Dass die Universität Freiburg noch nicht reif für eine Frau ist, sage nicht ich, sondern das hat gerade – bedauernd – der Universitätsratsvorsitzende Weitzmann mitgeteilt. Und zwar im öffentlichen Teil der Senatssitzung, in der soeben der Rektor gewählt wurde. Damit war er nicht der einzige, bei dem zwischen den Zeilen eine große Sympathie für Prof. Elisabeth Cheauré herauszuhören war. Auch Prof. Schwengel hat in seinem gewunden-grundsätzlichen Bericht aus der Senatsfindungskommission ziemlich deutlich anklingen lassen, dass die drei Bewerbungen, die zuletzt noch im Rennen waren, mindestens gleichwertig waren. Und ebenso war aus fast allen Wortmeldungen der Senatsmitglieder herauszuhören, dass die Chance, auch auf höchster Führungsebene deutlich zu machen, dass die Universität es ernst mit Gleichstellung meint, eigentlich besser genutzt worden wäre.
Abgestimmt wurde dann trotzdem – zumindest öffentlich bekundet und an einen entsprechenden Fachschaftenbeschluss gebunden – selbst von den vier Studierenden im Senat im Sinne der Staatsraison: das Ergebnis des formal korrekten Verfahrens wird akzeptiert, die Universität steht geschlossen zu ihrer Führung.
In Zahlen waren es dann allerdings doch 11 Nein-Stimmen und 4 Enthaltungen; mit 18 Ja-Stimmen war die Mehrheit für Prof. Hans-Jochen Schiewer damit zwar eindeutig, aber nicht überwältigend (Konstantin weist darauf hin, dass ein ja irgendwie erwartbares studentisches Nein zu einem Ergebnis von 13 14:15:4 geführt hätte; einer der wenigen Momente, wo die studentischen Senatsmitglieder mal echten Einfluss hatten – und damit auch die FSK, die die gewählte Linie vorgegeben hatte).
Ob mit diesem Ergebnis der nach dem Abgang des „Hoffnungsträgers“ Vosskuhle vermisste Schwung wieder zurückkommt, bleibt abzuwarten. Substantiell bedeutet das Ergebnis, dass sich nicht viel ändern wird. Aus dem kommissarischen Rektor wird der tatsächlich amtierende Rektor, das Rektorat bleibt, interessant ist nun, wer als Vizerektor/in bestellt wird.
Vielleicht aber ist selbst dieses Wahlergebnis ein Schritt für mehr Gleichberechtigung an der Universität Freiburg. Nicht nur hat fast jede/r das Wort im Mund geführt – auch der frischgewählte Rektor legte viel Emphase darauf, in Zukunft ganz viel für die Förderung junger Wissenschaftlerinnen (hoffentlich dann auch junger Wissenschaftler in ähnlichen Lebenssituationen) und für die Chancengleichheit an der Universität tun zu wollen. Ob das vor ein paar Wochen auch schon so gewesen wäre, kann nicht gesagt werden. Ich glaube es allerdings nicht. Der Einwand eines Dekans, mit dem Verzicht auf eine Frau als Rektorin auch die Gleichstellungsvorgaben bei Berufungen ins Absurde zu führen, muss damit nicht unbedingt zutreffen.
Gab es Überraschungen? Das Wahlergebnis war sicher keine, ich hatte es jedenfalls ungefähr so erwartet. Was mich überrascht hat, war der Vertrauensvorschuss der studentischen Senatsmitglieder, die sich öffentlich dazu bekannt haben, das Verfahren zu akzeptieren und Schiewer mitzuwählen. Wenig überraschend viel Unmut zwischen den Zeilen – auch bei einigen ProfessorInnen – über das Wahlverfahren selbst und das starke Gewicht des Universitätsrats. Tatsächlich überraschend für mich das Gewicht, dass Exzellenzinitiative, Rankings und Managementsrhetorik inzwischen gewonnen haben. Die Saat des Wettbewerbs ist hier sichtlich aufgegangen. Die jedenfalls nicht glänzend zu nennende Vorstellungsrede des neuen Rektors wimmelte nur von Qualitätsmanagement, Referenzen auf Leistung und Exzellenz (auch in der Lehre), Managementmethoden und Wettbewerben (zwischen den vielen Unverbindlichkeiten waren auch ein paar positiven Häppchen für jede/n versteckt).
