Laufende Gesetzgebungsvorhaben – Verfasste Studierendenschaft in Baden-Württemberg wieder einführen – und so Dinge wie die Exzellenzinitiative, die mich heute auf Trab hielt, führen – ebenso wie ein Berlinbesuch beim Kongress „grün.links.denken“ letztes Wochenende und ein Berlinbesuch für den Sonderländerrat „Fiskalpakt“ am auf dieses folgenden Wochenende – dazu, dass ich mit dem inzwischen doch sommerlich gewordenen Wetter kaum was erholsames anfangen kann. Na, mal sehen, wie lange es so bleibt. Und immer wieder (aber das ist glaube ich eher typisch Freiburg als sonst was) abrupte Wechsel zwischen Monsunregen und stechender Hitze – beides (draußen) eh nicht so mein Ding.
Work in progress: Für eine linke, grüne Netzpolitik (Version 0.1)
Vorbemerkung
Der folgende Text ist ein Entwurf. Teils Blogeintrag, teils erste Fassung eines Manifests für eine grüne, linke Netzpolitik, beruht der Text maßgeblich auf den Diskussionen des Workshops „Netzpolitik“ beim Kongress „grün.links.denken“. In diesem Pad* kann an diesem Text weitergearbeitet werden. Ich bin gespannt – auch auf Kommentare derjenigen, die die Ausgangsthesen nicht teilen.
[Ergänzung 0:08 Und weil es dazu auf Twitter noch einen heftigen Schlagabtausch gab: Das Papier ist nicht als Angriff auf den anderen grünen Flügel gemeint. Klar ist vieles von dem, was ich anhand linker grüner Grundwerte (also nicht alleinig linksgrüner oder „flügellinker“ Grundwerte!) an Positionen ableite, in der Partei Konsens. Oder es scheint zumindest so zu sein. Ich bin überzeugt davon, dass es gut ist, wenn wir uns gerade in einer Zukunftsfrage wie der Netzpolitik auch in unserer Partei in eine programmatische Auseinandersetzung begeben – zwischen den Flügeln und über diese hinweg, aber vor allem auch mit denen, die Netzpolitik als vielleicht gerade modisches Nischenthema abtun. Ich glaube, dass bei dieser über den Zirkel der Netzpolitiker_innen hinausgehenden Debatte durchaus Differenzen und unterschiedliche Gewichtungen sichtbar werden. Darüber müssen wir reden – und da sind die Flügel als Diskursgeneratoren ein richtiger Ort, um so eine Auseinandersetzung anzufangen!]
I. Das politische Feld und sein Gegenstand
In den letzten Jahren hat sich Netzpolitik zu einem ausgewachsenen politischen Feld entwickelt. Das Netz, die zentrale Infrastruktur unserer globalen Netzwerkgesellschaft, und alle damit verbundenen Entwicklungen sind durch und durch politisch.
Am Netz hängen Fragen wie die nach gesellschaftlicher Teilhabe und nach der Art und Weise, wie Arbeit, Bildung und Demokratie in Zukunft ausgestaltet sein sollen. Das Netz ist ein transnationaler Raum – gleichzeitig ist es weder immateriell noch extraterritorial. Unter allen Apps und Kommunikationsströmen liegen Kabel und Rechenzentren. Grün gedacht: Energie und Rohstoffe. Und klar: die Gesetze, ob sie jetzt passen oder nicht, gelten auch dann, wenn Kommunikationen und Transaktionen im Internet stattfinden.
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Photo of the week: Poppy red
Es lebe der Paradigmenwechsel! Oder die knappen Kassen. Jedenfalls fällt mir nicht nur von meiner Haustüre im Freiburger Rieselfeld, sondern in immer mehr Städten auf, dass das „Straßenbegleitgrün“ seltener abrasiert wird als früher. Zum Teil werden sogar Wildblumenmischungen ausgesät. Mittelstreifen oder wie bei uns das Ufer des Baches vor der Haustür bergen damit immer wieder hübsch blühende Überraschungen. Derzeit z.B. wächst entlang unserer Straße der rote Mohn. Freut mich.
Bäh, Betreuungsgeld

Bauwagen der Waldkinderkrippe hier im Freiburger Rieselfeld – U3-Betreuung der anderen Art
Unter dem immer wieder gerne um eine Keule gewickelten Slogan der „Wahlfreiheit“ ist die bayrische Splitterpartei CSU gerade dabei, bundesweit ziemlich viel Geld für ein ziemlich dämliches Projekt festzulegen – für das sogenannte Betreuungsgeld, das an Eltern gezahlt werden soll, die keine Hartz-IV-EmpfängerInnen sind und die ihr Kind (ein bis drei Jahre, meine ich) nicht in die Kita schicken. Und zwar sollen diese Eltern (hallo, Patchworkfamilien!) monatlich 100 Euro bekommen, später dann 150 Euro.
Der Fluss ohne Form. Eine Kritik der Liquid Culture Declaration
Jörg Blumtritt, Benedikt Köhler und Sabria David haben vor einigen Wochen eine Erklärung abgegeben – die Declaration of Liquid Culture.
Dem Spiel mit dem Adjektiv liquid (flüssig, auch: liquide, zahlungsfähig; vielleicht auch sowas wie das neue open) entsprechend nehmen die AutorInnen als ihr Leitmotiv das Bild des Flusses der Geschichte, der jetzt – an den Marschlanden der Postmoderne vorbei – in die konturenlose offene See der Gegenwart fließt. Orientierung auf diesem Meer – im Zusammenhang mit dem Internet kein neues Bild (Bickenbach/Maye 1997) – geben nur noch die Sterne.
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