Im März gelesen

Trotz umfang­rei­cher Rei­se­tä­tig­keit bin ich im März gar nicht in dem Aus­maß zum Lesen gekom­men, wie ich das eigent­lich woll­te (was aber auch damit zu tun hat, dass ich an zwei län­ge­ren Büchern gele­sen habe, aber noch nicht fer­tig damit bin, wes­we­gen sie hier nicht auf­tau­chen). Jeden­falls gab es zwei­mal Neil Gai­man, ein­mal V.E. Schwab, und ein­mal Karl­heinz und Ange­la Steinmüller.

Von Gai­man habe ich zum einen den Comic Mar­vel 1602 gele­sen. Super­hel­den­co­mics sind eigent­lich nicht mei­nes, in dem Fall fand ich es aber inter­es­sant, mir anzu­schau­en, wie Gai­man diver­se Super­hel­den in ein alter­na­tiv­welt­li­ches Eng­land des 17. Jahr­hun­derts zurück­ver­setzt, inkl. einer eher im Stil der Zeit gehal­te­nen Gra­fik. Das zwei­te Gai­man-Buch, das ich im März gele­sen habe, ist Der lächen­de Odd und die Rei­se nach Asgard – genau­er gesagt, habe ich das vor­ge­le­sen (R. hat es zum Geburts­tag bekom­men). Ein schma­les Taschen­buch, das das The­ma der Nor­dic Mytho­lo­gy vor­weg­nimmt: hier geht es um den Wikin­ger­jun­gen Odd, der eines Tages weg­läuft und im Wald einem Fuchs, einem Bär und einem ein­äu­gi­gen Raben begeg­net. Schön geschrie­be­ne Nach­er­zäh­lung einer Geschich­te rund um Loki, Thor und Odin.

Karl­heinz und Ange­la Stein­mül­lers Klas­si­ker Pulas­ter (1986) anti­qua­risch zu kau­fen (und zu lesen), war das Ergeb­nis einer Twit­ter-Reak­tio­nen auf mein letz­tes Lese­pro­to­koll. Tipps die­ser Art neh­me ich ger­ne ent­ge­gen. Ein typi­scher Sci­ence-Fic­tion-Roman, inter­es­sant durch das ans römi­sche Reich erin­nern­de galak­ti­sche Impe­ri­um, das mit den ver­schie­de­nen Geschwin­dig­kei­ten von Kom­mu­ni­ka­ti­on und Raum­schif­fen zu kämp­fen hat, so dass Men­schen aus unter­schied­li­chen Zei­ten sich begeg­nen; natur­ver­bun­de­nen ein­hei­mi­schen; einem real­so­zia­lis­tisch wir­ken­den Pla­ne­ten­ver­wal­tungs­schlen­dri­an. Ich fand es durch­aus lesens­wert, auch wenn der eine oder ande­re Hand­lungs­fa­den am Schluss nicht auf­ge­löst wur­de, ver­schwun­den im raum­zeit­li­chen Kegel mög­li­cher Kom­mu­ni­ka­tio­nen, wahrscheinlich.

Bleibt noch Vic­to­ria „V.E.“ Schwabs A Con­ju­ring of Light – das ist der gera­de erst erschie­ne­ne, sehr umfang­reich gewor­de­ne Abschluss ihrer Wei­ß/­Schwar­z/Ro­t/­Grau­es-Lon­don-Tri­lo­gie (Shades of Magic) um Lila Bard. Magie hat Ver­wüs­tung über das König­reich Maresh und das rote Lon­don gebracht, und nur gemein­sam gelingt es den drei ein­an­der teils zuge­wand­ten, teils herz­lich abge­neig­ten Ant­a­ri, dem etwas ent­ge­gen­zu­set­zen. Aber das ist nur die Ober­flä­che der Geschich­te. Etwas ande­re Form von Fan­ta­sy – es emp­fiehlt sich aller­dings, beim ers­ten Band anzu­fan­gen.

Photo of the week: NYC – XII

NYC - XII

 
Nach einer Woche USA mit Sta­tio­nen in Bos­ton, Hart­ford und New York – alles tem­pe­ra­tur­mä­ßig eher Janu­ar und inhalt­lich durch­aus inter­es­sant – bin ich wie­der in Deutsch­land. Was der Wis­sen­schafts­aus­schuss des baden-würt­tem­ber­gi­schen Land­tags, den ich beglei­tet habe, dort gemacht hat, und wie die poli­ti­sche Stim­mung so ist, steht schon in der Zei­tung. Ein paar ers­te Fotos habe ich auf mei­nen Flickr-Account gepackt, wei­te­re – und viel­leicht auch noch ein paar Ein­drü­cke von mei­nem ers­ten USA-Besuch – wer­den folgen.

