Und schon wieder ist ein Jahr fast vorbei; dieses hier ist das letzte Foto der Woche für 2014. Kurz vor Jahresende und passend zu den Feiertagen gab’s dann doch noch Schnee (das erste Mal dieses Jahr, oder?). Jedenfalls: Viel Spaß im Winterwetter, und vorsorglicherweise schon mal ein guten Rutsch!
Die SPD-Wahlwoche würde das Problem nicht lösen
WELT und Spiegel online ist zu entnehmen, dass SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi sich einige Gedanken dazu gemacht hat, wie die Wahlbeteiligung gesteigert werden kann. Mit Blick auf den Kern von Demokratie ist eine hohe Wahlbeteiligung ein sinnvolles Ziel, auch wenn z.B. die PEGIDA-Märsche Menschen anlocken, bei denen ich mir gar nicht so sicher bin, ob ich mich über deren Wahlrecht freuen soll – und obwohl taktisch gesehen eine geringere Wahlbeteiligung durchaus auch gut für kleinere Parteien (wie Bündnis 90/Die Grünen) sein kann.
Aber gehen wir mal davon aus, dass eine höhere Wahlbeteiligung für eine Demokratie grundsätzlich etwas Gutes ist. Heute liegt sie bei Bundestagswahlen bei rund 70 Prozent, bei Landtags- und Kommunalwahlen oft noch einmal deutlich darunter. Wikipedia visualisiert schön, wie die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen in den ersten Jahren der jungen Bundesrepublik angeklettert auf ein Niveau von 86–87 Prozent angestiegen ist, dann 1972 einen Spitzenwert von über 90 Prozent erreicht hat und sich seitdem – mit einigen Schwankungen – im Rückgang auf das heutige Niveau von rund 70 Prozent befindet. Der erste deutliche Einbruch erfolgte dabei von 1987 auf 1990 – die erste Wahl, in der auch in der ehemaligen DDR (die bei der „Volkskammerwahl“ von 93 Prozent Wahlbeteiligung erreichte) der Bundestag gewählt wurde.
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Aneignung, Macht und kultureller Wandel
Wintersonnenwende – ein Fest, das in ziemlich vielen Religionen/Kulturen gefeiert wird. Ausgangspunkt ist eine beobachtbare Tatsache: die Tage werden wieder länger, es wird heller; gleichzeitig setzt oft der „richtige“ Winter ein. Was daraus gemacht wird, wie gefeiert wird, all das ist Kultur. Und die ist bekanntlich extrem wandlungsfähig.
Ich mag das Konzept der kulturellen Aneignung. Menschen sind in der Lage dazu, sich Stücke aus unterschiedlichen Traditionen herauszubrechen und in ihre eigenen Traditionen zu übernehmen. Bei dieser Übernahme verändern sich Ideen und Rituale, es entsteht etwas Neues. Insofern ist kulturelle Aneignung ein Motor für kulturellen Wandel, für Innovation, ganz pathetisch gesagt auch für Fortschritt.
Was genau von wem wann erfunden wurde, interessiert vielleicht HistorikerInnen, spielt aber eigentlich keine Rolle. Finde ich jedenfalls. Oder ist das zu einfach? Wie weit müssen Traditionslinien und historische Assoziationen mitgedacht werden, wenn ein Ritual, ein Fest, eine kulturelle Angewohnheit, kurz, eine Praktik, angeeignet, verändert und übernommen wird?
Photo of the week: Wet leaf detail III (not a fish)
Kurz: Weihnachtszeit
Es ist dunkel. Am Morgen, selbst an den Tagen, an denen ich halbwegs spät, also nach acht, aufstehen kann. Am Abend sowieso, oft schon um vier. Dazwischen hartnäckige Wolken, die sich nicht niederschlagen, aber den ganzen Tag in ein solches Dämmerlicht tauchen, dass das nun ganz inadäquat scheinende Wohnzimmerlicht nicht ausgemacht wird. Immerhin: die wenigen jetzt strahlend hell wirkenden Augenblicke am Mittag, wenn die Wolkendecke sich verzieht, muntern auf; ebenso der gelbe Schein der Fenster im Viertel beim Spaziergang in der Dämmerung, begleitet vom Geschrei der Krähenschwärme. Ein Weihnachtsschimmer, sagt das Kind. Wenn es jetzt noch schneien würde – doch das tut es nicht.
Dunkelheit und Dämmerlicht also. Und, bekanntermaßen, wenig Besinnlichkeit. Die letzten Termine des ausgehenden Jahres, in den Dezember hinein gestopft. Die anstehenden freien Tage, die doch immer auf die vorherige Erledigung der anstehenden Aufgaben drängen. Dazwischen Weihnachtsfeiern. Dazu Planungen – Geschenke und Wunschlisten, nicht zu vergessen, die diffizile Koordinationsarbeit, die Weihnachten der spätmodernen Standardfamilie aufnötigt.
Kein Wunder, dass alle latent gestresst sind, und entsprechend reagieren. Müdigkeit. Die Nase voll haben. Gerne auch ein saisonaler Schnupfen. Und am 24.12. dann das furiose Finale.




