Kurz: Politik des Existenziellen

Vor ein paar Tagen hat jemand auf Twit­ter ele­gant zwi­schen den­je­ni­gen unter­schie­den, für die die Kli­ma­kri­se eine exis­ten­zi­el­le Fra­ge ist, und den­je­ni­gen, die dar­in ein The­ma unter vie­len sehen. Jetzt fin­de ich den Tweet nicht mehr, sonst wür­de ich ihn hier zitie­ren. Denn die­se Unter­schei­dung erscheint mir sehr sinn­voll zu sein – gera­de auch im Hin­blick auf die Bun­des­tags­wahl. Und die Bil­der aus Stutt­gart, Tübin­gen und Reut­lin­gen – und jetzt, noch ein­mal hef­ti­ger, aus Rhein­land-Pfalz und Nord­rhein-West­fa­len, machen sehr deut­lich, was Kli­ma­kri­se als exis­ten­zi­el­le Fra­ge bedeu­tet. Mal ganz zu schwei­gen von Rekord­tem­pe­ra­tu­ren und Wald­brän­den in ande­ren Tei­len der Welt.

Und mög­li­cher­wei­se ist das tat­säch­lich, wenn sich jetzt nicht noch ein Sin­nes­wan­del bei der Uni­on und der FDP ein­stellt, das zen­tra­le Unter­schei­dungs­merk­mal für die Wahl­ent­schei­dung bei die­ser Bun­des­tags­wahl. Wer nicht ver­steht, war­um „Kli­ma plötz­lich ein The­ma ist“, wer glaubt, alles kön­ne so blei­ben, der wählt Uni­on oder FDP, und wird dann bit­ter über­rascht wer­den. Wer Kli­ma als Exis­tenz­fra­ge begreift, als Kri­se, bei der zu Han­deln nicht „nice to have“ ist, son­dern im Wort­sin­ne über­le­bens­wich­tig, der wählt ver­mut­lich Grün.

Damit will ich nicht sagen, dass das grü­ne Wahl­pro­gramm eine kom­plet­te Ant­wort auf die­se exis­ten­zi­el­le Fra­ge ent­hält – wohl aber Tei­le der Lösung, ein­zel­ne Puz­zle­stü­cke – und vor allem eben das über­grei­fen­de Ver­ständ­nis dafür, dass es hier um eine Über­le­bens­fra­ge geht, bei der jetzt gehan­delt wer­den muss. Jetzt, nicht irgend­wann, oder wenn es gera­de passt, oder wenn es nicht zu teu­er oder zu unbe­quem ist. Viel­leicht ist es gera­de das Merk­mal einer Kri­se, dass Ent­schei­dun­gen und poli­ti­sche Maß­nah­men not­wen­dig und den­noch unbe­quem und zumu­tend sind. Und dar­um geht es bei die­ser Wahl. 

Zeit des Virus, Update X

Summer, rain style

Im Mai hat­te ich geschrie­ben, wie schwie­rig es ist, an eine Imp­fung zu kom­men. Letzt­lich ist es mir dann doch gelun­gen, mich mit Astra­Ze­ne­ca imp­fen zu las­sen. Mor­gen steht dann die zwei­te Imp­fung an – nicht mit Astra­Ze­ne­ca, son­dern mit dem Impf­stoff von Biontech. Das soll, so die aktu­el­le Emp­feh­lung, bes­ser hel­fen gegen die inzwi­schen domi­nie­ren­de Del­ta-Vari­an­te. Auch mei­ne Teen­ager-Kin­der haben – ent­ge­gen der Sti­ko-Emp­feh­lung – inzwi­schen ihre ers­te Imp­fung hin­ter sich; ins­ge­samt habe ich den Ein­druck, dass es zumin­dest hier in der Gegend inzwi­schen kein Pro­blem ist, an einen Impf­ter­min zu kom­men. Im Gegen­teil: das Impf­zen­trum macht gera­de sehr offen­siv Wer­bung, geht in ein­zel­ne Stadt­tei­le usw., um auch die­je­ni­gen zu errei­chen, die nicht von sich aus den Stress der Ter­min­or­ga­ni­sa­ti­on auf sich genom­men haben oder nicht von ihrem Haus­arzt oder ihrer Haus­ärz­tin geimpft werden.

