Viele Augen sehen mehr! – Antrag zur grünen Netzpolitik für Baden-Württemberg

Coloured paper cards

Heu­te ist die zwei­te Ver­sen­dung der Dele­gier­ten­un­ter­la­gen für den 11. Lan­des­aus­schuss von Bünd­nis 90/Die Grü­nen Baden-Würt­tem­berg bei mir ange­kom­men. Halt, der ers­te Satz muss ein­la­den­der klin­gen und darf nicht so ein Polit-Kau­der­welsch ent­hal­ten. Also noch­mal: am 26. Juni wer­den die baden-würt­tem­ber­gi­schen Grü­nen über Netz­po­li­tik reden. Auf dem „klei­nen Par­tei­tag“, der bei uns Lan­des­aus­schuss heißt, und der in Mann­heim statt­fin­det. Der Par­tei­tag ist öffent­lich, wer sich das anschau­en will, und in der Gegend ist, kann also ger­ne dazukommen. 

Als Ko-Autor des Netz­po­li­tik-Antrags – Schwer­punk­te sind digi­ta­le Teil­ha­be und Ansprü­che an eine grü­ne Infor­ma­ti­ons­wirt­schaft – möch­te ich aber herz­lich dazu ein­la­den, schon vor­her die Gele­gen­heit zu Ergrei­fen, mit­zu­re­den. Auch, weil ich selbst glau­be, dass der Antrag zwar gut ist, aber durch­aus noch bes­ser sein könn­te. Des­we­gen möch­te ich das Ange­bot machen, dass alle, die Inter­es­se dar­an haben, dass die Grü­nen Baden-Würt­tem­berg sich netz­po­li­tisch gut auf­stel­len, hier einen Ort fin­den, Ände­rungs­wün­sche anzu­mel­den. Mehr dazu nach dem Klick.
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In eigener Sache: „Service temporarily unavailable“ – 503

Dass Stra­to nicht unbe­dingt die bes­te Lösung ist, um ein Word­Press-Blog zu hos­ten (zumin­dest mit einem der klei­ne­ren Pake­te), weiss ich. Das äußert sich z.B. in dem doch recht lah­men Sei­ten­auf­bau. Trotz­dem liegt mein Blog da seit gerau­mer Zeit, und die Schwel­le, über einen Ser­ver­um­zug nach­zu­den­ken, ist mir bis­her zu hoch. 

Ein Pro­blem, das im Zusam­men­hang mit Stra­to oft berich­tet wird, ist der „Feh­ler 503 – Ser­vice tem­po­r­a­ri­ly unavilable“. Bis­her dach­te ich, dass das eben schlicht ein Zei­chen von Über­las­tung ist – zuvie­le Zugrif­fe par­al­lel, zu wenig par­al­le­le Daten­bank­ver­bin­dun­gen mög­lich oder so. Hen­ning hat mir jetzt berich­tet, dass er beim Kom­men­tie­ren repro­du­zier­bar die­sen Feh­ler bekommt – wäh­rend ande­re in der glei­chen Zeit kom­men­tie­ren konn­ten. Seltsam! 

Mit ein wenig Goog­len bin ich auf eine mög­lich Lösung gekom­men: im Bereich „Ser­ver­Si­de Secu­ri­ty“ unter den Paket-Ein­stel­lun­gen ist (auto­ma­tisch) ein ler­nen­der Spam-Fil­ter für „Gäs­te­buch­ein­trä­ge“ akti­viert. Der scheint manch­mal ein biß­chen über­eif­rig zu sein – zudem kann Word­Press selbst ganz gut mit Spam umge­hen. Ich habe die­sen Fil­ter jetzt deak­ti­viert und hof­fe, dass das die 503-Quo­te ein wenig senkt.

In eigener Sache: Flattr

Flattr trans­pa­rent machen: 

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Flattr ist ein Ver­such, frei­wil­li­ge Micro­pay­ments für Blog­bei­trä­ge etc. zu eta­blie­ren: wer bei Flattr Mit­glied wird, zahlt eine gewis­se Monats­ge­bühr (bis­her zwi­schen 2 und 20 €) und kann dann auf die Flattr-But­tons kli­cken, die in Blogs, aber auch für ande­re Inhal­te ein­ge­bun­den wer­den kön­nen. Die eige­ne Monats­ge­bühr wird auf alle in einem Monat ange­klick­ten Bei­trä­ge umge­legt (wenn ich 10 Sachen ange­klickt habe, und 2 € zah­le, kriegt jede 20 Cent). Gleich­zei­tig gibt es ent­spre­chend Geld für eige­ne Inhal­te, die von ande­ren Flattr-Nut­ze­rIn­nen ange­klickt wor­den sind. Ein biß­chen mehr Hin­ter­grund gibt es bei Spree­blick.

Das gan­ze ist in der Beta-Pha­se, und vie­le sind noch ein biß­chen skep­tisch, wie und ob das den funk­tio­niert. Ich auch. Ich habe jetzt trotz­dem mal um eine Ein­la­dung gebet­telt, und heu­te dann Flattr in mein Blog ein­ge­baut. Nicht in der Hoff­nung auf gro­ße finan­zi­el­le Erträ­ge, son­dern zum Ausprobieren. 