Es wurde klar, dass die Universität Freiburg versuchen wird, sich als europäische Spitzenuniversität zu positionieren. Ob dies tatsächlich über den Werkzeugkasten der BWL gelingen kann, muss dahingestellt bleiben. Sowohl Prof. Schwengel als auch der neue Rektor fanden sich jedenfalls als Universität in der Zeitenwende, in einer Phase der Unsicherheit, in einer historischen Situation. Auch die Eliteuniversität Freiburg schaut gebannt auf die Schlange Exzellenzinitiative II. Als Reaktion auf Unsicherheit und Herausforderungen wurde – und da war mir dann eher unbehaglich zumute – von allen Seiten nicht nur Zusammenhalt, sondern vor allem auch eine starke Führung gewünscht; die Sehnsucht nach „dem starken Mann“ scheint es in der wahrgenommenen Krise auch im professoralen Korpus zu geben. Weder der jetzt Gewählte noch Prof. Cheauré entsprechen, so wirkt es jedenfalls momentan, diesem Phänotyp. Das kann nur gut sein für das Binnenverhältnis der Universität.
Warum blogge ich das? Weil ich es spannend fand, die Debatte mitzuerleben. Nicht als einziger übrigens: der Senatssaal 1199 war gut gefüllt. Vom Verfahren her bot die Uni dabei allerdings kein gutes Bild. Das Mikro war sehr leise, der Beamer warb munter für Windows, und statt um 15:15 zu beginnen, wurde die Öffentlichkeit, kaum hatte sie sich gesetzt, erst einmal für eine halbe Stunde aus dem Saal geworfen. Was in dieser halben Stunde unter den gewählten Senatsmitgliedern passierte, wird wohl ebenso Geheimnis bleiben wie die Frage, welches Universitätsratsmitglied für die legale, aber doch äußerst unerwartete Nachnominierung in der Kandidatenfrage verantwortlich war. Mein Tipp: den Senatsmitgliedern wurde die Legalität des gewählten Prozesses verdeutlicht. Aber das ist nur Spekulation.
Update: (30.7.2008) Die Badische Zeitung berichtet heute groß darüber, dass Prof. Cheauré das Wissenschaftsministerium aufgefordert hat, zu prüfen, ob die Rektorenwahl in Freiburg rechtmäßig war. Sie begründet dies einerseits mit dem Verfahren der nachträglichen Zulassung eines weiteren Bewerbers, zum anderen aber auch damit, dass die Wahl nicht dem Gleichstellungskonzept der Uni entsprochen hat (u.a., weil in der Stellenausschreibung explizit Frauen zur Bewerbung aufgefordert waren).
Interessant dabei finde ich, welcher Stellenwert dabei dem auch hier als Überschrift gewählten Satz zukommt, dass die Universität noch nicht reif für eine Frau sei. Ich hatte Herrn Weitzmann in der Sitzung des Senats so verstanden, dass er mit diesem Satz ausdrücken wollte, dass er die Bewerbung von Prof. Cheauré inhaltlich sehr gut fand, dass es aber nicht möglich war, dafür eine Mehrheit im Universitätsrat zu finden. In der BZ wird dagegen Adelheid Hepp von der UnterstützerInnen-Gruppe für Prof. Cheauré mit der Aussage zitiert, dass sie diesen Satz diskriminierend finde. Hier scheint es also sehr unterschiedliche Interpretation zu geben.
Ich kann verstehen, dass der Satz als diskriminierend empfunden werden kann (insbesondere, wenn der Kontext nicht klar ist). Genau betrachtet wird hier jedoch nicht gesagt, dass die Frau nicht geeignet sei, sondern dass die Universität – über die der Satz ja eine Aussage macht – ein Problem hat. Dann ist jedoch nicht der Satz diskriminierend, sondern die Tatsache, dass er als zutreffende Beschreibung der Umstände und Zustände verstanden werden muss. Wenn die Universität Freiburg ein Ort wäre, an dem es keine geschlechtsspezifische Diskriminierung gibt, wäre es falsch, einen solchen Satz zu äußern. Wenn es jedoch stimmt, dass die Universität damit ein Problem hat, dann ist er nicht diskriminierend, sondern letztlich eine schallende Ohrfeige für alle Universitätsratsmitglieder (egal welchen Geschlechts), die Prof. Cheauré verhindern wollten.
