Grade erst habe ich meine SF-Sammelbesprechung gepostet, die nächste dauert noch ein bisschen – aber von diesem Buch war ich so begeistert, dass ich es außerhalb der Reihe unbedingt ans Herzen legen möchte.
Ruthanna Emrys sagte mir bisher nichts, ihre vorherigen Werke scheinen eher in Richtung Horror-Subversion zu gehen, nicht unbedingt mein Feld. Mit A Half-Built Garden (2022) ist jetzt bei Tor ein lupenreiner Science-Fiction-Roman von ihr erschienen, der nicht nur an Le Guin erinnert – worauf bereits der Klappentext aufmerksam macht – sondern für mich auch Anklänge an Marge Piercys He, She and It (1992) aufweist, etwa mit Blick auf die jüdischen Feiertage und Rituale, die im Buch eine Rolle spielen, mit Cory Doctorows Walkaway (2017) einen Raum für zeitgenössische Utopien eröffnet, Kim Stanley Robinsons tiefen Blick für ökologische Zusammenhänge aufnimmt und eine Idee aus Karl Schroeders Stealing Worlds (2019) zu Ende denkt: die enge Vernetzung von Menschen und Natur, die in technologischer Umsetzung von Bruno Latours Aktor-Network-Theory stattfindet.
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