Kurz: Endspiel im Kampf um die Zukunft der Erde

Wie über Kli­ma­wan­del reden? Das Sci­ence-Fic­tion-Maga­zin io9 stellt eine Arti­kel­se­rie zum #COP21 in Paris unter die Über­schrift „Future Earth“ und spricht von der Woche, in der die Zukunft der Erde ent­schie­den wird. 

Ich bin hin- und her­ge­ris­sen, ob ich die­ses „Framing“ gut fin­de oder nicht. Die (bedroh­te) Erde als Sym­bol des pla­ne­ta­ren Umwelt­schutz­ge­dan­kes  so neu nicht – von den Apol­lo-Bil­dern über Buck­mi­nis­ter Ful­lers Space­ship Earth und den „Ear­th­day“ bis zur aktu­el­len grü­nen Kam­pa­gne „Es gibt kei­nen Pla­net B“ (Pla­ne­ten, Leu­te!). Und abge­se­hen von der Nicke­lig­keit, dass es dem Pla­ne­ten Erde reich­lich egal ist, wie die Kli­ma­ver­hält­nis­se sich gestal­ten, Erde hier also syn­onym für „Mensch und Umwelt“ steht, eine glo­bal gedach­te Mensch­heit und der Sta­tus quo der ter­res­tri­schen Öko­sys­te­me, ist die Aus­sa­ge ja durch­aus rich­tig: Es geht jetzt dar­um, die poli­ti­schen Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, die aus­schlag­ge­bend dafür sind, wie bewohn­bar die­ser Pla­net in 30, 60, 90 Jah­ren sein wird. Es geht um unse­re kon­kre­te Zukunft als Erdbewohner*innen.

Aber trotz­dem: Kampf um die Zukunft der Erde klingt nach schlech­ter Sci­ence Fic­tion. Und schlim­mer noch: das Pro­blem des mensch­ge­mach­ten Kli­ma­wan­dels mit all sei­nen Kon­se­quen­zen wird durch den Bezugs­punkt Erde so groß, dass es fast unlös­bar erscheint – betrifft uns alle, aber ich als Ein­zel­per­son, Haus­halt, Stadt, Bun­des­land, Staat, Kon­ti­nent kann eh nichts tun, solan­ge nicht … Wie also über Kli­ma­wan­del reden, ohne zu beschö­ni­gen, und ohne durch Alar­mis­mus Untä­tig­keit zu produzieren?

Photo of the week: Klimademo 38

Klimademo 38

 
Laut Zei­tung rund 1400 Men­schen, ich hät­te sogar 2000 geschätzt, haben in Frei­burg bereits ges­tern dem eisi­gen, nie­se­li­gen Wet­ter getrotzt und grenz­über­schrei­tend für ein bes­se­res Kli­ma demonstriert. 

Kurz: Ho, ho, heute-show!

Die Reich­wei­te der heu­te-show ist beein­dru­ckend – unge­fähr ein Dut­zend Men­schen haben mich im Lauf des Tages schon dar­auf ange­spro­chen, dass ich dort einen Gast­auf­tritt hat­te. Genau­er gesagt: Dass die heu­te-show ab 31:15 in der Sen­dung vom 27.11.2015 ein paar Sät­ze aus mei­ner Rede zur Zeit­po­li­tik raus­ge­pickt hat. Ich hat­te (Kin­der, Kli­ma­de­mo, …) bis gera­de eben noch kei­ne Zeit, mir das anzu­schau­en, hat­te aber eine Ver­mu­tung – „Es leuch­tet jetzt hier das rote Licht, ich kom­me zum Schluss – mei­ne Zeit ist zu Ende“. Bingo! 

Dazu noch „wir brau­chen alle mehr Zeit“ (stimmt ja auch), und fer­tig ist der Scherz über den grü­nen Par­tei­tag. Was zeigt, dass auch Poli­tik ein biss­chen mehr Zeit als die 15 Sekun­den heu­te-show-Schnipp­sel braucht. Ich emp­feh­le den län­ge­ren Bei­trag der Gast­red­ne­rin Jut­ta All­men­din­ger (WZB) und die Reden von Gesi­ne Age­na und Bet­ti­na Jarasch.

Und wer wis­sen will, wie ich die drei Minu­ten Rede­zeit gefüllt habe, bevor die Rede­zeit­am­pel am Pult auf­leuch­te­te und die heu­te-show zuge­schla­gen hat, fin­det mei­nen Bei­trag bei phoe­nix ab 23:33 – oder hier die gesam­te Debatte:

* Und wem das nicht reicht: Hier ist der Beschluss zur Zeit­po­li­tik.

Zweitausend Wörter zum Zustand der Partei

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Es wäre falsch, Alter und poli­ti­schen Stil gleich­zu­set­zen. Es gibt grau­en­haft kon­ser­va­ti­ve 16-Jäh­ri­ge (und nicht alle davon wer­den irgend­wann mal Minister*in), und es gibt Rentner*innen, die ganz vor­ne am Puls der Zeit sind. Und die Dele­gier­ten­bän­ke waren bunt gemischt besetzt. Trotz­dem ist mir auf­ge­fal­len, dass inzwi­schen vie­le der zen­tra­len grü­nen Protagonist*innen jün­ger als die Par­tei sind. Die wur­de die­ses Jahr 35 Jah­re alt. Die­se Gene­ra­ti­on setzt seit eini­ger Zeit die The­men und besetzt Pos­ten und Positionen. 

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