Vor zwei, drei Wochen sah es fast so aus, als wäre die Pan­de­mie dann mal zu Ende. Schnell sin­ken­de Infek­ti­ons­zah­len, Inzi­den­zen deut­lich unter 10, in eini­gen Land­krei­sen kei­ne neu­en Fäl­le mehr. Der Schul­be­trieb fin­det wie­der in Prä­senz und im Klas­sen­zim­mer ohne Mas­ken statt, pri­va­te Tref­fen wur­den erlaubt, Kul­tur­be­trie­be konn­ten wie­der auf­ma­chen. End­lich wie­der sowas wie Normalität!

Seit ein paar Tagen hat sich der Trend jedoch umge­kehrt. Der R‑Wert liegt über 1, die Neu­in­fek­ti­ons­zah­len wach­sen. Nicht ganz so schnell wie in den Nie­der­lan­den, wo die Öff­nung von Clubs eine Ver­zehn­fa­chung der Infek­tio­nen nach sich zog, aber doch schnell genug, um wie­der in eine expo­nen­ti­el­le Kur­ve zu kom­men. Gleich­zei­tig nimmt die Zahl der Imp­fun­gen nicht mehr so schnell zu. Ich habe Angst, dass wir die­sen Wett­lauf gegen die Del­ta-Vari­an­te ver­lie­ren. Und auch wenn die Imp­fung dann Schutz gegen schwers­te Ver­läu­fe bie­tet, sind wir mit der Pan­de­mie wohl lei­der noch ganz und gar nicht am Ende.

In Baden-Würt­tem­berg begin­nen in gut zwei Wochen die Som­mer­fe­ri­en. Wir sind spät dran und kön­nen gucken, wel­che Feh­ler in ande­ren Bun­des­län­dern gemacht wer­den. Hef­tig dis­ku­tiert wird über Luft­fil­ter­ge­rä­te, wobei sich als Kon­sens inzwi­schen her­aus­schält, dass die­se zwar hel­fen, aber nur ein Bau­stein sein kön­nen und ande­re Bau­stei­ne einer Stra­te­gie – Abstän­de, Mas­ken, Lüf­ten, Qua­ran­tä­ne – nicht erset­zen. Minis­ter­prä­si­dent Kret­sch­mann hat bereits ange­kün­digt, zumin­dest in den zwei Wochen direkt nach den Som­mer­fe­ri­en unab­hän­gig von Inzi­den­zen wei­ter auf regel­mä­ßi­ge Tests der Schul­kin­der und auf Mas­ken zu set­zen; auch, um Infek­tio­nen von Rei­se­rück­keh­ren­den zu identifizieren. 

Clubs, Rei­sen, die Zuschauer:innen bei der Fuß­ball­welt­meis­ter­schaft – all das sind wohl gera­de Fak­to­ren, die dazu bei­tra­gen, wie­der in stei­gen­de Infek­ti­ons­zah­len zu kom­men. Und auch wenn die Zahl der Fäl­le, die ins Kran­ken­haus müs­sen, gerin­ger als bei den ers­ten drei Wel­len ist, stimmt mich das alles nicht gera­de opti­mis­tisch. Und den Feh­ler, in stei­gen­de Zah­len hin­ein zu lockern, der wur­de jetzt mehr­fach gemacht. Statt­des­sen wäre eigent­lich jetzt die Chan­ce da, gut begrün­det prä­ven­tiv zu han­deln. Ob die Ministerpräsident:innen mit­ten im Wahl­kampf, mit­ten in den Som­mer­fe­ri­en in den meis­ten Län­dern den Mut auf­brin­gen, bleibt abzuwarten.

Zusam­men mit den star­ken Regen­fäl­len mit­ten im Som­mer, den Wald­brän­den in Kali­for­ni­en und den Hit­ze­to­ten in Kana­da wirkt der Zustand der Welt auf mich gera­de ein biss­chen wie Apo­ka­lyp­se in Zeit­lu­pe. Da hel­fen dann kei­ne Held:innen, son­dern nur vor­aus­schau­en­de und effek­ti­ve Politik. 

