Koalitionsvertragswordles

wordle.net ist ein Tool, dass die häu­figs­ten Wör­ter aus Tex­ten in einer Wort­wol­ke (Grö­ße ent­spricht häu­fig) visua­li­sie­ren kann. Ich habe Word­le mal für die 200 häu­figs­ten Wör­ter über die Koali­ti­ons­ver­trä­ge aus Baden-Würt­tem­berg (Grün-Schwarz), Rhein­land-Pfalz (Rot-Grün-Gelb) und Sach­sen-Anhalt (Schwarz-Rot-Grün) drü­ber­lau­fen lassen. 

Die Aus­sa­ge­kraft der Ergeb­nis­se mögen ande­re beur­tei­len – auf­fäl­lig ist, dass das mit Abstand häu­figs­te Wort jeweils der Lan­des­na­me ist, und dass Ver­ben wie „unter­stüt­zen“, „för­dern“, „stär­ken“ (in Baden-Würt­tem­berg auch „ermög­li­chen“ und „wei­ter­ent­wi­ckeln“) eine gro­ße Bedeu­tung zukommt. Bei den Sub­stan­ti­ven sind vor allen poli­ti­schen The­men­fel­dern die „Men­schen“, das „Land“ und (in Sach­sen-Anhalt und Rhein­land-PFalz) die „Koali­ti­ons­part­ner“ zu nen­nen. Erst danach tau­chen dann „Unter­neh­men“ und „Hoch­schu­len“, „Schu­len“ und „Kom­mu­nen“ sowie The­men wie „Inte­gra­ti­on“, „Digi­ta­li­sie­rung“ (BW) und „Arbeit“ (RLP) auf.
Wordle Baden-Württemberg

Wordle

Wordle Sachsen-Anhalt

(Etwas auf­wän­di­ger wäre die Fra­ge, was pas­siert, wenn alle Begrif­fe weg­ge­nom­men wer­den, die in allen drei Koali­ti­ons­ver­trä­gen auf­tau­chen. Ob dann ein Pro­fil übrigbleibt?)

Wer wird dem 16. Landtag von Baden-Württemberg angehören?

Stormy green

Die Land­tags­wahl in Baden-Würt­tem­berg liegt jetzt auch schon wie­der zwei Wochen zurück, die ers­ten Gesprä­che zwi­schen den mög­li­chen Koali­ti­ons­part­nern GRÜNE und CDU haben statt­ge­fun­den, und ab 1. Mai läuft die Wahl­pe­ri­ode des 16. Land­tags von Baden-Würt­tem­berg und er wird sich offi­zi­ell kon­sti­tu­ie­ren. Anlass genug, um ein­mal der Fra­ge nach­zu­ge­hen, wer eigent­lich im zukünf­ti­gen Land­tag sit­zen wird. 

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Photo of the week: Dreifach

Dreifach

 
Es gab die­sen Moment ges­tern beim Wahl­abend der Frak­ti­on im Neu­en Schloss, als Win­fried Kret­sch­mann in den Wahl­sen­dun­gen von ARD, ZDF und SWR gleich­zei­tig zu sehen war. Tri­umph, mit 30,3 Pro­zent stärks­te Par­tei, 46 Direkt­man­da­te – aber auch die bit­te­re Erkennt­nis, dass eine wahr­lich dubio­se AfD es auf Anhieb mit 15 Pro­zent als dritt­stärks­te Kraft in den Land­tag schafft. Sah es am Anfang des Wahl­abends noch knapp aus, woll­te und woll­te sich doch kei­ne Mehr­heit für Grün-Rot ein­stel­len. Selt­sa­mer Schwe­be- und Zwi­schen­zu­stand, weil es erst wei­ter­geht, wenn FDP, CDU oder SPD sich bewe­gen. Ent­we­der in Rich­tung der bel­gi­schen Ampel, die knapp über eine Mehr­heit ver­fü­gen wür­de, oder in Rich­tung Ampel oder Grün-Schwarz. Die neue grü­ne Frak­ti­on: noch­mal deut­lich grö­ßer, vie­le neue Gesich­ter, mit 47 Pro­zent Frau­en­an­teil wohl die weib­lichs­te Frak­ti­on, die Baden-Würt­tem­berg je hat­te. Dank der Ver­lus­te der CDU an die AfD gehö­ren zu den neu gewon­ne­nen grü­nen Wahl­krei­sen auch wel­che, die bis­her noch nie ein grü­nes Man­dat hat­ten. Tra­gik des Wahl­sys­tems: Wer auf grü­ner Sei­te kein Direkt­man­dat erlangt hat, ist (mit einer Aus­nah­me, WK Wan­gen im RP Süd­würt­tem­berg) trotz Rekord­ergeb­nis­sen über­all nicht rein­ge­kom­men. Mensch­lich ganz beson­ders bit­ter im WK Wies­loch, wo unser AK-Vor­sit­zen­der Wis­sen­schaft, Kai Schmidt-Eisen­l­ohr, um 147 Stim­men den Wie­der­ein­zug ver­fehlt hat. Aber auch in den bei­den AfD-Direkt­man­dats­wahl­krei­sen Pforz­heim und Mann­heim lagen die grü­nen Kandidat*innen nur wenig hin­ter den gewähl­ten Direkt­man­da­ta­ren der AfD.

