Kulturkampf um das imaginäre Land

Adopt a pop culture I

Um die Zukunft und die Ver­gan­gen­heit – so weit sie als Sci­ence Fic­tion bzw. als Fan­ta­sy ima­gi­niert wer­den – fin­det der­zeit, von der grö­ße­ren Öffent­lich­keit weit­ge­hend unbe­merkt, ein Kul­tur­kampf statt. Unbe­merkt, aber nicht unwich­tig, denn wo anders als in die­sem Gen­re ent­steht das kol­lek­ti­ve Ima­gi­nä­re? Ein heiß dis­ku­tier­tes Sym­ptom für die­sen Kul­tur­kampf sind die vor weni­gen Tagen bekannt­ge­ge­be­nen Hugo-Nomi­nie­run­gen. Um das zu ver­ste­hen, ist aller­dings etwas Hin­ter­grund notwendig.

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Kurz: A young lady’s primer

Ich muss vom Smart­phone blog­gen – Z. blo­ckiert den Com­pu­ter. Sie schreibt Buch­sta­be für Buch­sta­be Buch­ti­tel ab (und ist mäch­tig stolz dar­auf). Alle paar Minu­ten fragt sie mich, weil sie einen bestimm­ten Buch­sta­ben nicht fin­det. Noch fehlt auch eine Ver­bin­dung zwi­schen den For­men und dem, was die­se Buch­sta­ben jeweils laut­lich bedeuten.

Hier wür­de ich ihr ger­ne mein Smart­phone (oder bes­ser noch ein Tablet) in die Hand drü­cken. Ich glau­be, ihre aktu­el­le Neu­gier­de auf Buch­sta­ben und Wör­ter wür­de sie dazu brin­gen, sehr schnell von sym­bo­li­schen For­men zu Laut­re­prä­sen­ta­tio­nen zu kom­men. Gera­de, um die­se arbi­trä­ren Ver­bin­dun­gen her­zu­stel­len, wäre die prin­zi­pi­ell kin­der­leich­te und mul­ti­me­dia­le Ober­flä­che eines Smart­phones das idea­le Medium. 

Nur: Zumin­dest ein ers­tes Durch­blät­tern des Android-Mar­ket lässt mich nichts der­glei­chen fin­den, schon gar nicht in Deutsch. In Neal Ste­phen­sons Dia­mond Age taucht so ein – wir wür­den heu­te wohl Tablet dazu sagen – auf: eine ver­netz­te Künst­li­che Intel­li­genz im hand­li­chen For­mat, die der kind­li­chen Hel­din des Buchs Welt­wis­sen und Kul­tur­tech­ni­ken ver­mit­telt (und mit dem Kind wächst). Fürs ers­te wür­de mir ja sowas wie eine freund­lich „anlau­ten­de“ vir­tu­el­le Tas­ta­tur rei­chen. Gibt es aber nicht, oder?