Notizen zu Praxistheorie und Umweltverhalten, Teil I

I am a hard bloggin' scientist. Read the Manifesto.

In die­sem Text ver­su­che ich, in meh­re­ren Blog­ein­trä­gen mei­ne Ideen zum Zusam­men­hang von Pra­xis­theo­rie und Umwelt­ver­hal­ten zu ord­nen, ohne bereits ein glat­tes und geprüf­tes „End­pro­dukt“ vor Augen zu haben. Und weil’s dann doch schnell ziem­lich lang wird, darf jetzt auf „wei­ter­le­sen“ kli­cken, wer in ver­mut­lich recht sozio­lo­gi­schem Deutsch zuerst ein­mal mehr über Pra­xis­theo­rie erfah­ren will. Das Umwelt­ver­hal­ten kommt im zwei­ten Teil dran …

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Kurzeintrag: Klimaschwindel-Schwindel (Update 2)

Das ame­ri­ka­ni­sche Heart­land Insti­tu­te geht u.a. mit einer Lis­te von 500 Wis­sen­schaft­le­rIn­nen hau­sie­ren, die angeb­lich hin­ter der Posi­ti­on ste­hen, dass es kei­nen rele­van­ten mensch­ge­mach­ten Kli­ma­wan­del gibt. Ein kri­ti­sches Blog hat jetzt begon­nen, die auf die­ser Lis­te ste­hen­den Wis­sen­schaft­le­rIn­nen zu befra­gen, was sie denn davon hal­ten – und her­aus­ge­fun­den, dass min­des­tens fünf­zig davon nicht ein­mal bekannt ist, dass sie auf die­ser Lis­te stehen:

„I don’t belie­ve any of my work can be used to sup­port any of the state­ments lis­ted in the artic­le.“ – Dr. Robert Whit­taker, Pro­fes­sor of Bio­geo­gra­phy, Uni­ver­si­ty of Oxford
„Plea­se remo­ve my name. What you have done is total­ly une­thi­cal!!“ – Dr. Svan­te Bjorck, Geo Bio­sphe­re Sci­ence Cent­re, Lund University

Usw. Auch die auf­ge­lis­te­ten deut­schen Wis­sen­schaft­le­rIn­nen, z.B. Prof. Dr. Ste­fan Rahmstorf vom renom­mier­ten Pots­dam Insti­tut für Kli­ma­fol­gen­for­schung, schei­nen mir zu einem gro­ßen Teil nicht auf eine sol­che Lis­te zu gehö­ren. Trotz­dem wird damit mun­ter Lob­by­is­mus betrieben …

Update: (7.5.2008) Inzwi­schen gab es eine Reak­ti­on des Heart­land-Insti­tu­te – der Titel der Lis­te wur­de geändert …

Update 2: (14.5.2008) Ein paar lesens­wer­te Blog-Reak­tio­nen zu die­ser Ange­le­gen­heit. Media­les Echo gab’s aller­dings bis­her nur in Neuseeland.

„Zu viel großstädtische Leere“

Am Frei­tag gab es eine Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung zum wei­te­ren Vor­ge­hen der Stadt bei der Umge­stal­tung der „erwei­ter­ten Innen­stadt“ zwi­schen Thea­ter und KG II (Platz der Alten Syn­ago­ge). Ich konn­te auf­grund fami­liä­rer Ver­pflich­tun­gen lei­der nicht hin­ge­hen, konn­te aber dafür im heu­ti­gen Sonn­tag einem umfang­rei­chen Bericht von Jens Kitz­ler – der den Titel „Zu viel groß­städ­ti­sche Lee­re“ trägt, den ich mir für die­sen Ein­trag aus­ge­lie­hen habe – ent­neh­men, dass ich mit mei­nen Beden­ken bei wei­tem nicht allei­ne da stehe.

KG II, I
Im Som­mer wird die Grün­flä­che vor dem KG II viel­fach (und viel­fäl­tig) genutzt

Im Okto­ber 2007 wur­de die Jury­ent­schei­dung für die Umge­stal­tung des Platz bekannt­ge­ben. Lei­der sind im ver­link­ten Bei­trag nur die Fotos vom Ist-Zustand ent­hal­ten (sie­he auch oben). Hier kön­nen die Wett­be­werbs­er­geb­nis­se ein­ge­se­hen wer­den. Den ers­ten Prei­sen gemein­sam ist, dass die bis­her viel­fach geglie­der­te Raum­si­tua­ti­on – erhöh­te Grün­flä­che vor dem KG II, Fahr­rad­ab­stell­plät­ze, Gedenk­plat­te für die Alte Syn­ago­ge mit Baum­be­stand, Rotteckring/Platz der Uni­ver­si­tät als mehr­spu­ri­ge Stra­ße, Thea­ter­vor­platz mit wie­der­um Rasen­flä­chen – durch eine gro­ße Stein­plat­te ersetzt wer­den soll. Das kommt nicht von unge­fähr, weil es mehr oder weni­ger der Wett­be­werbs­aus­schrei­bung entspricht.
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Kurzeintrag: Hamburger MV mit Live-Chat (Update: MV stimmt für den Koalitionsvertrag)

Wie ich gera­de sehe, über­trägt die Ham­bur­ger GAL ihre Mit­glie­der­ver­samm­lung zum Koali­ti­ons­ver­trag nicht nur live (mehr zur Tech­nik), son­dern ermög­licht es auch, beglei­tend zu chat­ten – der­zeit sind 130 Leu­te dabei. Trägt Par­tei­tags­at­mo­sphä­re, auch wenn die Stim­mung im Saal (wohl eher pro) und im Chat­room (lin­ke Kri­tik) wohl sehr unter­schied­lich ist.

Update: (17:00) Soeben wur­de der Ver­trag in offe­ner Abstim­mung mit gro­ßer Mehr­heit angenommen. 

Die Chat-Debat­te par­al­lel zur Über­tra­gung war ganz inter­es­sant – nicht nur wegen der offen­sicht­lich unter­schied­li­chen Mehr­heits­ver­hält­nis­se, son­dern auch, weil so in Echt­zeit deut­lich wur­de, wie wer auf wen reagiert – bspw. exter­ne Super­lin­ke, die sich dann plötz­lich über grü­ne Frau­en­quo­ten auf­re­gen und der­glei­chen mehr. Soll­te bei mehr Par­tei­ta­gen gemacht werden ;-)

In der Nach­de­bat­te geht’s jetzt – par­al­lel zur auf dem Bild­schirm lau­fen­den Ehrung von Wil­fried Mai­er – um die Fra­ge, ob in vier Jah­ren rot-rot-grün mög­lich sein wird oder nicht (wg. stu­rer Lin­ken, stu­ren SPD oder GAL unter 5%; oder aus ideo­lo­gi­schen Grün­den bei den Liebesheiratsfans).