Seit ein paar Tagen wird es, kurz nachdem der 6.46-Uhr-Zug Freiburg verlassen hat, wieder hell. Endlich! Gerade jetzt ist die Landschaft zwischen Freiburg und Baden-Baden sehr hübsch anzuschauen (und kurz vor Stuttgart auf meiner Pendelroute auch noch einmal). Berge im Dunst, Sonnenaufgänge, dramatische Wolken, Sonnenuntergänge, Frühnebel über Feldern, die ersten blühenden Bäume … all das. Das Paradox des Landschaftbetrachtens aus dem Zugfenster besteht nun darin, dass es fast unmöglich ist, schöne Fotos davon zu machen. Dafür ist der Zug meist zu schnell, reflektieren die Fenster zu sehr, oder sind zu dreckig. Auch bei dem Bild oben, das kurz vor der Hochburg bei Emmendingen entstanden ist, ist bei genauem Blick die Zugfensterscheibe zu sehen. Aber einen Eindruck davon, dass es sich allein des Ausblicks wegen lohnt, früh zu pendeln, gibt das Bild doch.
Immer wieder Ärger mit der GDL
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer ist nicht nur altehrwürdig, sondern schuld daran, dass ich meiner Arbeit nicht so nachgehen kann, wie ich das eigentlich gerne würde. Und außerdem streikt sie ziemlich gerne, wenn der verlinkte Wikipedia-Eintrag stimmt. Dabei geht es allerdings, sofern ich diverse Presseberichte richtig verstehe, bei diesem Streik nicht nur um mehr Geld (ob das angemessen ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen), sondern auch um die Frage, welche Gewerkschaft für welchen Teil des Bahnpersonals zuständig ist.
Kurz: Zufällige Bewegung, oder: Ich als Elementarteilchen
Die kürzeste – also, schnellste – Straßenbahnverbindung zwischen dem Rieselfeld und dem Freiburger Hauptbahnhof sieht vor, an der Haltestelle Am Lindenwäldle umzusteigen. Da warten dann die Bahnen auch halbwegs aufeinander. Das selbe gilt natürlich für den Rückweg vom Bahnhof ins Rieselfeld. Abends allerdings bin ich etwas erratisch in meiner Straßenbahnnutzung. Nicht, weil die Verbindung nicht auch da gut aufeinander abgestimmt wäre – meist sind es ein bis zwei Minuten, bis die Anschlussbahn kommt – sondern weil ich dann manchmal denke, dass es doch eigentlich gut wäre, mich zu bewegen. Also, nicht in strömendem Regen oder bei eisiger Kälte. So ungefähr jedes zweite Mal entscheide ich mich gegen die Bahn und für den Fußweg ins Rieselfeld. Wegen der Bewegung. Was ich schon schrieb. Und weil die Bank auf dem Weg liegt, ich also noch Geld holen kann. Und weil es mir unerträglich erscheint, zwei Minuten auf die nächste Bahn zu warten. Oder weil ich nach zwei Stunden im Zug und zehn Minuten in der Straßenbahn einfach genug vom Gedränge und der besonderen Indoor-Atmosphäre des öffentlichen Verkehrs habe. Meist überholt die Straßenbahn mich dann – mal direkt vor der Ampel, die ins Rieselfeld führt, mal erst irgendwann im Stadtteil. Interessanterweise geht mir das nur abends so. Morgens könnte ich theoretisch ja auch bis zur Haltestelle Am Lindenwäldle laufen. Die Argumente wären dieselben. Aber da geht es darum, die Bahn nicht zu verpassen. Deswegen warte ich morgens geduldig und schlaftrunken. Und gehe lieber abends ein paar Schritte zu Fuß. An manchen Tagen jedenfalls.
P.S.: Einen Schrittzähler habe ich nicht. Hielte ich auch eher für Quatsch. Und nachdem mein Fairphone keine im Hintergrund laufenden Bewegungsmessapps mag, scheidet das auch aus. Insofern – stellt euch das vor – weiß ich gar nicht, wie viele Schritte ich am Tag gehe. Und kann das auch nicht zur rationalen Entscheidungen Straßenbahn ja/nein heranziehen!
Fortsetzung folgt: Was wurde eigentlich aus …?
Ich habe in den letzten Monaten ja einige Beiträge gepostet, die sich grob mit Veränderungen in meinem alltäglichen Technikumgang befasst haben. Zu ein paar davon kann ich jetzt was zur „Fortsetzung“ sagen. Falls das jemand interessiert.
Bereits im Mai 2013 hatte ich erklärt, wie ich Tiny Tiny RSS installiert habe, um eine Alternative zum Google Reader zu finden. Leider entpuppte sich die Kombination aus eigener Tiny-Tiny-RSS-Installation und den Android-Klienten dafür als unbequem, so dass ich letztlich immer seltener in meine RSS-Feeds schaute (wenn, dann eher im Menü von Firefox als auf dem Smartphone). Gestern habe ich nun Firefox durch Chrome ersetzt, das keinen eingebauten RSS-Support (mehr) hat. Bei der Durchsicht der verschiedenen Alternativen bin ich dann auf feedly.com gestoßen, dass mir zunächst mal erstaunlich gut gefallen hat.
„Fortsetzung folgt: Was wurde eigentlich aus …?“ weiterlesen
Kurz: Umsteigefrei, aber trödelig
Dass es jetzt einmal am Tag wieder eine durchgehende Verbindung von Freiburg nach Stuttgart gibt, ist eigentlich eine tolle Sache. Bisher musste ich immer in Karlsruhe umsteigen. Das war meist kein Problem, weil ICE aus Freiburg und IC nach Stuttgart aufeinander abgestimmt sind, aber es heißt doch jedesmal: Sachen zusammensuchen, Mantel anziehen, von Gleis 2 zu Gleis 7/8/9 laufen, einen neuen Sitzplatz finden. Und manchmal klappt es mit dem Anschluss doch nicht.
Jetzt gibt es die durchgehende Verbindung, aber so richtig warm geworden bin ich damit noch nicht. Irgendwie fühlt es sich „trödelig“ an, den durchgehenden IC zu nehmen. Das hat etwas damit zu tun, dass dieser langsamer fährt und im Gegensatz zum ICE auch in Lahr hält. Wichtiger aber noch ist die schlechte Vertaktung mit dem ÖPNV. Bisher ist mein Standardzug der ICE um 6.23. Um den zu erreichen, muss ich im Rieselfeld um 5.59 eine Bahn nehmen, einmal umsteigen, und habe dann am Hauptbahnhof gerade noch Zeit, schnell einen Kaffee zu kaufen.
Der durchgehende IC fährt um 6.43 ab. Faktisch heißt das, dass ich – wenn ich nicht mehrfach zwischen Bus und Straßenbahn umsteigen will – dass ich im Rieselfeld um 5.59 in die Straßenbahn steige, nicht umsteige, am Hauptbahnhof den vorherigen ICE gerade noch abfahren sehe und dann fast 20 Minuten warten muss. Letztlich bin ich bei gleicher Startzeit an der Haustür 19 Minuten später in Stuttgart. Oder anders gesagt: Ich könnte auch eine halbe Stunde später als üblich im Rieselfeld los, würde den 6.52-ICE erwischen (der den IC in Lahr überholt) – und wäre genau so schnell in Stuttgart. Ob das bequeme Sitzenbleiben und die Chance, theoretisch ohne Unterbrechung im Zug arbeiten zu können, dies aufwiegen, muss ich noch sehen.