Photo of the week: Blaue Blume

Blaue Blume

 
All­mäh­lich wer­den die Vor­wür­fe gegen Anna­le­na Baer­bock so rich­tig absurd. Abschrei­ben aus dem eige­nen Wahl­pro­gramm? Sti­pen­di­um bekom­men, aber die Dis­ser­ta­ti­on dann doch abge­bro­chen? Viel­leicht lohnt es sich doch mal etwas genau­er hin­zu­schau­en, was skan­da­li­siert wird – und ein Blick in die Seil­schaf­ten Nord­rhein-West­fa­lens (ger­ne durch das Deutsch­land-Bull­au­ge der Weiß­wä­sche­wasch­ma­schi­ne) oder in die Ter­min­ka­len­der des ehe­ma­li­gen Ham­bur­ger Bür­ger­meis­ters wäre da erhel­lend. Any­ways: statt über den Wahl­kampf zu schrei­ben, hier lie­ber ein paar blaue Blu­men (ich glau­be, Zicho­ri­en), wie sie am Rand des Rie­sel­felds gra­de mas­sen­haft blü­hen. Oder, wie mein Kind dazu zu sagen pfleg­te: Mondblumen.

Kurz: Wahlkampfblues

Dafür, dass ich beruf­lich mit Poli­tik zu tun habe (und jede Land­tags­wahl gespannt bis zum vor­läu­fi­gen End­ergeb­nis ver­fol­ge), ist mein Ver­hält­nis zu Wahl­kämp­fen doch eher ambi­va­lent. Es soll ja Leu­te geben, die mit Begeis­te­rung an Haus­tü­ren, Knei­pen und Info­stän­de gehen, um für Stim­men zu wer­ben. Dafür bin ich eher zu intro­ver­tiert. Und selbst auf sozia­len Medi­en, wo ich mich dann durch­aus selbst dar­an betei­li­ge, Argu­men­te mög­lichst wer­be­wirk­sam rüber­zu­brin­gen, kann ich ein gewis­ses Genervt­sein von Politiker:innen im Wahl­kampf­mo­dus durch­aus nach­voll­zie­hen. Aber trotz­dem: die Angrif­fe und Ver­dre­hun­gen des poli­ti­schen Geg­ners ein­fach ste­hen zu las­sen, das geht ja auch nicht.

Wenn es dabei um inhalt­li­che Angrif­fe geht – bei­spiels­wei­se um die Fra­ge der CO2-Beprei­sung und der Aus­wir­kun­gen auf unter­schied­li­che sozia­le Grup­pen – lässt sich bei aller Ver­zweif­lung über die Heu­che­lei der gro­ßen Koali­ti­on wie der Lin­ken ja noch halb­wegs sach­lich argu­men­tie­ren. Mit dem Ener­gie­geld haben wir ein Kon­zept, das gera­de die­je­ni­gen belohnt, die kei­ne rie­si­gen Alt­bau­ten bewoh­nen oder gro­ße Autos fah­ren. Kli­ma­schutz wird bei uns sozi­al gedacht, was aber nichts dar­an ändert, dass Kli­ma­schutz eine exis­ten­zi­el­le Fra­ge ist – und eben nicht ein x‑beliebiges poli­ti­sches Pro­blem, das mal höher und mal nied­ri­ger gewich­tet wer­den kann. In der Kon­se­quenz kann das unbe­quem sein. Und ich neh­me uns Grü­ne als ein­zi­ge ernst­haf­te poli­ti­sche Kraft wahr, die hier nicht scheut, not­wen­di­ge Zumu­tun­gen auch zu kom­mu­ni­zie­ren. Auch das steckt im Übri­gen in „Bereit, wenn Ihr es seid“, dem vor ein paar Tagen ent­hüll­ten Wahlkampfclaim.

