Ich mag es ja, wenn das Licht durch die halb geschlossenen Jalousien Schattenmuster auf die Möbel wirft. Zum Beispiel auf diesen Stuhl, der einige Jahrzehnte alt und endlich wieder frisch – wenn auch nicht ganz professionell – gestrichen und mit neuer Sitzfläche an meinem Esstisch steht. Ein Großeltern-Erinnerungsstück.
Kurz: „Identitäre Bewegung“ und AfD – die nächsten Ausschlussanträge?
Den Medien kann entnommen werden, dass AfD und ABW – die beiden über den fehlgeschlagenenen Ausschluss des Abgeordneten Gedeon entstandenen AfD-Fraktionen im Landtag von Baden-Württemberg – auf gutem Weg zur Wiedervereinigung sind. Vorher versuchen sie noch schnell, Tatsachen in Form eines (von zwei Fraktionen einsetzbaren) Untersuchungsausschusses „Linksextremismus“ zu schaffen. Was schon eine gewisse Absurdität aufweist.
Ebenso wie zwei Pressemeldungen der letzten Tage. Gestern gab es einen langen Artikel im Handelsblatt dazu, dass die Abgeordnete Christina Baum (Fraktion AfD, zugleich Vizevorsitzende der Partei AfD) offen mit der „Identitären Bewegung“ – den aus Frankreich via Österreich importierten neuen Neonazis – sympathisiert. Und auch der Abgeordnete Stefan Räpple (Fraktion AfD) soll, wie u.a. die taz berichtet, ganze nahe dran – oder sogar drin – bei den „Identitären“ sein.
Gleichzeitig lässt sich der Abgeordnete Jörg Meuthen (Fraktion ABW und Bundesvorsitzender der Partei AfD) heute im Mannheimer Morgen wie folgt zitieren:
Es ist aber bekannt, dass in Ihrer Partei die „Identitäre Bewegung“ versucht, Fuß zu fassen. Diese vertritt rechtsradikale, rassistische und antisemitsche Parolen.
Meuthen: Das werden wir verhindern. Denn ich bin nicht bereit, mit Menschen zusammenzuarbeiten, auf die Ihre Beschreibung passt.
Da stellt sich mir dann schon die Frage, ob – wenn AfD und ABW denn wieder fusionieren – gleich die nächsten Ausschlussanträge auf der Agenda stehen werden. Oder ob Meuthen als das „gemäßigte“ Feigenblatt der AfD mal wieder nicht meint, was er sagt.
P.S.: Mit der NPD würde Meuthen übrigens bedenkenlos zusammenarbeiten …
Photo of the week: Field cat II
Manchmal lohnt es sich, früh aufzustehen. Dann können nicht nur Eisvögel (leider nur ein sehr unscharfes Foto) und Graureiher an der Dreisam beobachtet werden, sondern auch Katzen, die im fast schon herbstlichen Morgennebel über die Felder jagen.
Welches Grün hätten’s denn gern?
Nach der Sommerpause geht’s mit der Politik weiter. Die Bundestagswahl 2017 zieht am Horizont auf. Und weil Bündnis 90/Die Grünen eine beteiligungsorientierte Partei sind, gibt es – wie bereits 2013, aber mit deutlich verschärftem Reglement, um Spaß- und Randkandidaturen auszusieben – auch dieses Jahr wieder eine Urwahl der Spitzenkandidat*innen für die Bundestagswahl.
Jetzt könnte angefangen werden, darüber zu lästern, dass Spitzenkandidaturen für eine Partei, die im Bund anders als in Baden-Württemberg vermutlich nicht in die Verlegenheit kommen wird, den Kanzler oder die Kanzlerin zu stellen, nur bedingt wichtig sind. Jein, denn mit den Personen ist doch auch eine Richtungsentscheidung verbunden.
Photo of the week: Wadden Sea Sunset IV
Bevor es für mich am Montag wieder an die Arbeit und das Büro-Outlook geht (auch wenn unsere baden-württembergischen Sommerferien noch etwas andauern), hier noch ein letztes Bild aus dem Nordfrieslandurlaub. Das Wattenmeer kann also auch kitschig. Alle Fotos hier.
P.S.: Rechts auch im Bild: die inzwischen an der Nordsee allgegenwärtigen Windräder.




