Fotos: T.W., Animation via GIPHY
Was es im Urlaub in Nordfriesland auch zu sehen gab: eine Herzmuschel, die sich vergräbt.

Das Blog von Till Westermayer * 2002
Fotos: T.W., Animation via GIPHY
Was es im Urlaub in Nordfriesland auch zu sehen gab: eine Herzmuschel, die sich vergräbt.
Links die Landaufschüttung, auf der die (nicht öffentliche) Lorenbahn zu den Halligen Oland und Langeneß fährt. In der Mitte die silbrig glänzende Nordsee. Und rechts der Grasstrand und Deich von Dagebüll, mit Schienen der Lorenbahn. Nicht im Bild: die sonst obligatorischen, frei auf dem Deich herumlaufenden Schafe.
Nach und nach komme ich dazu, Fotos vom Urlaub zu sortieren und hochzuladen. Und fünf „lessons learned“ aus dem Aufenthalt in Nordfriesland (ich und meine zwei energiegeladenen, manchmal etwas sturen Kinder) bringe ich auch mit:
Trump lügt – deutlich mehr als andere US-Politiker*innen. Auch der hiesige rechte Rand – egal ob CSU oder AfD – fällt gerne mal durch den Faktencheck. Teils mit grobem Unsinn, teils mit an den Haaren herbeigezogenen Behauptungen, teils mit fein ziselierten Verdrehungen der Tatsache. Wir erinnern uns: de Maiziere erfindet Prozentzahlen ohne Grundlage. Und auch manche Plenardebatte würde einen Faktencheck nicht bestehen.
Nur: das scheint nicht weiter zu interessieren. Story schlägt Wahrheit, und je lauter das zum eigenen Weltbild passende Gebrüll, desto weniger interessieren die Fakten. Da kann sich z.B. das Netz noch so mühen – die „Das stimmt gar nicht? Dann überlege ich es mir nochmal anders.“-Fälle sind und bleiben selten. Der Wirkungsgrad des mühevollen, ehrenhaften, aufklärerischen Faktencheckens scheint mir doch gering zu bleiben.
Und nun? Verzweiflung? Zumindest das blöde Gefühl, dass es nötig ist, mit der eigenen Politik nicht nur bei den Tatsachen zu bleiben, authentisch und wahrhaftig, sondern zugleich auch noch die bessere Geschichte erzählen zu müssen, um anzukommen. Und ohne der Verlockung zu erliegen, soziale Konstruktion der Wirklichkeit mit einer Lizenz zum freien Erfinden der Dinge zu verwechseln.
Heute Nacht um 4.30 hat es massiv gewittert, seitdem regnet es immer wieder. Bis dahin war’s heiß und sonnig, und dementsprechend heiß wurde es uns auch beim Einstieg in die Sommerferien mit einem Ausflug durchs Wildtal zur Zähringer Burg. Wobei wir die selbst links liegen gelassen haben und uns dann lieber ins Gasthaus gesetzt haben. Auf dem gewählten Weg sind das rund sieben Kilometer, mit Kindern und viel, viel Sonne, als wir außerhalb des Waldes das Wildtal durchquerten (vom Schümperlehof zum Waldbrunnerhof), hat’s dann doch etwas gedauert. Dafür gab’s Muffins (unterwegs), Eis und Limo (im Gasthof), einen Bussard und auf dem Rückweg sogar eine Ringelnatter.