Der zweite mögliche Vorwurf in der Kritik an besagtem Satz, nämlich der, dass Prof. Cheauré so auf ihr Geschlecht reduziert wird, ist m.E. schon eher richtig. Dass hat allerdings auch viel damit zu tun, dass vor der Wahl genau mit dem Argument, dass es gut wäre, wenn die Uni mal eine Frau an die Spitze setzen würde, haussieren gegangen wurde (auch von mir).
Relevant finde ich übrigens auch, dass eine andere Aussage nicht viel stärker betrachtet wird, nämlich die von Prof. Schwengel (ich meine jedenfalls, dass u.a. er dies gesagt hat; auch in der Rede von Herrn Weitzmann waren möglicherweise ähnliche Aussagen enthalten), dass ja „eigentlich“ alle BewerberInnen gleich gut gewesen sein. An der lässt sich meines Erachtens nämlich viel stärker deutlich machen, dass bei gleichermaßen geeigneten BewerberInnen Geschlecht als diskriminierender Faktor verwendet wurde.
Update 2: (8.8.2008) Inzwischen wird auch in nature news über die Freiburger Rektorwahl berichtet.
Eine eindeutige Mehrheit ist das doch gerade nicht – wann gab es schon so einen schlechten Wert bei einer Rektor-Wahl (oder irgendeiner Wahl mit nur einem Kandidaten)? Das übliche symbolische Abstrafen von enttäuschten GegenkandidatInnen hätte in einer Enthaltung bestanden – hier haben ein Drittel mit Nein gestimmt. Auf die Folgen eines Neins der Studierenden weist Du selbst hin (übrigens wäre es dann 14:15:4 ausgegangen).
Die Sitzung vorhin habe ich ganz ähnlich erlebt wie Du. Das Management-Gerede in seiner ganzen geistigen Armut war wieder einmal beeindruckend. WissenschaftlerInnen, die vom Habitus her auch DAX-Unternehmen leiten könnten, sind mir fast noch suspekter als Manager im Universitätsrat.
Teilst Du auch die Einschätzung (heute sogar in einem Leserbrief vorgetragen), dass die Badische Zeitung übers Wochenende mit der Brechstange versucht hat, Schiewer durchzubringen (die beiden Nominierten hätten kein Format, es herrsche Sehnsucht nach schwacher Führung etc.)? Was könnten die Gründe sein?
@filtor: Ich traue das der BZ ehrlich gesagt nicht so ganz zu. Eher vielleicht der Person (wer auch immer das war), die der BZ gesteckt hat, was in der Findungskommission herausgekommen ist – und da natürlich den eigenen Spin hinzufügen konnte. Ich sehe die Badische also eher als Werkzeug, das von der Seilschaft – in Ermangelung eines besseren Wortes – die dieses Ergebnis wollte, instrumentalisiert worden ist. Scheint mir jedenfalls die plausiblere Theorie zu sein.
Aufmerksamkeitsökonomisch ein kurzer Hinweis darauf, dass ich dem Beitrag oben ein längliches Update zum BZ-Artikel „Cheauré fordert Prüfung“, der heute erschienen ist, beigefügt habe.
Ute Köhler (Stuttgarter Zeitung) hat schon am 2.7. die Argumente für Herrn Schiewer geliefert. Sie wurde so inspiriert, dass sie gleich sechs mal den Verfassungsrichter Andreas Voßkuhle erwähnte. Diese Argumente haben offensichtlich die Herren Weitzmann und Schwengel sowie Frau Hepprich für die Studentinnen brav wiederholt. Und Frau Villinger schweigt. Da wollten Einige schlichte kleine Freiburger Karos häkeln.
