Kurz: Zora jagt Ungeheuer

Matschtag IWeil Twit­ter so ver­gäng­lich ist, doch auch noch ein­mal für’s Blog …

Ges­tern abend hüpft Zora auf­ge­regt durch den Flur. „Ich brau­che mein Schwert!“ Das war aber nir­gend­wo auf­zu­trei­ben. In einer Woh­nung mit Wald­kin­der­gar­ten­kind lie­gen aber immer eini­gen dicke Stö­cke her­um. Zora greift sich also einen davon.

Außer­dem hat sie den Advents­kranz geplün­dert. Eine dicke, nach Zimt und Vanil­le duf­ten­de Nuss (wir haben bis heu­te nicht her­aus­ge­kriegt, ob’s Sei­fe oder eine Art Duft­ker­ze ohne Docht sein soll). Die hält sie jetzt in der ande­ren Hand.

So aus­ge­rüs­tet, kra­kelt sie laut­hals das Ziel ihres Unter­neh­mens: „Da im Flur sind Unge­heu­er! Und wenn ihr eines seht oder hört, sagt bescheid! Dann kom­me ich, und haue es tot! Mit mei­nem gro­ßen Stock, ich bin näm­lich sehr mutig.“

„Und die­ses hier – „, sie zeigt auf die Duft­ker­ze oder ‑nuss, “ die­ses hier ist, damit die Unge­heu­er der­wei­len etwas Schö­nes zu rie­chen haben.“

Und los geht’s. Den Geräu­schen und dem auf­ge­reg­ten Gehüp­fe nach hat sie gleich meh­re­re Unge­heu­er erschla­gen. „Peng, peng, peng – ich haue es tot!“ Und wie­der. Und wieder. 

Jetzt dürf­te unser Flur unge­heu­er­frei sein. Ach so: dass die Unge­heu­er sich im Flur auf­ge­hal­ten haben, wun­dert nicht – schließ­lich hängt an Zoras Zim­mer­tür ein Schild, das bösen Tie­ren, dar­un­ter fal­len ja wohl auch Unge­heu­er, expli­zit den Zutritt verbietet. 

Kurz: Die Zora und das Mikromanagement

Laufradfah'n IIMit dem Auf­ste­hen und dem in den Kin­der­gar­ten Gehen ist das so eine Sache. Erst trö­del ich rum, dann trö­delt Zora rum, und manch­mal sind wir dann bei­de genervt, wenn wir das Haus ver­las­sen. Heu­te zum Bei­spiel. Das ging dann so wei­ter: Zora war mit dem Lauf­rad unter­wegs, ich für den Sound­track zustän­dig: „Stopp! Fahr mal auf die ande­re Sei­te! War­um bleibst du den stän­dig ste­hen? Lass doch die Blu­me da in Ruhe! Nicht auf die Sei­te, die ande­re! Pass doch mal auf! Fahr wei­ter! Etc.“.

Bis mir dann auf hal­bem Weg ein ande­res Eltern­teil begeg­ne­te und eine orga­ni­sa­to­ri­sche Fra­ge hat­te. Bis die geklärt war, war Zora ein gutes Stück vor­ge­saust – bis zum Wald­rand, um genau zu sein. Und soweit ich das sehen konn­te, auf der rich­ti­gen Sei­te, und zügig ohne Sto­cken. Erst auf dem Wald­weg hat­te ich sie ein­ge­holt. Ziem­lich sau­er erklär­te sie mir, dass ich gefäl­ligst hier war­ten sol­le. Dann habe ich also gewar­tet, bis sie zum Kin­der­gar­ten gefah­ren ist – unsi­cher auf den jog­gen­den Gegen­ver­kehr, die zwei Hun­de, die drei ande­ren Kin­der auf Lauf­rä­dern und Fahr­rä­dern und den sper­ri­gen Anhän­ger schau­end. Erst als Zora nicht mehr zu sehen war, bin ich hinterher. 

Beim Kin­der­gar­ten ange­kom­men erklär­te Zora mir dann – statt der übli­chen lan­gen Abschieds­ze­re­mo­nien – schlicht: „Papa, du kannst jetzt gehen!“. Was ich dann auch mach­te, eini­ger­ma­ßen stolz auf mei­ne selb­stän­di­ge Tochter.

Die Moral von der Geschich­te: zuviel Beglei­tung kann ganz schön ner­vig sein – für bei­de. Mal schau­en, ob das Allei­ne-Fah­ren eines Teils der Kin­der­gar­ten­wegs sich durchsetzt.