Nein, so rich­tig schlimm bis uner­träg­lich ist Wahl­kampf im Modus der künst­li­chen Ver­dum­mung, der Schlamm­schlacht, bis hin zu nahe­zu schon trumpes­ken Tat­sa­chen­ver­dre­hun­gen und auf­ge­bla­se­nen Mücken­skan­da­len. Jede Reak­ti­on dar­auf ver­stärkt den Schlamm­ge­halt, nicht zu reagie­ren ist aber auch kei­ne Lösung. Das geht dann oft ein­her mit popu­lis­ti­scher Dumm­heit – ich unter­stel­le Scholz, Laschet, Wagen­knecht, Esken, Lind­ner, Söder und selbst dem Blu­me-Mar­kus von der CSU, dass sie sehr genau wis­sen, wie weit weg ihre Behaup­tun­gen von der Wahr­heit ent­fernt sind. Aber das scheint nicht das ent­schei­den­de Kri­te­ri­um zu sein. Sich dumm zu stel­len, bewusst miss­zu­ver­ste­hen, böse Absicht zu unter­stel­len, wo Nach­läs­sig­keit die ein­fa­che­re Erklä­rung wäre – all das heißt auch, die Wähler:innen für dumm zu hal­ten und ihnen kei­ne ver­nunft­ge­lei­te­te und eigen­stän­di­ge Ent­schei­dung zuzutrauen.

Oder, um Jac­in­da Ardern zu zitieren:

I real­ly rebel against this idea that poli­tics has to be a place full of ego, whe­re you’re con­stant­ly focu­sed on scoring hits against one another.

Wellenbewegungen

Was ich immer wie­der fas­zi­nie­rend fin­de, ist das Pen­del der öffent­li­chen Auf­merk­sam­keit. Das erzeugt näm­lich durch sein Hin- und Her­schwin­gen eine Wel­len­be­we­gung (sie­he auch „Nach­rich­ten­zy­klus“ oder – in einem ande­ren Zeit­maß­stab – „Gart­ner-Hype-Zyklus“). Irgend­et­was ist neu und inter­es­sant, dann bekannt und nicht mehr span­nend, jetzt ist das Gegen­teil oder die pro­ble­ma­ti­sche Sei­te dar­an neu und inter­es­sant, auch das Inter­es­se dar­an ist irgend­wann gesät­tigt usw. Die­ses Hin- und Her­schwin­gen ergibt kei­ne schö­ne Sinus­wel­le, son­dern etwas chao­ti­sche­res, vor allem auch des­we­gen, weil sich Wel­len ver­schie­de­ner Fre­quenz über­la­gern und weil es ja auch lang­fris­ti­ge Ent­wick­lun­gen gibt. Aber so als Bild passt es ganz gut.

Bei­spiel 1: beim pol­ly­tix-Wahl­trend auf einen Zeit­raum von zehn Jah­ren auf­blen­den, ergibt fol­gen­des Bild:

Mit etwas Fan­ta­sie ist hier das Auf und Ab der Wel­len­käm­me und Wel­len­tä­ler etwa der grü­nen Umfra­ge­wer­te zu sehen. Aktu­ell ist es neu und inter­es­sant, gegen das als vor­herr­schend ange­nom­me­ne Bild „Anna­le­na Baer­bock ist ein fri­sches Ange­bot – sie könn­te tat­säch­lich Kanz­le­rin wer­den“ anzu­schrei­ben. Ich ver­mu­te: nicht ein­mal unbe­dingt aus einer poli­ti­schen Agen­da her­aus (und sicher­lich auch nicht ohne den einen oder ande­ren eige­nen Fett­napf der Par­tei), son­dern schlicht, weil das etwas ist, was nicht auf eine gesät­tig­te Auf­merk­sam­keit trifft.

