Photo of the week: Stadtteilfest 2014 – 53

Stadtteilfest 2014 - 53

 
Juli ist irgend­wie Fest-Hoch­sai­son – das Bild (das jetzt nur den Stadt­teil in einer typi­schen Ansicht, aber nicht das Fest zeigt) ent­stand beim dies­jäh­ri­gen Stadt­teil­fest im Frei­bur­ger Rie­sel­feld (mehr Fotos vom Fest, auch fest-typi­sche­re, hier).

Diver­se Geburtstags‑, Klas­sen- und Kin­der­gar­ten­fest­bil­der war­ten noch auf der Fest­plat­te auf das Hoch­ge­la­den­wer­den. Und dann wären da noch die gan­zen Fes­te, bei denen ich nicht war – vom ZMF bis zum grü­nen Som­mer­fest oder dem Som­mer­fest des Hor­tes. Oder bei denen ich kei­ne Fotos gemacht habe, wie beim grü­nen Pres­se­fest in Stutt­gart. Da wäre vor­letz­te Woche auch jeden Tag ein Fest­be­such mög­lich gewe­sen – SPD-Som­mer­fest, Pres­se­fest, Land­tags­fest … bei son­ni­gem Monsun-Wetter.

Ein biss­chen zeit­li­che Varia­bi­li­tät wür­de den Fes­ten ganz gut tun. Sonst staut sich das.

Kurz: Rauchverbot an ÖPNV-Haltestellen?

Eine Mel­dung aus dem Tages­spie­gel, der durch­aus schon ein Hauch von Som­mer­loch anhaf­tet, infor­miert dar­über, dass die Ber­li­ner CDU sich für rauch­freie Bus- und Stra­ßen­bahn­hal­te­stel­len ein­setzt. Ich fin­de das erstaun­li­cher­wei­se sinn­voll. Erstaun­li­cher­wei­se, weil ich mich noch gut dran erin­nern kann, dass ich – immer schon Nicht­rau­cher – einer von ganz weni­gen in unse­rem grü­nen Kreis­ver­band war, die das Rauch­ver­bot in Knei­pen und Gast­stät­ten vor eini­gen Jah­ren eher skep­tisch beäugt haben. Wegen Frei­heit, und so. 

In den paar Jah­ren hat sich eini­ges getan: Züge, Bahn­hö­fe (weit­ge­hend) und der Innen­be­reich von Gast­stät­ten ist rauch­frei. Die Nor­ma­li­tät hat sich ver­än­dert. Umso mehr fällt der Ziga­ret­ten­qualm in Außen­be­rei­chen oder eben an Bus- und Stra­ßen­bahn­hal­te­stel­len unan­ge­nehm auf. Egal, ob mit Kin­dern oder ohne – rauch­freie öffent­li­che Räu­me habe ich als ech­te Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät schät­zen gelernt. Und aus der Per­spek­ti­ve her­aus spricht viel dafür, das auch auf War­te­be­rei­che aus­zu­deh­nen. Zum Zeit­über­brü­cken gibt es ja Smartphones.

Und die Frei­heit? Fin­de ich an die­sem Punkt inzwi­schen gar nicht mehr so einfach. 

P.S.: Die durch­aus inten­si­ve Debat­te die­ses Bei­trags bei Twit­ter und Face­book führt letzt­lich zu der Fra­ge, ob Pas­siv­rau­chen im öffent­li­chen Raum unter frei­em Him­mel eine hin­zu­neh­men­de, nur sub­jek­tiv stö­ren­de, oder eine beein­träch­ti­gen­de, also tat­säch­lich schäd­li­che, Beläs­ti­gung ist. Womit die Debat­te in den Raum von Exper­tIn­nen und Gegen-Exper­tIn­nen ver­scho­ben wird. Es sei denn, wis­sen­schaft­li­che Evi­denz wird nicht als ein­zi­ges Kri­te­ri­um für die Legi­ti­mi­tät gesell­schaft­lich aus­ge­han­del­ter Freiheitseinschränkungen/Freiheitsgewinne gesehen. 

In eigener Sache: Niedergang des Blogs?

Bin etwas rat­los, aber viel­leicht geht es ja nicht nur mir so: Seit Anfang die­sen Jah­res – in den letz­ten paar Wochen noch­mal beson­ders deut­lich – sin­ken die Zugriffs­zah­len auf die­ses wun­der­schö­ne klei­ne Blog hier deut­lich. Eben­so wird dras­tisch weni­ger kom­men­tiert – jeden­falls im Blog. Die span­nen­den Debat­ten zu Blog­ar­ti­keln fin­den oft eher bei Face­book statt als hier. 