Inso­fern: Ein his­to­ri­sches Ergeb­nis für uns Grü­ne, für Win­fried Kret­sch­mann – aber auch ein Ergeb­nis mit bit­te­ren und dunk­len Unter­tö­nen. Jetzt heißt es: War­ten dar­auf, wie es weitergeht.

Wahl­kreis­er­geb­nis­se beim SWR (inter­ak­ti­ve Kar­te) und beim Sta­ti­schen Lan­des­amt.

Wahlaufruf

2016headerstilfrage

Am Sonn­tag kommt’s mal wie­der auf jede Stim­me an. Das ist leicht gesagt, stimmt dies­mal aber. Auch wenn die letz­te Umfra­ge von For­sa eine grün-rote Mehr­heit aus­weist, ist die­se noch längst nicht sicher. Der­zeit sehen die Zah­len noch so aus, dass weni­ge Pro­zent­punk­te dar­über ent­schei­den, wer Minis­ter­prä­si­dent wird: Ob Win­fried Kret­sch­mann MP bleibt, oder ob Gui­do Wolf zum Ober­blin­ker gemacht wird. 

Macht das einen Unter­schied? Defi­ni­tiv. Auf den Punkt gebracht geht’s dar­um, ob der Moder­ni­sie­rungs­kurs in Baden-Würt­tem­berg fort­ge­setzt wird, oder ob das Land wie­der bei Map­pus 2011 wei­ter­macht. Das ist nicht nur so dahin­ge­sagt, son­dern steht im Prin­zip im CDU-Pro­gramm. Auch Wolfs „Sofort­pro­gramm“ (wit­zi­ger­wei­se nicht vom CDU-Par­tei­tag beschlos­sen, son­dern nur von Herrn Wolf höchst­per­sön­lich ver­kün­det …) steht der kon­ser­va­ti­ve Roll­back drin: Stra­ßen­bau über alles statt Mobi­li­täts­ga­ran­tie, Aus für die Gemein­schafts­schu­le und zurück zur har­ten Selek­ti­on im Bil­dungs­sys­tem, Ende der öko­lo­gi­schen Moder­ni­sie­rung im länd­li­chen Raum, etwa im Jagd­ge­setz, und auch ein Zurück zur „Frau am Herd“ möch­te Wolf för­dern. (Ande­res in sei­nem Sofort­pro­gramm wird von uns übri­gens längst umge­setzt – etwa die Infor­ma­tik im Schul­un­ter­richt, steht im Bil­dungs­plan­ent­wurf, oder die Auf­sto­ckung des Per­so­nals bei der Poli­zei. Und auch das mit der poli­ti­schen Betei­li­gung von Frau­en kriegt Grün-Rot doch etwas bes­ser hin als die CDU, allen wohl­fei­len Ver­spre­chen des Herrn Kan­di­da­ten zum Trotz.)

2016wolfjpgBaden-Würt­tem­berg hat sich in den letz­ten fünf Jah­ren ver­än­dert. Das Land ist inno­va­ti­ver, offe­ner, moder­ner, öko­lo­gisch gewor­den. Oder genau­er: das Land war längst so weit – nur die Map­pus-CDU woll­te es lan­ge nicht wahr­ha­ben. Das heißt: Am 13. März geht es dar­um, ob die Fens­ter wie­der geschlos­sen wer­den, die Grün-Rot in Baden-Würt­tem­berg auf­ge­ris­sen hat. Das heißt, schlicht und ein­fach: Wer den neu­en Regie­rungs­stil und den grün-roten Moder­ni­sie­rungs­kurs bei­be­hal­ten will, muss am 13. März die Kandidat*innen der Grü­nen (oder zur Not die der SPD) wäh­len.