Jetzt prüft Minister Frankenberg und Freiburg glaubt, dass der einfach abnickt. Till, Du weist aber darauf hin, dass inzwischen die Zeitschrift NATURE sich der Sache annimmt („German professor in sex discrimination battle“). Damit kommt das Ganze mit wumms ins schläfrige Freiburg zurück.
Laut Uni-Homepage sind im Universitätsrat auch die Herren Brender (ZDF), Grunwald (DFG) und Kast (BASF). Was werden die zu all dem sagen, wenn RTL oder SAT1 erstmal bei denen im Büro stehen? Ob die die Gefahr für die Uni erkennen?
Zumindest vom Minister könnten wir es ja erwarten…
@fanpost: Ich muss zugeben, dass ich durchaus auch zu denen gehöre, die davon ausgehen, dass Frankenberg die Entscheidung abnicken wird. Der Weg von nature zu SAT1RTLetc. ist dann doch ein bißchen weit, und die Skandalmedien haben noch nicht wahrgenommen, dass hier ein Skandal zu finden ist (wieso sollten sie auch – seit wann, Achtung, Sarkasmus – gilt ein Verstoß gegen den Gleichberechtigungsartikel des GG als Skandal?). Im ZDF wird dank der Mitgliedschaft von Herrn Brender garantiert nichts kommen, und die DFG wird dank der Mitgliedschaft von Herrn Grunwald wohl auch nichts unternehmen. So jedenfalls mal meine Einschätzung der Dinge.
Zum „nature“-Artikel (der ja online erschienen ist, ich glaube nicht, dass er es in die Printausgabe schafft): zwei Dinge finde ich daran interessant.
Erstens die Tatsache, dass die Pressesprecherin der Uni Freiburg bestätigt, dass das Wissenschaftsministerium eine Nachprüfung vornimmt. Bzgl. des Ausgangs einer solchen Prüfung bin ich wie gesagt skeptisch, aber das ist ja immerhin schon etwas.
Zweitens finde ich an dem „nature“-Artikel interessant, wie das ganze hier in den Kontext des deutschen Wissenschaftssystems insgesamt gestellt wird. Einerseits bestätigt das die Aussage, dass die Uni Freiburg (als in dieser Hinsicht sehr typisches und auch sehr konservatives Beispiel für das deutsche Wissenschaftssystem) weiterhin systematisch Frauen diskriminiert und „noch nicht reif“ dafür ist, eine qualifizierte Frau zu wählen (was keine Entschuldigung für den Prozess in Freiburg darstellt, wohl aber eine Kontextuierung). Andererseits habe ich hier deutlich mehr Hoffnungen, dass u.a. der „Fall Cheauré“ etwas bewegt. Das wird nämlich spätestens dann wieder auf den Tisch kommen, wenn der nächste große DFG-Antrag oder Exzellenzinitiativantrag weder strukturell noch inhaltlich was zur Umsetzung der Gleichberechtigung an der Uni Freiburg enthält. Für eine Rektorin Cheauré sehe ich in den nächsten Jahren schwarz; dass das ganze Theater als Hebel dafür genutzt werden kann, in Freiburg und – wie es in dem „nature“-Artikel vorgeschlagen wird, auch generell – etwas für mehr Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen, kann ich mir dagegen wohl vorstellen.
@Till: Interessante Sichtweise. Ich glaube dagegen nicht, „dass das ganze Theater als Hebel dafür genutzt werden kann, (..) etwas für mehr Gleichberechtigung zu erreichen (..).“ Wieso denn? Wenn es jetzt nicht geklappt hat, warum sollte es in 6 Jahren klappen? Dann zählt doch wieder der „Erfahrungsvorsprung“. Wenn es bei diesem Verfahren nicht geklappt hat, warum dann bei jedem anderen wichtigen Posten?
Nein. Entweder der Frankenberg beendet den Spuk jetzt, oder Du kannst das auf Jahre hin vergessen.
Ausserdem finde ich schon, dass „das ganze Theater“ Nachrichtenwert hat. „sex discrimination battle“ und „green city“ kann man zu was Ähnlichem zusammenfassen wie „Südsee-Bsirske“.
Wenn ich es richtig gelesen habe, dann waren es ja keine RCDS-Stimmen, die Schiewer (und damit das ganze Verfahren) im Senat gestützt haben, oder?
