­de. Ein biss­chen geht’s in Moss­manns Lebens­ge­schich­te auch um Polit­sek­ten und um die RAF, aber die steht am Rand. Und Rudi Dutsch­ke träumt von der neu­en USPD, die er anfüh­ren könn­te, Petra Kel­ly nervt, wäh­rend die BIs zur ganz kon­kre­ten Tat schrei­ten, mit Flug­blatt­lie­dern und Erwar­tungs­bruch – erfolgreich.

Die grü­ne Par­tei­grün­dung kommt auch vor (das muss ich natür­lich erwäh­nen), kurz vor Schluss des Buches. Moss­mann schreibt, „Wir [die Bür­ger­initia­ti­ven] schick­ten doch schon seit Jah­ren unse­re Anwäl­te in die Gerichts­ver­hand­lun­gen, war­um soll­ten wir nicht auch unse­re Abge­ord­ne­ten ins Par­la­ment schi­cken?“ – kom­mu­nal fing das etwa 1975 an, in Lan­des­par­la­men­ten dann 1980, und was Moss­mann skep­tisch macht, ist nicht der Schritt ins Par­la­ment, son­dern die Suche nach der „Par­tei ganz neu­en Typs“. Nein, er „hät­te lie­ber eine stink­nor­ma­le Par­tei, die grü­nen Abge­ord­ne­ten soll­ten dann aber im Par­la­ment min­des­tens so gut und pro­fes­sio­nell sein wie unse­re bes­ten Anwäl­te vor Gericht.“ – 1980 geschrie­ben, und viel­leicht sind wir da heu­te, irgendwie.

Aber Moss­manns Auto­bio­gra­fie hat mich nicht des­we­gen beein­druckt, weil ganz am Schluss auch grün als poli­ti­sche Far­be vor­kommt. Nein, span­nend und leben­dig und unglaub­lich dicht und nah ist das, was – mit Aus­flü­gen nach Lar­zac und Chi­le, Däne­mark und Wal­deck – in den zwei Jahr­zehn­ren zuvor da pas­siert, wo Poli­tik zwi­schen WGs, Kol­le­gi­en­ge­bäu­den und Webers Wein­stu­be sich mate­ria­li­siert, und wo der Zug aus Karls­ru­he kom­mend die Vor­ber­ge pas­siert und dann über Denz­lin­gen, Gun­del­fin­gen und Zäh­rin­gen den Haupt­bahn­hof erreicht. Neben all dem Gro­ßen ist’s der Geist des Ortes, der hier prä­zi­se rekon­stru­iert wird, und so Moss­manns prä­gen­de Jah­re nahe bringt.

Photo of the week: Dreisam hero V

Dreisam hero V

 
Arg ver­spä­tet – ich war in Stutt­gart und Ber­lin und Stutt­gart und bin nicht dazu gekom­men, etwas ins Blog zu stel­len – hier noch mein Foto der Woche. Mit etwas Geduld las­sen sich die Grau­rei­her an der Drei­sam nicht nur foto­gra­fie­ren, son­dern sogar beim Fisch­fang (und ‑ver­zehr) beobachten.

Photo of the week: Seenotrettung ist kein Verbrechen VIII

Seenotrettung ist kein Verbrechen VIII

 
Nach­dem ich im Juli schon ein­mal ein Foto von einer Demo der #see­brü­cke in Frei­burg gepos­tet habe, folgt hier ein Bild von der heu­ti­gen Demons­tra­ti­on. Lei­der sind die Zei­ten so. 

Erneut waren es etwa 2000 Leu­ten, bunt gemischt, von der anti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Anti­fa bis hin zu enga­gier­ten Bürger*innen. Auch der neue Ober­bür­ger­meis­ter Mar­tin Horn war mit einem Gruß­wort dabei – empa­thisch, soli­da­risch, aber lei­der nicht wirk­lich sehr kon­kret, was die Hand­lungs­mög­lich­kei­ten der Stadt anbe­langt. Da geht noch mehr. See­not­ret­tung ist kein Ver­bre­chen, son­dern nach wie vor ein Gebot der Huma­ni­tät. Wer Umfra­gen glaubt: nicht nur in Frei­burg ist das auch das, was die gro­ße Mehr­zahl der Men­schen hier im Land denkt.