Angesichts der aktuellen Temperaturen (hier: 36 °C) hilft nur das Foto eines kühlen blauen Feuers …
Mehr Fotos vom Sonnwendfeuer auf dem Mundenhof gibt es bei Flickr.

Das Blog von Till Westermayer * 2002
Angesichts der aktuellen Temperaturen (hier: 36 °C) hilft nur das Foto eines kühlen blauen Feuers …
Mehr Fotos vom Sonnwendfeuer auf dem Mundenhof gibt es bei Flickr.
Sommersonnenwende – das Jahr ist halb vorbei, die Tage werden schon wieder kürzer, aber der Sommer fängt erst richtig an (mal sehen). Wir waren gestern wie fast jedes Jahr beim großen Sommersonnwend-Feuer auf dem Freiburger Mundenhof (kleiner Eindruck, mehr Fotos später). Tagsüber sah’s eher noch grau und regnerisch aus, am Abend blieb es aber trocken und dank des großen Feuers dann auch sehr warm. Ich freue mich, dass es in Freiburg eine Möglichkeit gibt, diesen astronomischen Merkposten als (sehr kindertaugliches) Fest zu feiern. Und wünsche allen einen schönen Sommer!
Ziemlich spontan bin ich heute doch zur Kundgebung vor unserem maroden Nachbarschafts-AKW Fessenheim mitgefahren. Mit der Entscheidung bin ich durchaus zufrieden – statt des angekündigten Regens bestes Demowetter, habe viele nette Leute getroffen, und bei den Reden gelernt, dass die aktuelle Anti-AKW-Front neben der Frage, ob Fessenheim jetzt endlich stillgelegt wird, wie es Hollande versprochen hat, insbesondere dort liegt, wo es darum geht, ob die EU Hinkley Point C subventioniert oder nicht. Kurzum: ein netter Demotag (auch wenn der Anlass, der 29. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe, alles andere als nett ist). Aus Freiburg sind fünf von Greenpeace organisierte Busse hingefahren, insgesamt waren es wohl so an die 3500 Menschen aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz jeden Alters.
Ach ja, Fotos habe ich auch gemacht – das komplette Demo-Foto-Set steht bei Flickr.
P.S.: SWR-Bericht.
Im Zug von Stuttgart nach Freiburg nolens volens zwei bildungsbürgerlichen Paaren im Rentenalter zugehört. Zu allem eine gut gebildete Meinung, Einigkeit zählt mehr als Fakten. Waren im Museum, Herbert hat das ja gut organisiert mit der Bahnfahrt. „Grün-Rot redet mit Beamten“, so die Schlagzeile. Der Chor: unerhört, die Beamten zu benachteiligen, Bayern überträgt die Tariferhöhung ja auch zeitgleich. Der Schmid kann’s halt nicht. Schwenk zur Stadtpolitik, Rieselfelder Naturschutzgebiet soll nicht bebaut werden. Der Chor: Unerhört, wenigstens prüfen müsse man, sind ja Fachleute, die Stadtplanungsrentner, einfach aufheben, grüne Wiesen gibt es ja auch anderswo. Die Stadtbau baut hässliche Reihenhäuser, kriegt sie nicht verkauft, 700.000, kein Wunder, kann halt nicht rechnen, die Stadtbau. Der Zug hält fahrplanmäßig in Lahr, der Chor: Da hält der sonst nie, sicher ein Sonderstopp der Deutschen Bundesbahn für einen Bundestagsabgeordneten, genau. Und iih, die Läuse kommen wieder, fast wie 1946 ist es jetzt in den Schulen.
Die beiden grauen Paare amüsieren sich prächtig mit ihrer vertrauten und beschwingten Besserwisserei. Zur Not wird die Wikipedia zitiert. Wichtig ist nur, Recht zu behalten. Weil: alle anderen haben ja keine Ahnung, und böser Wille steckt eh dahinter …
Gefreut haben die vier sich dann, dass sie trotz Verspätung noch die Anstalt angucken können. Finanziert aus „Zwangsgebühren“. Auch wenn die früher besser war. (Und ich frage mich, was die wohl wählen …)