In eigener Sache: Länderratsbewerbung

Ich habe lan­ge gezö­gert, habe jetzt aber doch mei­nen Hut in den Ring gewor­fen für die Wahl der Län­der­rats­de­le­gier­ten bei unse­rem Par­tei­tag am nächs­ten Wochen­en­de. Wer möch­te, kann nach dem Klick mein gera­de ein­ge­reich­tes Bewer­bungs­schrei­ben lesen und kommentieren.

Bewer­bung als (stell­ver­tre­ten­der) Länderratsdelegierter

Lie­be Delegierte,

seit Dezem­ber 2005 bin ich baden-würt­tem­ber­gi­scher Basis­de­le­gier­ter für den Län­der­rat, also für unse­ren klei­nen Bun­des­par­tei­tag. Wenn Ihr möch­tet, bin ich bereit, die­ses Amt erneut aus­zu­üben – je nach Bewer­ber­la­ge auch als stell­ver­tre­ten­der Delegierter.

Ich habe an allen Län­der­rats­ter­mi­nen mei­ner bis­he­ri­gen Amts­zeit teil­ge­nom­men, zuletzt am 19. März die­sen Jah­res in Mainz. Gleich­zei­tig habe ich ver­sucht, über Twit­ter, Face­book und mein Blog die­se Län­der­rats­ter­mi­ne zu kom­mu­ni­zie­ren. Ich glau­be, dass mir das ganz gut gelun­gen ist.

Dass ich mit mei­ner Bewer­bung trotz­dem etwas zöge­re, und sie jetzt auch erst für die Tisch­vor­la­ge ein­ge­reicht habe, hängt mit zwei Din­gen zusammen.

Zum einen hat sich bei mir pri­vat eini­ges ver­än­dert. Ich arbei­te nicht mehr an der Uni­ver­si­tät Frei­burg, son­dern bin seit Juni 2011 regel­mä­ßig in Stutt­gart, zunächst als per­sön­li­cher Mit­ar­bei­ter von Alex­an­der Salo­mon MdL mit Schwer­punk­ten in der Netz- und Hoch­schul­po­li­tik, seit kur­zem als par­la­men­ta­ri­scher Bera­ter der Land­tags­frak­ti­on für die The­men­fel­der Medi­en­po­li­tik, Kul­tur­po­li­tik und Netz­po­li­tik. Die­se neue Auf­ga­be macht mir Spaß, sie ist aber auch her­aus­for­dernd. Ich stel­le die Ver­ein­bar­keit eines Par­tei­am­tes mit der beruf­li­chen Tätig­keit für die Land­tags­frak­ti­on nicht grund­sätz­lich in Fra­ge – man­che mögen auch dies tun -, stel­le aber fest, dass mei­ne „freie“ Zeit für das ehren­amt­li­che Par­tei­en­ga­ge­ment sich deut­lich redu­ziert hat.

Der zwei­te Grund hat etwas mit mei­ner Unzu­frie­den­heit mit dem Gre­mi­um Län­der­rat zu tun. All­zu­oft hat­te ich den Ein­druck, dass Reprä­sen­ta­ti­ons­funk­tio­nen – bei­spiels­wei­se die Medi­en­prä­senz vor wich­ti­gen Land­tags­wah­len – stark in den Vor­der­grund rück­ten, dass die Funk­ti­on der inner­par­tei­li­chen Mei­nungs­bil­dung zwi­schen den gro­ßen Par­tei­ta­gen, die ich in Zei­ten wie die­sen wich­ti­ger denn je fin­de, die aber nicht erfüllt wur­de. Die vom Bun­des­vor­stand vor­ge­leg­ten Anträ­ge wur­den in der Regel ohne jede Ände­rung und mit einer vor­her­seh­ba­ren Debat­te durch­ge­wun­ken, Kon­tro­ver­sen kamen kaum vor. Damit ist der Län­der­rat für die Par­tei aber lang­wei­li­ger, als dies not­wen­dig wäre – gleich­zei­tig fehlt der Par­tei ein Ort, an dem eine alle Län­der und Ebe­nen ein­be­zie­hen­de inner­par­tei­li­che Mei­nungs­bil­dung mög­lich wäre. Kurz­um: der Län­der­rat ver­schenkt unnö­ti­ger­wei­se Poten­zia­le, und müss­te drin­gend refor­miert wer­den – das ist aber aus der „Basis­po­si­ti­on“ her­aus kaum einzufordern.

Trotz die­ser bei­den Din­ge bin ich ger­ne bereit, euch und uns erneut im Län­der­rat zu ver­tre­ten, wenn Ihr das möch­tet. Für Rück­fra­gen ste­he ich ger­ne bereit.

Schö­ne Grüße

Till Wes­ter­may­er

P.S.: Kurz zur Per­son – Sozio­lo­ge, 36 Jah­re alt, 2 Kin­der, wohn­haft in Frei­burg, Arbeits­ort Stutt­gart, Mit­glied im KV Breis­gau-Hoch­schwarz­wald. Spre­cher der BAG Wis­sen­schaft, Hoch­schu­le, Tech­no­lo­gie­po­li­tik. Grü­ner Blog­ger. Par­la­men­ta­ri­scher Bera­ter für Medien‑, Kul­tur- und Netzpolitik.

3 Antworten auf „In eigener Sache: Länderratsbewerbung“

  1. Machst du dei­ne Diss denn nicht mehr wei­ter, oder muss das ohne Anstel­lung als wiss. MA neben­her laufen?

    Bin lus­ti­ger­wei­se seit Som­mer auch in Stutt­gart tätig. In Zuffenhausen. ;)

    1. Gute Fra­ge. Aller­dings waren mei­ne bis­he­ri­gen Uni-Anstel­lun­gen alle nicht auf mei­ne Diss. bezo­gen – inso­fern war sie schon immer ein Neben­her­pro­jekt – das erst­mal neben­her auch wei­ter­läuft. Ob sich das durch­hal­ten lässt, muss ich sehen.

  2. Falls das wer noch nicht auf ande­ren Kanä­len mit­ge­kriegt hat: Ich bin trotz – oder wegen? – einer „Wut­bür­ger­re­de“ bei meh­re­ren Alter­na­ti­ven wie­der zum Län­der­rats­de­le­gier­ten gewählt wor­den. Viel­leicht lag’s am Zitat von Dota & den Stadt­pi­ra­ten am Ende mei­ner Rede – „viel zu viel Ärger, viel zu wenig Wut“. Und viel­leicht auch am Ver­spre­chen, mich dafür ein­zu­set­zen, dass der Län­der­rat zu einem für die Par­tei, die Innen- und die Außen­wir­kung attrak­ti­ve­ren Gre­mi­um wird, als er es heu­te ist.

    Also: auch an die­ser Stel­le dan­ke allen, die mit unter­stützt haben!

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