Als Vegetarier betrifft mich der Pferdefleischskandal nicht so wirklich. Könnte eine oder einer jedenfalls denken. Aber eigentlich ist der Pferdefleischskandal, wie die x Lebensmittelskandale davor, eher ein Symptom dafür, dass insgesamt irgendetwas nicht stimmt mit unserer hochindustrialisierten Lebensmittelindustrie – und, das muss mitgedacht werden, mit den Einkommensverhältnissen.
Ich habe mal nachgeschaut. Im Jahr 2012 habe ich monatlich etwa 260 Euro für „Haushalt“ ausgegeben. Das sind in meiner eigenen Statistik* vor allem Lebensmittel, aber auch Verbrauchsartikel wie Toilettenpapier, Geschirrspülmittel oder Shampoo. Dazu kommen Bargeldausgaben – vor allem für Kantinenessen beim Arbeiten und Verpflegung beim Pendeln. Das dürften nochmal um die 200 Euro pro Monat sein. Grob geschätzt gebe ich also monatlich 420 Euro für Lebensmittel aus. Für mich und zwei halbe** Kinder. Im Bioladen, und unterwegs eben – leider meist nicht sehr ökologisch – an Bahnhöfen und in Kantinen. Ich trinke keinen Alkohol, rauche nicht und esse kein Fleisch – all das würde vermutlich zu deutlich höheren Ausgaben führen, insbesondere dann, wenn ich an Bioqualität festhalte.
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