Dieses Libellenfoto liegt schon ein paar Tage zurück, aber ich wollte es euch nicht vorenthalten.
In eigener Sache: Plädoyer für ein enges und kritisches Verhältnis zur Wissenschaft
Auf den ersten Blick denkt man: Grüne und Wissenschaftlichkeit – wo ist das Problem? Grüne laufen mit beim March for Science, wir geben Pressemitteilungen zur Verteidigung der Wissenschaftsfreiheit heraus und laden Wissenschaftler_innen zu unseren Bundesdelegiertenkonferenzen ein. Im Gespräch mit Wissenschaftler_innen merkt man aber sehr schnell, dass unser Verhältnis zu Forschung und Forscher_innen kein ganz unkompliziertes ist: Zwar haben viele Wissenschaftler_innen eine grundlegende Sympathie für einige Ansätze unserer Politik. Ökologische Fragen sind vielen wichtig, ebenso unser liberales und emanzipatorisches Gesellschaftsbild, unsere Vorstellung einer beteiligungsorientierten Politik. Bald taucht dann jedoch ein großes Aber auf – denn noch immer erscheinen wir als technikfeindlich: Grüne seien die, die in Talkshows die „Schulmedizin“ verteufeln und öffentlich gegen Impfungen agieren.
So fängt ein Diskussionsbeitrag für den laufenden grünen Grundsatzprogrammprozess an, den ich gemeinsam mit Paula Louise Piachotta verfasst habe. Wer weiterlesen will, wie es um das Verhältnis von Grün und Wissenschaft bestellt ist, und wie eine zugleich enge und kritische Anbindung an Wissenschaftlichkeit für unsere Partei aussehen könnte, findet den kompletten Text auf gruene.de.
Photo of the week: Storm cloud IV
Kurz: Historische Tage
Weil dieses Blog ja auch ein bisschen sowas wie ein öffentliches Tagebuch ist, und vielleicht irgendwann ein Rückblick spannend sein könnte: heute liegt die Große Koalition in den Umfragen unter 50 Prozent. SPD, AfD und Grüne rücken nahe aneinander. Aber auch die CDU hat nach den Kindergartenaktionen von Horst Seehofer (CSU) und einem insgesamt eher schwierigen Bild Umfrageeinbrüche zu vermelden.
Kann sein, dass das in zwei Monaten schon wieder ganz anders aussieht. Kann sein, dass übermorgen die Große Koalition platzt. Kann sein, dass es der CSU eigentlich nur um die Bayernwahl geht und als Nebeneffekt davon das politische System der Bundesrepublik seinen letzten Rest an Stabilität verliert. Bleiben Sie dran. Und falls es in der Rückschau historische Tage sind: auch hier wurde es notiert.
Photo of the week: Dancing Faun
Hervorragend eignen sich 3D-Drucker für die Gestaltung halbwegs kitschiger Balkonkastenornamente (bei genauerem Hinsehen ist zu erkennen, dass der Druck noch unter einer Reihe von Schwächen leidet, perfekt eingestellt war und ist mein 3D-Drucker leider nicht; die seltsame Struktur auf der rechten Seite sind die Überreste von Stützen, die mitgedruckt wurden, damit die Form des tanzenden Fauns überhaupt gedruckt werden konnte).
Die Druckdatei habe ich bei Thingiverse gefunden; es handelt sich um den 3D-Scan eines Gipsabdrucks („Statuette eines tanzenden Satyrn“ Basel) einer in den Ruinen von Pompeji gefundenen Bronzeskulptur, die 1830 entdeckt wurde und entweder ein griechisches Original oder eine römische Kopie ist; jedenfalls über 2000 Jahre alt. Und die Kopie der Kopie der Kopie erschreckt jetzt Ameisen und Amseln in meinem Blumenkasten.