Das hier ist, wie unschwer zu erken­nen ist, New York von oben. Span­nend fin­de ich nicht nur die Was­ser­be­häl­ter auf den Hoch­haus­dä­chern, son­dern auch die fast schon orga­ni­sche „Berg­struk­tur“, die die unter­schied­lich hohen Häu­ser und ihre Ter­ras­sen und Dächer bilden. 

Photo of the week: Ivy roots

Ivy roots

 
Lau­ter satt­grü­ne Fotos von frisch sprie­ßen­dem Gras, dem grell in der Son­ne leuch­ten­dem Moos und jun­gen Knos­pen – und die­se am Bes­ten schwarz und weiß zur Gel­tung kom­men­den ran­ken­den Wur­zeln, die sich um einen Baum winden.

Kurz: Schwarztee löst das Becherproblem

Ich hat­te ein Becher­pro­blem. Genau­er gesagt hat­te ich mir ange­wöhnt, mor­gens einen Milch­kaf­fee am Bahn­hof zu kau­fen, für das Früh­stück im Zug. Macht Müll, bekann­ter­ma­ßen. Statt des­sen Kaf­fee im Zug kau­fen? Schmeckt meist wider­lich, kos­tet viel, manch­mal ist das Bis­tro außer Betrieb, und in „mei­nem“ Zug sind schnell alle Plät­ze belegt, was dann wie­der zu Pap­pe statt Por­zel­lan führt. 

Eige­nen Becher mit­brin­gen? Im Prin­zip ja, ich hät­te sogar einen, aber so rich­tig anfreun­den konn­te ich mich damit bis­her nicht. Die Hür­de ist eher psy­cho­lo­gisch (und, wie bei sol­chen Din­gen oft, eher irra­tio­nal): ich müss­te fra­gen, ob ich den Becher ver­wen­den darf, und sicher gibt es irgend­wel­che Pro­ble­me mit Trans­port und Reinigung. 

Was habe ich also statt­des­sen gemacht? Tee statt Kaf­fee, in der Ther­mos­kan­ne von zu Hau­se mit­ge­bracht, hat a. den Vor­teil eines eta­blier­ten und ein­ge­spiel­ten Trans­port­be­hält­nis­ses und kann b. mor­gens in weni­gen Minu­ten zube­rei­tet wer­den – Kaf­fee­ko­chen ist deut­lich zeit­auf­wän­di­ger, und die fehlt mir mor­gens. Ergeb­nis: Ich könn­te mich dran gewöh­nen – viel­leicht ist das, vor­erst jeden­falls mal, mei­ne Lösung für das To-go-Becherproblem.

Photo of the week: Sonnenaufgang in der Rheinebene

Sonnenaufgang in der Rheinebene

 
Seit ein paar Tagen wird es, kurz nach­dem der 6.46-Uhr-Zug Frei­burg ver­las­sen hat, wie­der hell. End­lich! Gera­de jetzt ist die Land­schaft zwi­schen Frei­burg und Baden-Baden sehr hübsch anzu­schau­en (und kurz vor Stutt­gart auf mei­ner Pen­del­rou­te auch noch ein­mal). Ber­ge im Dunst, Son­nen­auf­gän­ge, dra­ma­ti­sche Wol­ken, Son­nen­un­ter­gän­ge, Früh­ne­bel über Fel­dern, die ers­ten blü­hen­den Bäu­me … all das. Das Para­dox des Land­schaft­be­trach­tens aus dem Zug­fens­ter besteht nun dar­in, dass es fast unmög­lich ist, schö­ne Fotos davon zu machen. Dafür ist der Zug meist zu schnell, reflek­tie­ren die Fens­ter zu sehr, oder sind zu dre­ckig. Auch bei dem Bild oben, das kurz vor der Hoch­burg bei Emmen­din­gen ent­stan­den ist, ist bei genau­em Blick die Zug­fens­ter­schei­be zu sehen. Aber einen Ein­druck davon, dass es sich allein des Aus­blicks wegen lohnt, früh zu pen­deln, gibt das Bild doch.