Bei­spiel 2: Auch das Inter­es­se etwa am The­ma Kli­ma­schutz folgt einer – län­ger­fris­ti­gen Wel­len­be­we­gung. Schön zu sehen ist das in den Google-Trends:

Im März 2007 war das (mit dem Indi­ka­tor „Goog­le-Such­an­fra­gen“) gemes­se­ne Inter­es­se an „Kli­ma­wan­del“ schon ein­mal fast so hoch wie im Sep­tem­ber 2019. 2019: Gre­ta Thun­berg, Fri­days for Future. Klei­ne Aus­schlä­ge gibt es Ende 2009 und Ende 2015. 2015 ist das Pari­ser Kli­ma­ab­kom­men, und auch die ande­ren klei­ne­ren Aus­schlä­ge dürf­ten mit Kli­ma­kon­fe­ren­zen zu tun haben. Im Febru­ar 2007 erschien ein Welt­kli­ma­be­richt, der (eben­falls in Paris) vor­ge­stellt und medi­al breit auf­ge­nom­men wurde.

Ich befürch­te, dass sich auch in den Jahr­zehn­ten davor immer wie­der ähn­li­che Aus­schlä­ge fin­den las­sen wür­den – 1992 Rio, 1997 Kyo­to, bei­spiels­wei­se. (Und schon 1989 gab es ein Taschen­buch aus dem Öko-Insti­tut, Ozon­loch und Treib­haus­ef­fekt

Das lässt sich auch empi­risch über­prü­fen – Goog­le Ngram durch­sucht Bücher. Und da ergibt sich bei der Suche nach „Kli­ma­wan­del“ und „Kli­ma­schutz“ fol­gen­des Bild:

Ein ers­ter klei­ner Wel­len­kamm 1960, dann 1990, 1994, 1998, 2002 … (also immer mit etwas Zeit­ver­zug hin­ter den Konferenzen …). 

Bei­spiel 3: Blei­ben wir bei Goog­le Ngram – und fügen noch „Umwelt­schutz“, „Natur­schutz“ und „Nach­hal­tig­keit“ hin­zu. Auch hier las­sen sich deut­li­che Wel­len sehen. Das Inter­es­se an Umwelt­schutz oder an Nach­hal­tig­keit scheint eben­falls einer Auf­merk­sam­keits­kur­ve zu fol­gen, bzw. sta­bi­li­siert sich dann nach Hype und Rück­gang auf einem höhe­ren Niveau. 

(Ich habe mir das vor eini­ger Zeit auch mal für die umwelt­so­zio­lo­gi­sche Fach­li­te­ra­tur ange­schaut, bezo­gen auf alle sozio­lo­gi­schen Ver­öf­fent­li­chun­gen in einer der Fach­da­ten­ban­ken, und auch das ergibt ein ähn­li­ches Bild mit kla­ren „Moden“ – irgend­wann ist das The­ma Umwelt neu und span­nend, und irgend­wann dann sozio­lo­gisch nicht mehr inter­es­sant, bis mit Nach­hal­tig­keit ein neu­er Aspekt dazukommt …).

Pro­blem bei die­sen Auf­merk­sam­keits­wel­len: die Kli­ma­kri­se (oder auch ande­re Umwelt­pro­ble­me) gehen nicht weg, wenn sie unin­ter­es­sant gewor­den sind. Aber sie sind auch nicht dafür geeig­net, stän­dig neu­es Inter­es­se und stän­dig neue Auf­merk­sam­keit zu pro­du­zie­ren, bzw. wenn sie anfan­gen, das zu tun, ist es zu spät. Die gro­ße Fra­ge ist also, wie die­se exis­ten­zi­el­len The­men oben auf der Agen­da blei­ben kön­nen, auch wenn sie immer mal wie­der aus dem Blick­punkt der Öffent­lich­keit weg­rut­schen (und dann immer wie­der neu erklärt wer­den muss, war­um das Pro­blem immer noch da ist …). Eine wirk­lich gute Ant­wort dar­auf habe ich nicht – aber den vor­sich­ti­gen Opti­mis­mus, dass es sich eben nicht um Sinus­wel­len han­delt, die gleich­mä­ßig hin- und her­schwap­pen. Viel­mehr nimmt die Höhe der Wel­len­tä­ler zu – die Abwärts­be­we­gun­gen gehen nicht bis Null, es kommt zu einer Art Pla­teau­bil­dung. Und dar­auf lässt sich dann aufbauen.