Das Ein­bau­en ging eini­ger­ma­ßen ein­fach: es gibt ein offi­zi­el­les Plug­in für Word­Press, das auch mit Word­Press 2.8.4 zu funk­tio­nie­ren scheint (obwohl es offi­zi­ell erst für die neue­re Ver­si­on 2.9 frei­ge­ge­ben ist). Beim auto­ma­ti­schen Anfü­gen der But­tons gab es Kon­flik­te mit ande­ren Plug­ins, des­we­gen sind die­se in den Sei­ten­tem­pla­tes von Hand ein­ge­fügt. Dane­ben habe ich noch einen But­ton für mein Blog als gan­zes ange­legt (ganz unten in der Sei­ten­leis­te unter „Kaf­fee­kas­se“).

Die But­tons funk­tio­nie­ren so, dass sie nur von ande­ren Flattr-Mit­glie­dern ange­klickt wer­den kön­nen. Beim ers­ten Mal, dass ein But­ton erfolg­reich ange­klickt wur­de, wird eine Mel­dung an Flattr geschickt, die dort den Bei­trag samt URL anlegt (wäre schön, wenn das bei der VG Wort auch so ein­fach gin­ge – Plugin?). 

Wer Java­script aus­ge­schal­tet hat, oder mein Blog per RSS-Feed liest, bekommt von dem gan­zen nichts mit. Und wer Aner­ken­nung aus­spre­chen will, das aber nicht mit Geld ver­knüp­fen möch­te (eine phi­lo­so­phisch span­nen­de Fra­ge, die­ser Zusam­men­hang), kann auch ein­fach auf den „Like“-Button (das klei­ne Gesicht unter jedem Bei­trag) kli­cken. Der zählt lokal die belieb­tes­ten Bei­trä­ge und hat auch nichts mit dem der­zeit dis­ku­tier­ten Face­book-Like-It-But­ton zu tun. Den ein­zu­bau­en war mir dann doch zu blöd.

Kurz: danah boyd zu Facebook

Ich hat­te ja da und da ein biß­chen was dazu geschrie­ben, wofür Face­book genutzt wird, und war­um es trotz aller Daten­schutz­be­den­ken wei­ter­hin von vie­len ver­wen­det wird. Mit den neus­ten Ent­wick­lun­gen bin ich mir da gar nicht mehr so sicher – dass „How to dele­te my face­book account“ ganz oben unter den Goog­le-Such­an­fra­gen ran­giert, ist ein Zei­chen für eine gewis­se Trendwende. 

Wie dem auch sei: ges­tern und heu­te hat die Netz­wis­sen­schaft­le­rin danah boyd zwei lan­ge Blog­bei­trä­ge zu Face­book – sie hat u.a. dazu geforscht – ver­öf­fent­licht, die auf jeden Fall gele­sen wer­den müssen.

Face­book and „radi­cal trans­pa­ren­cy“ (a rant)
The batt­le that is under­way is not a batt­le over the future of pri­va­cy and publi­ci­ty. It’s a batt­le over choice and infor­med con­sent. It’s unfol­ding becau­se peo­p­le are being duped, tri­cked, coer­ced, and con­fu­sed into doing things whe­re they don’t under­stand the con­se­quen­ces. Face­book keeps say­ing that it gives users choices, but that is com­ple­te­ly unfair. It gives users the illu­si­on of choice and hides the details away from them „for their own good.“

Face­book is a uti­li­ty; uti­li­ties get regu­la­ted
I hate all of the uti­li­ties in my life. Veno­mous hat­red. And becau­se they’re mono­po­lies, they feel no need to make me app­re­cia­te them. Cuz they know that I’m not going to give up water, power, sewa­ge, or the Inter­net out of spi­te. Nor will most peo­p­le give up Face­book, regard­less of how much they grow to hate them.

Blogbezogene Hinweise

1. möch­te ich drauf auf­merk­sam machen, dass ich mei­ne Blogroll (naja, gro­ße Tei­le, ich bin jetzt erst­mal von den Blogs aus­ge­gan­gen, die ich rela­tiv regel­mä­ßig lese) auf eine eige­ne Unter­sei­te aus­ge­la­gert habe. Die steht hier:

Blogroll-Sam­mel­sei­te

Falls wer rein­gu­cken möch­te und Anmer­kun­gen dazu hat, neh­me ich die ger­ne ent­ge­gen.* Der Topos „Nach­hal­tig­keit“ fehlt noch völ­lig (da ver­wei­se ich doch gleich mal auf die Bio-Emma-Lis­te). Aber wer Blogs zu Sci­ence Fic­tion, Netz­po­li­tik oder mit und von Grü­nen lesen will, fin­det auf der Sam­mel­sei­te schon einiges.

Ich den­ke auch noch drü­ber nach, auf der Sei­te jeweils einen hal­ben Satz Kom­men­tar zu jedem Blog zu schreiben.

2. Falls jemand hier Erfah­run­gen mit Flattr gemacht hat, wür­den mich die inter­es­sie­ren. Bringt das was (mal abge­se­hen vom Gefühl, eine gute Idee gleich von Anfang an zu unterstützen)?

* Auch im Sin­ne von: „Was, du liest xyz nicht? Unbe­dingt nachholen!“.