Die Zahl der Computerspiele, die ich wirklich gerne mag, ist sehr begrenzt. In den letzten Tagen ist eines dazu gekommen, das komplett gewaltfrei ist. Ob Oskar Stålbergs Townscaper wirklich ein Computerspiel ist, oder vielleicht eher eine Meditation über den Zusammenhang zwischen Begrenzungen, Ästhetik und Kreativität, ist mir dabei noch nicht ganz klar. Dennoch lässt sich Zeit damit verbringen. Dabei entstehen dann Städte wie die oben gezeigte, die an Venedig erinnern.
Das Spielprinzip ist einfach: am Anfang steht eine scheinbar unbegrenzte Wasserfläche, unter der ein organisch geformtes Gitter liegt. An jedem Punkt dieses Rasters lassen sich per Mausklick Bauelemente platzieren, aufeinander stapeln oder löschen. Auswählbar ist die Farbe aus 15 vorgegebenen Farbtönen, wobei jede Farbe auch subtile Änderungen in der Gestaltung mit sich bringt. Mit der Maus lässt sich die 3D-Ansicht steuern.
Das ist alles. Alles weitere entscheidet ein ausgeklügeltes, aber vorgegebenen Regelwerk – schräges Dach oder Flachdach, Tür oder Fenster, Innenhof mit Begrünung oder Straßenfläche – all das hängt davon ab, welche Elemente in der Umgebung platziert sind. Beispielsweise wird eine von Häusern komplett umschlossene Fläche begrünt, wenn auch nur ein Haus fehlt, wird sie als Platz, Terrasse oder Flachdach dargestellt.
Aus dem Miteinander von hartem Regelwerk (das allerdings im Spiel auch erst entdeckt werden muss), einer ausgesprochen schönen Gestaltung der einzelnen Elemente und kleinen Details wie auffliegenden Tauben oder Schmetterlingen ergibt sich der Reiz dieses Spiels. Die Städte und Bauwerke, die so entstehen, haben eine durchgehende Ästhetik, können aber doch ganz unterschiedlich aussehen – und laden dazu ein, sich Geschichten dazu auszudenken.
Townscaper gibt es als Vorab-Version u.a. bei Steam, kostet dort etwa 5 €.