So hübsch kann die Dreisam tosen, wenn es Hochwasser hatte. Wie die Wikipedia in Bezug auf Bernhard Maier schreibt, kommt der Name Dreisam nicht vom Zusammenfluss mehrer Quellflüsse, sondern ist keltischen Ursprungs: *tragisamā, „die sehr schnelle“. Da macht der Fluss in diesen Tagen seinem Namen alle Ehre. Und erinnert zugleich an die vorgeschichtliche Besiedlung des Landstrichs.
Photo of the week: Concrete art IX
Das hier ist ein (kleines) Stück des Kunstwerks „Bandstand“ von Nathan Coley, das seit kurzem den Stadtteileingang mitgestaltet (mehr bei flickr).
Der Schnee gehört nicht dazu – Weihnachten soll es hier übrigens bis zu 20 °C haben, und auch die gestrige Wintersonnenwende bot Sonne und blauen Himmel, und keineswegs Schnee.
Aber ich will nicht schon wieder über das Wetter schreiben. Ob mir „Bandstand“ gefällt? Ich bin mir noch nicht so sicher. Auf den ersten Blick wirkt das Werk wie eine Bauruine, die irgendjemand hier vergessen hat. Auf den zweiten Blick fällt dann auf, dass ein Baum die Betonplatte durchwächst. Das sorgt bei Wintersonne für fein gezeichnete Astschatten und kann interessant werden, wenn der Baum mal größer ist. Der dritte Blick ist einer in die aktuelle Ausgabe der Stadtteilzeitung fürs Rieselfeld, in der ein bisschen das Konzept erläutert wird – Aneignung durch die Bevölkerung, vielleicht sogar tatsächlich Nutzung als Bühne für eine Band.
Ob das klappt, bleibt abzuwarten. Eigentlich ist das Rieselfeld schon der richtige Stadtteil dafür; beim Aneignen wird hier nicht lange gefackelt. Ein bisschen Zweifel habe ich beim Ort – der liegt dann doch eher „vor“ als „im“ Stadtteil. Ob sich da, zwischen Schnellstraße und Straßenbahn, ein Fest hinwagt?
Photo of the week: A clear Stuttgart night I
Der Vorteil daran, dass die Tage im Winter kürzer sind, sind die hinreißend beleuchtenden Nächte rund um den Stuttgarter Landtag. Das fängt beim nächtlichen Blick aus dem Bürofenster im Haus der Abgeordneten an und endet nicht beim nächtlichen Eckensee-Panorama – tiefblauer Himmel mit dem gelb leuchtenden Neuen Schloss und dem angestrahlten goldenen Hirschen vom Kunstverein spiegeln sich im schwarzen Wasser. Wenn ich nicht in dem Moment meist schnell zum Zug müsste, wären das Motive, die ich häufiger (und vielleicht auch mal mit Stativ …) fotografieren würde.
In die Kuppel unter dem goldenen Hirsch wird der Landtag übrigens umziehen, während das Haus des Landtags (der Glaskubus aus den 1950ern) umgebaut wird. Da bin ich mal gespannt, wie sich das auswirkt, wenn die Wege zwischen Fraktion und Plenarsaal noch länger werden, als sie es jetzt schon sind.
Photo of the week: Autumn road II
Ein Nachteil an meinem Job mit zwei intensiven Tagen in Stuttgart besteht darin, dass die Zeit extrem schnell vergeht. Ist wirklich der Herbst schon wieder vorbei?
Eine letzte Erinnerung an den diesjährigen Herbst – inzwischen liegt draußen Schnee, und taut wieder, und fällt wieder. Und taut wieder. Allmählich sollte ich wohl auch mal meine Wohnung weihnachtlich dekorieren, Plätzchen backen, Kerzen anzünden und Weihnachtsgeschenke einkaufen. Also all das, was zu einer besinnlichen Vorweihnachtszeit gehört. Hmm.
Wir hatten ja am 1. Advent Parteitag. Dass da Plätzchen verteilt wurden, fand ich nicht schlecht. Dass neben dem Redepult eine Kerze flackerte – hmm. Klar, Licht in der dunklen Jahreszeit, schöne Tradition – aber eben doch ganz eindeutig christlich-abendländisch konnotiert. Lohnt es sich, sich darüber zu ärgern? Oder reicht es, wie bei der innerstädtischen Weihnachtsbeleuchtung, die Ästhetik mitzunehmen und die Symbolik zu ignorieren? Wird es Zeit für eine AG Säkulare Grüne?
Photo of the week: Dry leaf
Letzten Sonntag habe ich das erstaunlich warme Novemberwetter für einen ausgedehnten Waldspaziergang genutzt. Dieses Wochenende sitze ich auf unserem Landesparteitag und wundere mich, wann es Winter wird. Erkältungsmäßig sieht es jedenfalls schon arg danach aus, dass der Winter im Kommen ist. Na ja, wird ja irgendwie auch Zeit (und den ersten Schnee hatten wir dieses Jahr ja auch schon).





