Auf meiner Festplatte bzw. Foto-Speicherkarte liegen auch noch Kaulquappen und ein idyllischer Baggersee, aber ich bleibe doch noch mal im Regierungsviertel in Berlin.
Ein Versuch über die Technikfeindlichkeit
Mein im November 2010 eingereichter Aufsatz „Technikfeindlichkeit. Ein Versuch über eine deutsche Debatte“* ist jetzt in der Revue d’Allemagne et des Pays de langue allemande** erschienen – in einer Ausgabe, die sich unter der Gastherausgeberschaft der Straßburger Professorin Florence Rudolf mit Umweltpolitik und Umweltsoziologie in Deutschland auseinandersetzt.
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Kurz: Postindustrielle Forstwirtschaft
Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Jahr 2008 in Jena habe ich in der Sektion „Land- und Agrarsoziologie“ einen Vortrag über „Postindustrielle Forstwirtschaft und den Strukturwandel ländlicher Räume“ gehalten. Erschienen ist dieser im Jahr 2010 in der CD-ROM-Beilage zum Kongressband. Um den Vortrag etwas zugänglicher zu halten, möchte ich das Manuskript hier zur Verfügung stellen (in kleineren Punkten kann es Abweichungen von der CD-ROM-Fassung geben).
Innerhalb der Land- und Agrarsoziologie, aber auch innerhalb der Politik für ländliche Räume wird vor allem der Landwirtschaft eine zentrale Rolle zuerkannt (Plieninger et al. 2006). Forstwirtschaft erscheint demgegenüber als sekundäres Phänomen. Diese Positionierung mag damit zusammenhängen, dass gerade auf der Seite der Forstwissenschaft ein spürbarer Anspruch, ‚alleine‘ für Forstwirtschaft und Waldräume zuständig zu sein, festzustellen ist. Eine regional orientierte Soziologie ländlicher Räume müsste die Wälder in den Blick nehmen. Dies gilt insbesondere, da Forstwirtschaft sich als Kontrastfolie zur Landwirtschaft eignet: Zwar werden zentrale Eigenschaften – Bodengebundenheit, Arbeit an der Natur, soziale Verankerung in ländlichen Milieus – geteilt, die sozioökonomische Struktur und die politische Einbettung unterscheidet sich jedoch deutlich. Im Folgenden möchte ich – nach einem kurzen Blick auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen – darauf eingehen, wieso die aktuelle Verfasstheit forstlicher Arbeit sinnvoll als ‚postindustrielle Forstwirtschaft‘ bezeichnet werden kann, um mit der Frage zu enden, ob postindustrielle Forstwirtschaft auch anders aussehen könnte. […]
Zitierweise: Westermayer, Till (2010): „Postindustrielle Forstwirtschaft und der Strukturwandel ländlicher Räume“, in Soeffner, Hans-Georg (Hrsg.): Unsichere Zeiten. Herausforderungen gesellschaftlicher Transformationen. Verhandlungen des 34. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Jena 2008. Wiesbaden: VS, CD-ROM-Beilage 2010. Manuskript.
Kurz: „Umwelttarif“ fürs Handy?
Bisher konnte ich, wenn ich über mein Promotionsthema berichtete, darauf verweisen, dass es ein schönes Beispiel dafür ist, wie begrenzt die Handlungsmöglichkeiten von KonsumentInnen sind, wenn es um Nachhaltigkeit geht – weil der Einfluss auf Fragen wie den Strom der Infrastruktur, die Umweltverträglichkeit des Handys usw. sehr begrenzt ist, und kaum Informationen darüber verfügbar sind.
Das könnte sich jetzt ändern: NABU und e‑plus bieten Pressemeldungen zufolge jetzt einen „Umwelttarif“ an. Das scheint nicht nur Greenwashing zu sein. In der Meldung aufgeführt werden:
- Ökostrom für den technischen Betrieb (was auch immer da genau hinter steckt)
- Gutschein für ein Solar-Ladegerät (halte ich eher für einen Gimmick)
- Verpackung aus Pappe (dito)
- Ablasshandel (CO2-Abgabe für das Porto des Briefs, ein Teil der Tarif-Einnahmen fließt in NABU-Umweltprojekte)
- Verzicht auf subventionierte Handys (d.h. geringerer Anreiz, ständig ein neues Modell zu erwerben)
- Vergütung für Recycling (auch wenn’s nur 3 Euro pro Handy sind, klingt das sinnvoll)
- Geplant, bisher aber noch nicht vollständig umgesetzt, ist ein Handy-Ranking nach Umweltkriterien
Die Tarifkonditionen klingen ziemlich normal; ich vermute, dass der Verzicht auf subventionierte Handys evtl. Mehrkosten für Strom und einigermaßen übliche Gebühren ausgleicht. Insgesamt ein interessantes Projekt, das im wichtigsten Punkt (Umweltranking) aber bisher erst eine Ankündigung ist. erst wenige Geräte erfasst.
Ich bin gespannt, ob das breitere Kreise zieht und ob andere Anbieter nachziehen, oder ob’s eine Nische in der Nische bleibt.
Nachtrag: Habe gerade gesehen, dass das NABU-Umwelt-Ranking zwar noch nicht alle Geräte umfasst (weil Herstellerinformationen – außer von Nokia – fehlen), aber doch wesentlich umfangreicher ist als zuerst gedacht. Hintergründe zum Ranking gibt es hier – demnach fließen in das Ranking (zunächst mal eine Zahl) Kriterien wie der Standby-Energieverbrauch des Geräts, Gesundheitsaspekte, der Punkt „Ressourcenschonung“ (u.a. Recyclingfreundlichkeit) in umfangreichen Details werden mit zwei Kriterien (Ökologie, Sozialstandards) zum Herstellungsprozess verbunden. Für jedes Gerät kann die Gesamtrankingpunktzahl, aber auch eine Detailübersicht (Beispiel) abgerufen werden.
Wenn NABU und e‑plus die großen Handy-Hersteller dazu bringen, sich an diesem Ranking zu beteiligen (und wenn es möglich ist, die Ranking-Infos in der Werbung auch ohne Verknüpfung zum e‑Plus-Umwelttarif zu verwenden), dann ist wirklich was gewonnen!
In eigener Sache: Blog umgeräumt
Irgendwie war mir mein Blog zu düster – ich habe jetzt eine ganze Reihe eher hell-minimalistischer Themes ausprobiert, bin letztlich dann aber doch bei Twenty Ten gelandet, dem neuen WordPress-Standard.
Die Seitenleiste ist mir noch immer zu unaufgeräumt, ob ich ein Headerfoto haben will, weiss ich noch nicht, und vielleicht ließe sich auch noch das eine oder andere direkt im CSS optimieren (z.B. die Unterstreichungen bei den Links). Jedenfalls wollte ich hiermit ankündigen, dass das Blog anders aussieht. That’s all.
Nachtrag: Unterstreichungen sind inzwischen draußen – sagt doch mal zur Headerfotofrage …
Nachtrag 2: Statt Headerfoto gibt’s jetzt halt ein Logo.