@fanpost: Wenn du mehr Gleichberechtigung an „nächstes Mal wird’s ne Frau“ festmachst, magst du recht haben. Ich meinte aber eher, dass z.B. das von der Unileitung ungeliebte „Zentrum für Anthropologie und Gender Studies“ (ZAG) eigentlich genau jetzt auf den Tisch hauen könnte und darauf hinweisen, dass die Uni anscheinend dringend mehr fachliche Genderkompetenz braucht und dass das ZAG dementsprechend unterstützt werden muss. Oder dass die nächsten DFG-Begehungen und ‑Begutachtungen genauer auf die Geschlechterstruktur der ForscherInnen schauen. Und sowas.
Nachrichtenwert: bisher scheint news.google.de zufolge kaum irgendwo irgendwas aufgeschlagen sein, jedenfalls nicht im Skandalbereich. Durchaus Berichte darüber, dass das Verfahren überprüft werden soll, aber RTLSAT1BILD scheinen noch nichts gemerkt zu haben. Aber – wirklich böse gesagt – warum sollte die Diskriminierung von Frauen für die großen Massenmedien auch ein Skandal sein, sind doch selbst gut geübt darin?
Zum studentisches Abstimmverhalten im Senat: 3 x BUF (darunter Grüne), 1 x Jusos.
@Till: Du hast doch jetzt nicht geschrieben, „mehr Gleichberechtigung ist, wenn der Kerl den Posten kriegt und die Frauen mehr Geld für Gender Studies“, oder? Das wäre der Zynismus alter Männer.
Andererseits würde das die auffällige Stille der Gleichstellungsbeauftragten erklären: Eine Rektorin wäre halt schlecht fürs „Gleichstellungsgeschäft“.
Die Chefredakteure der Massenmedien fliegen bestimmt auch 1. Klasse in die Südsee und schreiben dennoch über „Südsee-Bsirkse“. Der Nachrichtenwert könnte darin liegen, dass in einer „Grünen Stadt“ mit „Grünen Stimmen“ derart offen eine Frau diskriminiert wird. Die Empörung über diese Scheinheiligkeit kann dann vom eigenen Versagen ablenken.
Oder macht die Cheauré am Ende mit dem Schiewer eine „Doppelspitze“?
@fanpost: die langjährige Beobachtung des Systems Uni Freiburg stärkt möglicherweise meine Neigung zum Zynismus.
Aber nochmal: ich finde es nicht gut, was passiert ist, glaube aber nicht daran, dass (via Rechtsanwalt, Minister oder spontanen Massenprotest) Schiewer doch noch davon abgehalten wird, offiziell ins Amt eingeführt zu werden. Realpolitisch gesehen halte ich es deswegen (und meine das nicht zynisch) für sinnvoller, den ganzen Vorgang jetzt dazu zu nutzen, möglichst viel für Gender Studies, Gleichstellungsbeauftragte und ähnliches herauszuholen (durchaus mit dem Drohpotenzial des Skandalösen), statt sich am Spitzenposten festzubeißen. Ist nicht toll, aber meiner Einschätzung nach effektiver.
Und grün ist die Uni ja nun wirklich nicht.
@Till: Zynismus siegt. Frankenberg hat abgenickt.
Schlichte, kleine Freiburger Karos gehäkelt.
Schade, Chance vertan.
@fanpost: Na, das Ministerium hat halt genau so reagiert, wie es konservative Ministerien gerne tun. Ich hab’s gerade in der Badischen Zeitung gesehen.
Was mir allerdings noch unklar ist: damit ist der Weg „Aufsichtsbeschwerde beim Ministerium“ erledigt; in einem der Zeitungsartikel hieß es auch, Prof. Cheauré würde versuchen, arbeitsrechtliche Schritte einzulegen. Das wäre ja nochmal was anderes (auch wenn ich da ebensowenig an den Erfolg glaube).
Wieso Chance vertan? Er gibt doch lustige Interviews zu Mittelalter, Hofstaat, Bundespräsident und seinem Hochzeitstag. Vielleicht möchte der Minister einfach auch mal einen Hofnarren.