Die Kuhherde im Naturschutzgebiet hier hinter dem Freiburger Rieselfeld wirkte auf der ausgedörrten Herbstwiese im tief stehenden Licht doch sehr, als sei sie eigentlich Kulisse für einen Western. Immerhin: Westrand der Stadt!
Kurz: Adulting
Ich bin 41 Jahre alt, habe – zumindest die Hälfte jeder Woche – zwei Kinder, seit längerem einen Uniabschluss und seit einiger Zeit auch eine feste Stelle. Ich lebe in einer eher kleinen Mietswohnung, habe weder Führerschein noch Auto, und finde trotz dem frühen Aufstehen, das sich durch das Pendeln zur Arbeit bzw. das In-die-Schule-Schicken der Kinder ergibt, ab und zu doch, dass sich mein Leben gar nicht so sehr verändert hat seit der Zeit, als ich studiert habe. Im englischsprachigen Raum (bzw. in dem Ausschnitt, der bei mir via Twitter davon ankommt …) findet hinter dem Begriff „adulting“ (in etwa: „erwachsene Dinge tun“) immer mal wieder eine Debatte darüber statt, was Erwachsensein im 21. Jahrhundert eigentlich ausmacht. Ich lese zum Beispiel immer noch viel Science Fiction und Fantasy – machen Erwachsene sowas? Lego für Erwachsene, Popmusik, viel Zeit zum Vergnügen vor dem Bildschirm, ob das jetzt – bei mir eher nicht so – der Serienkonsum via Netflix, Computerspiele oder – das doch viel – soziale Medien sind, eine nur vage Annäherung an erwachsene Kleidungstandards. Lesenswert ist hier z.B. der Beitrag und die darunter stehende Debatte im Blog des SF-Autors Charles Stross unter dem Titel „Forever young?“. Haben sich die Konventionen geändert und passen schlicht nicht mehr zu den in der Kindheit gelernten Erwartungen? Oder hat unsere Gesellschaft (jedesmal, wenn ich aus Berlin komme, denke ich, da vielleicht noch mehr als anderswo) das Erwachsensein verlernt?
Photo of the week: Blue sky, yellow leafs II
Ich mag ja den Herbst. Und das Frühjahr. Also die Jahreszeiten, in denen Tage und Nächte etwa gleich lang sind, in denen es nicht zu kalt und nicht zu heiß ist, und in denen es besonders schöne Fotomotive gibt. Zum Beispiel das Herbstlaub, das sich allmählich verfärbt und in der Sonne leuchtet.
Nachdenken über Parteien, Teil II
Eigentlich wollte ich im zweiten Teil meines „Nachdenkens über Parteien“ noch was zur Böll-Tagung letztes Wochenende schreiben. Aus aktuellem Anlass muss das allerdings warten. Vielmehr geht’s jetzt um …
Splitter 2: … die nicht geführte Kursdebatte und ihre Folgen
In den letzten Tagen gab es ein paar Mal innerparteilich ziemlich viel Aufregung. Ein Anlass dafür war die Information darüber, dass der Vorstandsvorsitzende von Daimler als Gastredner zur diesjährigen Bundesdelegiertenkonferenz (BDK) eingeladen ist. Mir erschien das halbwegs plausibel – schließlich ist eines der heißen Themen der BDK der allmähliche Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor (unter dem Slogan: „Rettet die deutsche Autoindustrie“). Und zu dieser Debatte auch mal zu hören, was Daimler sich so an Mobilitätszukunft vorstellt, ist ja nun nicht ganz uninteressant.
Dass es dabei bei einseitiger Propaganda bleiben würde, erschien mir nicht als besonders plausibel. Schließlich kenne ich unsere Delegierten und weiß, dass diese nicht einfach nur höflich klatschen, sondern sich durchaus zu Wort melden. Und selbst ein prominent eingeflogener Gastredner mit knappem Zeitbudget wird nicht umhinkommen, ein bisschen Kontext und Widerrede mitzukriegen.