Jetzt kann die­se zurück­ge­hen­de Zahl der Zugrif­fe ver­schie­de­ne Ursa­chen haben. Wenn ich bei mir selbst anfan­ge, fällt mir auf, dass ich oft – neben den regel­mä­ßi­gen Fotos der Woche – nur noch einen, oft auch nur kur­zen, Bei­trag dazwi­schen schrei­be. Zu vie­len aktu­el­len The­men äuße­re ich mich nicht, weil sie a. zu nah an mei­nen Arbeits­fel­dern lie­gen, weil es sich dabei b. um The­men han­delt, bei denen mir die Wor­te feh­len (die aktu­el­le glo­ba­le außen­po­li­ti­sche Lage etwa), oder weil ich c. den Ein­druck habe, dass ich erst­mal mehr Recher­chie­ren müss­te, bevor ich dazu fun­diert eine Mei­nung äußern könn­te. (Anders aus­ge­drückt: ein gewis­ser Ver­lust an Unbe­fan­gen­heit). Es gibt also weni­ger Ein­trä­ge als frü­her, und es gibt weni­ger, was gera­de im Trend schwimmt.

Und dann gibt es noch Fak­to­ren, auf die ich kei­nen Ein­fluss habe. Der Nie­der­gang der Pira­ten­par­tei führt auch dazu, dass sich die pira­ti­schen Hor­den nicht auf kom­men­tie­ren­de Tex­te hier im Blog stür­zen kön­nen. Und grün ist gra­de auch nicht wirk­lich en vogue, die Bun­des­tags­wahl ist vor­bei, die Kom­mu­nal­wahl ist vor­bei – und bis zur Land­tags­wahl sind es (zumin­dest in exter­ner Sicht) noch „Jah­re“.

Oder liegt’s gar nicht dar­an, son­dern sind Blogs ins­ge­samt out, fin­det Kom­mu­ni­ka­ti­on im Netz heu­te eben ein­fach woan­ders statt, so dass ich mich nicht wun­dern muss, wenn ein ana­chro­nis­ti­sches Hob­by kei­ne gro­ße Reso­nanz findet?

P.S.: Hin­wei­se dazu, was ihr ger­ne lesen wol­len wür­det, neh­me ich auch ger­ne entgegen.

Zum Andenken an Lieselotte Reuter

Heu­te ist mei­ne Groß­mutter Lie­se­lot­te Reu­ter gestor­ben. Einen Monat vor ihrem 89. Geburts­tag. Mei­ne Kin­der haben damit kei­ne noch leben­den Urgroß­el­tern mehr. Ein Generationenbruch.

Der Tod kam nicht uner­war­tet. Und der Abschied war ein lang­sa­mer. Demenz. Solan­ge mein Groß­va­ter noch leb­te, ein gemein­sa­mer Kampf gegen die zuneh­men­de „Tüdelig­keit“, ein gegen­sei­ti­ges Stüt­zen. Danach ein Umzug aus dem hohen Nor­den in den tie­fen Süden, häus­li­che Pfle­ge, und viel Kraft, die mei­ne Eltern, vor allem wohl mei­ne Mut­ter, dar­in hin­ein gesteckt haben. Als das nicht mehr ging, noch ein letz­tes Mal ein Umzug – ein Platz in einer Demenz-WG, der WEGE in Emmen­din­gen. Ein Altern in Nor­ma­li­tät, soweit das mög­lich ist, wenn jemand auf­hört zu reden, das Gedächt­nis ver­liert, sich nur noch non­ver­bal äußert. Aber immer­hin: Mei­ne Groß­mutter konn­te die letz­te Pha­se des Alters wei­ter­hin in einem sozia­len Gefü­ge ver­brin­gen, nicht als anony­mer Fall. Wie­viel sie davon wuss­te, mag ich nicht beur­tei­len. Aber Gebor­gen­heit, sozia­le Wär­me – das hat durch­aus noch ein­mal eine Wir­kung entfaltet. 

Ich weiß nicht, ob mei­ne Groß­mutter in ihren letz­ten Lebens­jah­ren glück­lich war. Soweit es die Umstän­de zuge­las­sen haben, glau­be ich, war das so. Aber wer weiß das schon, wenn jemand nach und nach entschwindet.