Mal wieder ein Leserbrief in der taz – inhaltlich geht’s um die Frage, ob es sinnvoll ist, vor der Wahl zu sagen, was nach der Wahl möglich ist, oder nicht. Habe ich hier noch ein bißchen ausführlicher dargestellt; uter den Kommentaren ist auch ein schöner Leserbrief von Thorsten Deppner, den die taz aber wohl leider bisher nicht abgedruckt hat. Meiner wurde auch mal wieder deutlich gekürzt …
Klare Ansage
betr.: „Die grüne Gefahr“, taz vom 6. 10. 10Achtung: Nicht die eigenen Projektionen (aus dem fernen Berlin) mit dem verwechseln, was in Baden-Württemberg gerade passiert. Winfried Kretschmann mag in mancher Hinsicht zu kritisieren sein. Dass er klar sagt, dass auch die Grünen nicht garantieren können, dass Stuttgart 21 in einigen Monaten noch umkehrbar ist, rechne ich ihm hoch an. Dass ist doch genau das Gegenteil der üblichen himmelblauen Wahlversprechen, die nach der Wahl dann klammheimlich und mit eingezogenem Schwanz abgeräumt werden. Ob WählerInnen so viel Ehrlichkeit honorieren, weiß ich nicht.
Als politischer Stil ist es jedenfalls begrüßenswert, klar die eigenen Ziele zu benennen und gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass auch die politische Handlungsmacht neu gewählter Regierungen ihre Grenzen hat. Wie übrigens auch der Volksentscheid.
TILL WESTERMAYER, Freiburg